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KAPITELWAHL

KILL LIST (Großbritannien 2011)

von André Becker

Original Titel. KILL LIST
Laufzeit in Minuten. 92

Regie. BEN WHEATLEY
Drehbuch. BEN WHEATLEY
Musik. JIM WILLIAMS
Kamera. LAURIE ROSE
Schnitt. ROBIN HILL
Darsteller. NEIL MASKELL . MYANNA BURING . MICHAEL SMILEY . HARRY SIMPSON u.a.

Review Datum. 2013-04-24
Erscheinungsdatum. 2012-04-06
Vertrieb. UNIVERSUM FILM

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
KILL LIST ist trotz eines leicht holprigen Richtungswechsels gegen Ende ein ziemlich überzeugender, mitunter überaus harter Thriller, der sich im Subgenre nichtactionorientierter Auftragsmörderfilm mit ungewöhnlicher inhaltlicher Prägung sichtbar wohl fühlt. Auf Realismus getrimmt und betont nüchtern inszeniert, präsentiert Regisseur Ben Wheatley eine konsequent schonungslose Tour-de-force, die es in sich hat und dem Zuschauer mehrfach rabiat den Boden unter den Füßen wegzieht.

Das Familienleben des psychisch angeschlagenen Ex-Soldaten Jay (Neil Maskell) ist alles andere als harmonisch. Permanente Streitereien mit seiner Frau Shel (MyAnna Buring) und finanzielle Sorgen prägen den Alltag des Familienvaters und nagen an seiner Psyche. Lukrative Auftragsmorde sicherten der Kleinfamilie lange Zeit ein halbwegs luxuriöses Leben, doch auch die letzten Finanzpolster neigen sich langsam dem Ende. Jay widerstrebt es dennoch weitere Aufträge zu übernehmen, auch wenn er dadurch den Zorn seiner Ehefrau auf sich zieht. Als sein Freund und Geschäftspartner Gal (Michael Smiley) allerdings mit einer überaus einträglichen Kill List auftaucht, willigt Jay nach kurzem Zögern ein. Zusammen mit Gal beginnt die Planung und schließlich Ausführung der Morde. Mehrere unvorhergesehene Ereignisse führen jedoch dazu, dass sich die Abarbeitung der Liste schwieriger als erwartet herausstellt. Jay und Gal müssen erkennen, dass sie ihre Auftraggeber in ein perfides Spiel hineingezogen haben aus dem es kein Entkommen gibt.

Das vielschichtig angelegte Drehbuch, die überzeugenden schauspielerischen Leistungen und die wirksam umgesetzte nihilistische Gesamtatmosphäre, die den Film mit einem ungemütlichen Schleier überzieht, sind die großen Pluspunkte der britischen Produktion. Hinzu kommt ein genialer Score, der das Geschehen kongenial unterstützt und den Zuschauer mit hypnotischen und gleichzeitig düsteren Klängen unweigerlich in seinen Bann zieht. Der eingangs erwähnte Richtungswechsel, den das Drehbuch im letzten Drittel vornimmt, stört zwar ein wenig die sonst sehr fokussierte Herangehensweise, aber der positive Gesamteindruck bekommt dadurch nur sehr kleine Risse an der Oberfläche.

KILL LIST entwirft ein intelligent erzähltes Alptraumszenario menschlicher Abgründe und fühlt sich in seinen besten Momenten wie ein Tritt in die Magengrube an. Ein ungemütlicher, aber nichtsdestotrotz sehenswerter Film, fernab handelsüblicher Thrillerunterhaltung.

DVD.
Bild- und Tonqualität sind gelungen und gefallen uneingeschränkt. Ein wenig mehr Wumms hätte dem 5.1 Sound allerdings gut getan. Darüber hinaus aber auch technisch gesehen eine vorbildliche Veröffentlichung, die zudem ohne Zensureingriffe im hiesigen Verleih und Verkauf gelandet ist.








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