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KAPITELWAHL

THE FLOATING CASTLE - FESTUNG DER SAMURAI (Japan 2012)

von André Becker

Original Titel. NOBO NO SHIRO
Laufzeit in Minuten. 142

Regie. ISSHIN INUDO . SHINJI HIGUCHI
Drehbuch. RYO WADA
Musik. KOJI UENO
Kamera. SHOJI EBARA
Schnitt. SOICHI ZEBI
Darsteller. MANSAI NOMURA . NANA EIKURA . HIROKI NARIMIYA . TOMOMITSU YAMAGUCHI u.a.

Review Datum. 2014-04-25
Erscheinungsdatum. 2013-08-27
Vertrieb. PANDASTORM PICTURES

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . JAPANISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
THE FLOATING CASTLE - FESTUNG DER SAMURAI ist keineswegs ein blutrünstiges Schlachtengemälde und schon gar nicht ein spektakuläres Action-Epos, wie es uns das deutsche DVD-Cover fälschlicherweise weißmachen will. Am ehesten lässt sich die millionenschwere japanische Produktion als zurückhaltendes Historiendrama mit leisen humoristischen Zwischentönen und vereinzelten Actionmomenten beschreiben. Ein fast schon altmodisch inszenierter Film, der eine eigentümliche Stimmung transportiert und gerade durch die Skurrilität einzelner Szenen großen Unterhaltungswert bietet.

Japan am kurz vor Ende des 16. Jahrhunderts. Eine Reihe von heftigen Bürgerkriegen haben das Land und seine Bewohner in Mitleidenschaft gezogen. Der kriegsmüde Kaiser und seine Generäle wollen deshalb endlich die langersehnte nationale Einigung in die Tat umsetzen. Dafür müssen sie allerdings auch die letzten Provinzen und Clans auf ihre Seite ziehen - bei Widerstand notfalls mit purer Waffengewalt. Als besonders hartnäckige Plagegeister erweisen sich die lebensfrohen aber dabei gleichzeitig unerschrockenen Bauern und Samuraikrieger der Festung Oshi des Hojo-Clans im Osten des Landes. Obwohl vor der, von zahlreichen Seen und Sumpfgebieten umgebenen, kleinen Festung bereits 20000 Soldaten unter der Führung des machtgierigen und frisch zum Regenten gekürten Generals Hideyoshi ausharren sind die 500 Dorfbewohner wider Erwarten nicht bereit die Bedingungen ihrer Belagerer kampflos zu akzeptieren. Als ein erster Angriff der haushoch überlegenen Armee fehlschlägt, entscheidet sich der skrupellose Feldheer schwerere Geschütze aufzufahren.

THE FLOATING CASTLE - FESTUNG DER SAMURAI wird Personen, die mit dem japanischen Kino per se nicht viel anfangen können, kaum überzeugen ihre Meinung zu ändern. Insbesondere die Integration von mehreren traditionellen Tanz- und Gesangszenen (die glücklicherweise nicht synchronisiert wurden) sowie die zum Teil kuriose Zeichnung einzelner Charaktere dürfte Zuschauer, die eher westliche Produktionen konsumieren, verschrecken. Ferner wählt der Film eine schwer zugängliche Dramaturgie, auf die man sich erst einlassen muss um dem Geflecht von Interaktionen etwas abgewinnen zu können. Es ist dem Film hochanzurechnen, dass er die Erwartungen von Seiten des Publikums zwar klar unterläuft, dafür jedoch andere Schauwerte mit einer selten gesehenen Leichtigkeit inszeniert.

Obwohl eigentlich alles auf blutige Scharmützel und heldenhafte Tode hinausläuft, bleiben diese bis auf wenige Ausnahmen aus. THE FLOATING CASTLE - FESTUNG DER SAMURAI ist durchaus ein Film über die Kunst des Krieges, allerdings mit dem feinen Unterschied, dass hier der Schwerpunkt nicht auf der Zurschaustellung der kriegerischen Auseinandersetzungen liegt. Stattdessen konzentrieren sich die Regisseure Isshin Inudo und Shinji Higuchi mit viel Sorgfalt und auch epischer Breite auf die Darstellung der Nebenschauplätze des Konflikts. Und das stets mit dem nötigen Blick auf die Charaktere und ihrer Beziehungen zueinander. Die Inszenierung der Vorbereitung, Planung und Durchsetzung der Aktionen beider Gruppen sowie die damit einhergehenden Machtspiele bilden den Reiz des Films. Darüber hinaus lockern immer wieder humoristischen Einlagen die Handlung auf und sorgen dafür das der Film trotz der ausufernden Laufzeit erstaunlich kurzweilig bleibt.

Dank der opulenten Ausstattung und dem hervorragenden Score überzeugt der Film ebenfalls auf der rein formalen Ebene. Insgesamt bietet THE FLOATING CASTLE - FESTUNG DER SAMURAI gehobene Unterhaltung fernab vordergründiger Popcornunterhaltung. Lediglich die wenigen CGI-Effekte fallen ein wenig aus dem Rahmen und können nur bedingt überzeugen. Ansonsten schafft es die Big-Budget Produktion aber von der ersten bis zur letzten Minute mitreißend zu unterhalten.

DVD.
Bei der deutschen DVD-Veröffentlichung gibt es eigentlich nicht viel zu meckern. Bild- und Tonqualität sind auf hohem Niveau und auch die Synchronisation fällt sehr vorbildlich aus. Lediglich die Extras (der Originaltrailer und die obligatorische Programmvorschau des Labels) sind ein wenig mau.








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