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KAPITELWAHL

STARRY EYES - TRÄUME ERFORDERN OPFER (USA/Belgien 2014)

von Thorsten Hanisch

Original Titel. STARRY EYES
Laufzeit in Minuten. 96

Regie. KEVIN KOLSCH . DENNIS WIDMYER
Drehbuch. KEVIN KOLSCH . DENNIS WIDMYER
Musik. JONATHAN SNIPES
Kamera. ADAM BRICKER
Schnitt. BRODY GUSAR . DENNIS WIDMYER
Darsteller. ALEXANDRA ESSOE . AMANDA FULLER . NOAH SEGAN . FABIANNE THERESE u.a.

Review Datum. 2015-05-17
Erscheinungsdatum. 2015-04-03
Vertrieb. TURBINE

Bildformat. 2:35:1 (1080p)
Tonformat. DEUTSCH (DTS-HD 7.1) . ENGLISCH (DTS-HD 7.1)
Untertitel. keine
Norm. PAL
Regional Code. B

FILM.
Die frustrierte Sarah rackert sich als Bedienungspüppchen in einem geschmacklos-sexistischen Restaurant ab und will so gerne das, was schon immer die meisten wollten, aber heutzutage so ziemlich jeder sein will: Berühmt sein. In ihrem Fall als Schauspielerin. Aus diesem Grund quält sie sich von einer Casting-Folter zur Nächsten. Doch plötzlich ist Erfolg in Sicht: Ein sinistrer Hollywood-Produzent macht ihr ein viel versprechendes Angebot, doch der Preis ist hoch, sehr hoch...

Bei einem Film wie STARRY EYES wird einem mal wieder deutlich vor Augen geführt, was im Horrorfilm der letzten 20 Jahren so oft und noch viel öfter falsch läuft. Sicher, auch hier gewinnt die Story nicht gerade den goldenen Schreibpokal, die Erkenntnis, dass Hollywood Böses will und Ruhm einen schwer verändert, ist das Äquivalent zu "der Himmel ist blau, das Gras grün" und ein Retro-Oldschool-"Ach, damals..."-Flair ist sowieso en vogue. Die zutiefst emotionale, menschliche Komponente hebt STARRY EYES aber von der Konkurrenz ab. Die beiden Regisseure Kevin Kolsch und Dennis Widmyer begehen in ihrem fein austarierten Quasi-Debüt (der erste Film, der in einem größeren Rahmen ausgewertet wird) nicht den Fehler, sofort in die Vollen zu gehen und so das meiste Pulver frühzeitig zu verschießen, man nimmt sich klugerweise erstmal ausreichend Zeit um den Hauptcharakter sowie das Umfeld vorzustellen, sich regelrecht einzufühlen. Hilfreich ist dabei, dass Sarah von der jungen Newcomerin Alexandra Essoe gespielt wird, die hier (von Indie-Kurzfilmen einmal abgesehen) in ihrer ersten Hauptrolle in einem Spielfilm zu sehen ist und sich dafür mit einer ungeheuer intensiven Vorstellung bedankt, die den Verdacht aufkommen lässt, dass ihr die dargestellte Figur nicht allzu fremd ist: Das nervöse, unsichere Auftreten bei Castings, das autoaggressive Verhalten, wenn's wieder nicht geklappt hat, dieses Klammern an jeden Strohhalm, diese überschwängliche Freude bei positiven Nachrichten, Essoe macht ihre Figur jederzeit spürbar, man leidet mit, freut sich mit und ist umso entsetzter, wenn dann das Grauen hereinbricht. Aber auch was das Umfeld angeht besticht STARRY EYES durch eine für einen Horrorfilm relativ feinsinnige Figurenzeichnung: Der Chef von Sarahs fragwürdiger Arbeitsstelle entpuppt sich als überraschend sympathisch und verständnisvoll und ihr Freundeskreis, eine Gruppe von Abhängern und Indie-"Künstlern", also eigentlich prädestiniert für "liebenswert", als egoistisch, antriebs- und teilnahmslos - es ist also nicht nur Hollywood böse, auch wenn Louis Dezseran sich mit seiner Rolle als schmierig-sinistrer "The Producer" als nächster Dauerfinsterling doppelt und dreifach empfiehlt.
Sicher, man könnte STARRY EYES anlasten, dass er zuwenig eigenständig ist, dass das ganz große "Aha" ausbleibt, irgendwie war ja doch alles schon mal da, aber wer so denkt, sollte vom Medium Film vielleicht generell Abstand nehmen, denn was unter dem Strich zählt, ist einzig und alleine die Liebe und dieser - auch brillant gefilmte und mit exquisiter Musik versehene Film - ist voll davon.

BLU-RAY.
Die Bildqualität ist so wie sie bei einem neuen Film auch sein sollte: Klar, kräftige Farben und ein ausgewogener Kontrast unterstützten die tollen Bilder und der fantastische Soundtrack schlängelt sich in allerbester Ohrmuschelstreichel-Qualität ins Gehör. An Extras findet sich ein relativ informativer Audiokommentar, 10 unveröffentlichte Szenen (die tatsächlich nicht so wirklich nötig waren), eine Featurette über den Soundtrack, das Casting-Video von Alex Essoe, eine Fotoshow mit Bildern von den Dreharbeiten und drei Trailer.








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