FILM.
NINJA III - DIE HERRSCHAFT DER NINJA ist ein Schundfilm allererster Güte. Und das ist durchaus als Kompliment zu verstehen. Erneut zeichnet sich Actionramschspezialist Sam Firstenberg für die kompetente Regie verantwortlich und auch Sho Kosugi ist als einer der Hauptdarsteller wieder mit an Bord. Neu ist, dass Firstenberg Fantasy- und Horrorelemente in die Story einbaut und der Film dadurch noch einen Tick abgedrehter als die Vorgänger ausfällt.
An einem sonnigen Vormittag entdeckt die Fitnesstrainerin Christie (solide: Lucinda Dickey) am Rande einer Straße einen schwerverletzten Mann. Es scheint als ob jede Hilfe zu spät kommt. Wirre Worte von sich gebend stirbt der Mann, der sich später als japanischer Auftragskiller herausstellt, in Christies Armen. Noch Tage nach dem Vorfall spürt die junge Frau die unheimliche Präsenz des Killers. Zudem ereignen sich in ihrer Umgebung in den darauf folgenden Tagen seltsame Vorkommnisse. Unerklärlicherweise beherrscht Christie außerdem plötzlich verschiedene Selbstverteidigungstechniken, was ihr nach einer Keilerei mit aufdringlichen Fitnesscenter-Proleten mehr als deutlich wird. Morgens erwacht sie darüber hinaus immer häufiger mit blauen Flecken und mysteriösen Gedächtnislücken. Als die besorgniserregenden Vorfälle zunehmen und sich auch am Tag ereignen ahnt die junge Frau, dass der Geist des Killers versucht von ihr Besitz zu ergreifen. Zusammen mit ihrem neuen Freund, dem Polizisten Billy (eher überfordert: Jordan Bennett) besucht sie einen asiatischen Exorzisten, der ihr allerdings auch nicht wirklich weiterhelfen kann. Ihre einzige Hoffnung ist der Ninjakrieger Yamada (wie immer eine super Performance: Sho Kosugi), der weiß wie der Geist des Killers bekämpft werden kann. Die Zeit drängt jedoch, denn Christie ist kaum noch in der Lage sich physisch und psychisch zur Wehr zu setzen.
Eins ist nicht von der Hand zu weisen. Die vollkommen bekloppte Handlung macht herzlich wenig Sinn und irgendwie fragt man sich die ganze Zeit, wie es möglich sein konnte, für einen dermaßen hirnrissigen Quark auch noch ein halbwegs solides Budget zusammenzukriegen. Egal, das waren halt die achtziger Jahre. Mit den Geldern der begnadeten, damals noch liquiden, Cannon Group Filmstudios hat sich Firstenberg jedenfalls ordentlich ausgetobt. Bereits die Anfangssequenz, ein hammerhartes Actioninferno sondergleichen, verdeutlicht dass alle Beteiligten scheinbar nicht bereit waren irgendwelche Kompromisse einzugehen.
Zwar drosselt NINJA III - DIE HERRSCHAFT DER NINJA anschließend das Tempo ein wenig (die Love-Story zwischen Christie und Billy wird einen Tick zu lang behandelt), aber dank zahlreicher knochensplitternder Actioneinlagen und viel Budenzauber gibt es bis zum Showdown noch mehr als genug Highlights. Es ist zudem äußerst amüsant mitanzusehen, wie ernst die Story mit allen Konsequenzen durchgezogen wird. Das steigert dann natürlich das Sehvergnügen noch einmal ungemein. Ernstnehmen kann (und sollte) man den Film freilich zu keiner Sekunde. Das ist aber auch gut so, denn mit der richtigen Einstellung ist NINJA III - DIE HERRSCHAFT DER NINJA ein großer Spaß und für einen launigen Ausflug in die Gefilde des Actionkinos der achtziger Jahre genau das Richtige.
DVD.
Leider liegt der Film nur im 4:3 Vollbildformat vor. Davon abgesehen ist die Bildqualität gerade noch akzeptabel. Das gleiche gilt für den Ton, der ein wenig rumpelt aber insgesamt ganz passable Qualität liefert. Als Extras darf man eine Trailershow bestaunen und sich am Wendecover erfreuen.
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