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ARCH ANGELS (Japan 2006)

von Björn Eichstädt

Original Titel. WARAU MIKAERU
Laufzeit in Minuten. 90

Regie. ISSEI ODA
Drehbuch. ISSEI ODA . GENKI YOSHIMURA
Musik. METALCHICKS
Kamera. NAOHIRO HUYAKUSOKU
Schnitt. DAISHI TAKIISHI
Darsteller. JURI UENO . MEGUMI SEKI . AIRI TAIRA . YUSUKE ISEYA u.a.

Review Datum. 2007-07-03
Kinostart Deutschland. nicht bekannt

Schlimme Mangaverfilmungen gehören mittlerweile ja fast zum Standard des japanischen Kinos. Man erinnere sich mit Schrecken an die beinahe körperverletzende EKO EKO AZARAK-Reihe oder die das Gehirn beleidigende Filmversion von CUTIE HONEY. Welchem Teenagermädchen auch immer diese kreischenden Gören inmitten netzhautverätzender CGI-Müllhalden gefallen: Geht doch bitte lieber zum Tokio Hotel-Konzert!

Diese Einleitung lässt ja fast nur zwei Optionen der Fortführung zu. Entweder: ARCH ANGELS ist die große Ausnahme, das Paradestück, das How to do it der Mangarealverfilmungsszene, oder aber, der Film bestätigt all das und ich werde am Ende dieser Kritik zum uneingeschränkten Tokio-Hotel-Befürworter mutiert sein. Leider ist letzteres der Fall.

Die kleinen Hanni-und-Nanni-Mutanten heißen im Fall von ARCH ANGELS Fumio, Kazune und Yuzuko. Was genau es ist, das sie gemeinsam an eine dem Erzengel Michael als Schutzpatron unterstellte Eliteklosterschule bringt, das spielt eigentlich keine Rolle. Dort jedenfalls werden die drei Baldfreundinnen schnell in eine schlimme Entführungsgeschichte im christlich-kirchlichen Milieu verstrickt, das in diesem Fall so gar nicht die Enge des christlichen Dogmas oder die Wucht der Kehrseite des Glaubens transportieren kann. Das Böse ist eine italienische Nonne, natürlich lesbisch, und die drei Erzmädels kämpfen sich zu schrecklicher Gitarrenpopmusik mit Kirchenorgeleinwürfen in den Sonnenuntergang.

Was nach drei Absätzen klingt wie ein Na-ja-ok-Film, entpuppt sich in der Gesamtschau als Kandidat auf die goldene Seegurke, als an allen Fronten vollkommen gescheitertes Machwerk. Der Plot funktioniert an keiner Stelle, vermag nicht für Sekunden so etwas wie Spannung zu erzeugen. Die vollkommen unmotivierten CGI-Welten (permanenter Kirschblütenregen abseits jeder Form von Bäumen!), die eingeworfenen Bibelzitate, deren Sinn und Zweck leider nie klar wird, die Schauspielerinnen, die offenbar direkt aus dem Versandhauskatalog gecastet wurden, das alles strengt auf Dauer schrecklich an. "It's trashy, but really fun" rufen die englischen Untertitel an einer Stelle. Doch leider ist das nur im ersten Satzteil die Wahrheit. Der Versuch Drei Erzengel für Charlie auf die Straße zu bringen ist also gründlich misslungen. Schade, das hätte zumindest ein mittelmäßiger Film werden können. Einfach schlimm. Ich kauf jetzt gleich Karten für Bill, Tom, Georg und Gustav...











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