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KAPITELWAHL

SKIN TRADE (USA/Thailand/Kanada 2014)

von André Becker

Original Titel. SKIN TRADE
Laufzeit in Minuten. 97

Regie. EKACHAI UEKRONGHTAM
Drehbuch. GABRIEL DOWRICK . STEVEN ELDER . DOLPH LUNDGREN
Musik. JACOB GROTH
Kamera. BEN NOTT
Schnitt. VICTOR DU BOIS
Darsteller. DOLPH LUNDGREN . TONY JAA . RON PERLMAN . MICHAEL JAI WHITE u.a.

Review Datum. 2015-09-18
Erscheinungsdatum. 2015-07-07
Vertrieb. ASCOT ELITE

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
In SKIN TRADE treffen die Action-Ikonen Dolph Lundgren und Tony Jaa zum ersten Mal aufeinander. Überraschenderweise übertrifft der erstaunlich aufwendig inszenierte Film sämtliche Erwartungen, da der sonst eher im Arthouse-Segment tätige Regisseur Ekachai Uekrongtham (BEAUTIFUL BOXER) seinen Ausflug ins Action-Genre betont bodenständig anlegt und mit seinen sorgfältig arrangierten Bildern ein formal sehr hohes Niveau erreicht.

Zur Story: Während eines geheimen Einsatzes bei dem der Menschenschmuggler Viktor Dragovic (Ron Perlman) dingfest gemacht werden soll, tötet der Cop Nick Cassidy (Dolph Lundgren) in Notwehr einen der Söhne des skrupellosen Gangsters. Dragovic kann entkommen, schwört aber erbitterte Rache. Bei einem Attentat auf Cassidy stirbt schließlich dessen Frau, was wiederum dazu führt, dass der kampferprobte Polizist rot sieht und den Entschluss fasst den Menschenhändler außerhalb des Gesetzes zur Strecke zu bringen. Nachdem Cassidy in einem der Nachtclubs von Dragovics Organisation ordentlich aufgeräumt hat, führt ihn in eine Spur nach Thailand. Dort angekommen wird ihm dummerweise von seinem korrupten Kollegen (Michael Jai White) ein Mord angehängt. Cassidy steht nun nicht nur im Fadenkreuz des Menschenhändlerrings, sondern ebenfalls auf der Fahndungsliste der hiesigen Polizei. Insbesondere der Thai-Cop Tony (Tony Jaa) erweist sich dabei als harte Nuss, die nicht so leicht abzuschütteln ist.

Uekrongtham verzichtet auf unnötigen Story-Ballast und konzentriert sich stattdessen darauf die Handlung stetig voranzutreiben und einen angemessen Rahmen für die zahlreichen Action-Momente zu schaffen. Diese sind dann tatsächlich sehr gelungen und mit einer gesunden Härte versehen. Highlights sind insbesondere die schweißtreibende Konfrontationen von Lundgren und Jaa, sowie der phantastisch choreographierte, mit superben Stunts veredelte Fight zwischen Jaa und Michael Jai White. Dazwischen werden ausufernde teils drastisch-blutige Shoot-outs zelebriert, bei denen vor allem im Showdown auch schwere Geschütze aufgefahren werden.

Das Alles spielt sich in mitunter malerischen Settings ab, die dank der sehr präzisen Regie und der phantastischen Kameraarbeit sehr wirkungsvoll eingebunden werden. Der spröde Ostblock-Look, der heute fast jede zweite B-Film-Produktion ziert, ist hier glücklicherweise nicht zu finden. Ein wenig irritierend sind allerdings die sozialkritischen Einsprengsel, mit denen Uekrongtham so etwas wie Anspruch respektive Tiefgang erzeugen will. Durchaus ein ehrenwertes Anliegen und sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal im Sumpf dumpfer Brutalo-Action, doof nur dass der Regisseur mit den streckenweise dann doch stark voyeuristisch aufgeladenen Bildern primär niedere Instinkte bedient. Darüber hinaus ist es alles andere als förderlich, Tony Jaa in bedeutungsschwangeren Szenen einzusetzen. Schauspielerisch gesehen liefert Jaa nämlich eine ziemlich miese Nummer ab, die allerhöchstens noch von seinem grausigen letzten Film RETURN OF THE WARRIOR (im negativen Sinne) getoppt wird.

Apropos Darsteller: Dolph Lundgren performt eigentlich wie immer, mit dem Unterschied, dass der Schwede im Vergleich zu seinen vorherigen Filmen weitaus fitter wirkt und vor allem in den Kampfszenen deutlich agiler zu Werke geht. Michael Jai White befindet sich ebenso in Top-Form und beweist ein weiteres Mal, dass er noch längst nicht zum alten Eisen gehört. Ron Perlman hinterlässt mit seiner Darstellung des Viktor Dragovic zwar keinen bleibenden Eindruck, solide ist seine Leistung aber allemal.

Mag sein, dass derartige Genre-Filme früher (in den seligen achtziger und neunziger Jahren) zuhauf produziert wurden und ein Film wie SKIN TRADE möglicherweise gar nicht weiter aufgefallen wäre. Heutzutage sind solche Produktionen jedoch Balsam für die Seele von Actionfans, die sich ansonsten anstrengende Wackelkameraorgien und CGI-Bombast schönreden müssen. Letztlich sollte man den Film nicht größer machen als er ist und auch seine Mängel (z.B. die nicht unbedingt oscarreifen Dialoge) nicht vergessen. Nichtsdestotrotz ist Ekachai Uekrongthams Ausflug ins Metier der B-Movies ein Must see für seine Zielgruppe und alle, die mal wieder richtig Bock auf einen zackig inszenierten Actionreißer haben.

DVD.
Die hier besprochene DVD aus dem Hause Ascot Elite kommt im Wendecover ohne FSK-Aufdruck und glänzt mit toller Bild- und Tonqualität. Die deutsche Synchronisation ist durchaus brauchbar, Lundgren-Fans gucken natürlich trotzdem im gut abgemischten Originalton, der sich ebenfalls auf der Scheibe befindet. Als Extras werden Interviews, B-Roll, der Originaltrailer sowie die obligatorische Trailershow angeboten.








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