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KAPITELWAHL

DEADLY IRONFIST - DER KARATEBOMBER (Hong Kong/Taiwan 1973)

von André Becker

Original Titel. KNIGHT ERRANT
Laufzeit in Minuten. 85

Regie. TING SAN SEE
Drehbuch. TING SAN SEE
Musik. CHOW FU LIANG
Kamera. CHI BUN LIN
Schnitt. nicht bekannt
Darsteller. WANG YU . YASUAKI KURATA . EDDY KO . LUNG FEI u.a.

Review Datum. 2013-04-19
Erscheinungsdatum. 2012-02-16
Vertrieb. IMPERIAL PICTURES/KNM

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 2.0) . ENGLISCH (DD 2.0) . MANDARIN (DD 2.0)
Untertitel. DEUTSCH . ENGLISCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Die Filmographie des ehemaligen Hong Kong-Superstars Wang Yu ist beeindruckend groß. In zahlreichen Genre-Klassikern wie z.B. THE ONE-ARMED SWORDSMAN, GOLDEN SWALLOW oder THE CHINESE BOXER wirkte er mit und trug entscheidend zum Erfolg, der in den siebziger Jahren federführenden, Studios der Shaw Brothers bei. Aber es sind nicht nur die, für die damaligen Verhältnisse relativ aufwendigen, Produktionen der Shaw Brothers die Yus Schaffen auszeichnen, sondern auch mehrere skurrile B-Filme zu denen definitiv der kürzlich neu aufgelegte DEADLY IRONFIST - DER KARATEBOMBER aka. WANG YU - DER KARATEBOMBER zählt.

Im zweiten Weltkrieg begeht ein japanischer Soldat Selbstmord nachdem durch sein Verschulden mehrere Gefangene aus einem Kriegsgefangenenlager entkommen konnten. Auch für die Ehefrau ist die Schmach zu groß und kurze Zeit später wählt auch sie den ehrenvollen Suizid. Zurück bleiben die Kinder, die von ihrer Tante aufgezogen werden und ein beinhartes Kampftraining durchlaufen, um Rache an den Verantwortlichen zu nehmen. Einer der geflohenen Gefangenen lebt mittlerweile in Hong Kong, wo ihm familiäre Probleme Schwierigkeiten bereiten. Seine Tochter ist schwer krank und die Operation nicht zu bezahlen und sein Sohn Chen Li (Wang Yu) ist hitzköpfig und gerät ständig in Schlägereien. Die richtigen Probleme fangen jedoch erst an als die längst Erwachsenen Kinder des japanischen Kommandanten (u.a. Yasuaki Kurata) den einstigen Kriegsgefangenen aufspüren und auf Rache sinnen. Sie haben dabei allerdings nicht mit Chen Li gerechnet, der sich todesmutig in den Kampf mit den Japanern stürzt.

Logo, die zusammengeschusterte Standartstory passt auf einen Bierdeckel und auch Yus Schauspielversuche sind mitunter äußerst schaurig, aber DEADLY IRONFIST - DER KARATEBOMBER ist darüber hinaus ein so herrlich abgedrehtes und naives Spektakel, dass es eine Freude ist. Natürlich gibt es Kloppe am Laufenden Band und Yu fackelt eigentlich nie lang und zerlegt auch gerne mal eine halbe Restaurantküche, wenn es den Fieslingen ans Leder geht, aber ein richtiger Knaller wird der Film erst durch die Bösewichter. Zunächst einmal Yasuaki Kurata, der auch gerne mal als Alain Delon des Ostens bezeichnet wird und hier mal wieder einen hinterfotzigen Drecksack wie er im Buche steht spielt. Jede Szene mit Kurata ist an sich schon mal ein kleines Highlight, auch wenn seine Performance nicht ganz an seine grandiosen Auftritte in Chang Chehs ultraharter SchlachtplatteTHE ANGRY GUEST heran reichen. Wenn Yu und Kurata schließlich in einer heruntergerockten Halle aufeinander treffen darf schon mal Szenenapplaus gegeben werden. Die ruppige Keilerei gibt schon mal ganz gut die Stoßrichtung der weiteren Fights des letzten Drittels vor. Unser Held trifft nämlich noch auf seine Nemesis und die kommt in Form einer kleinen, moppeligen alten japanischen Dame, die jedoch schlagkräftiger nicht sein könnte und Yus Angriffe locker wegsteckt. Freilich lässt sich Yu etwas einfallen, was an dieser Stelle allerdings aus Spoiler-Gründen nicht verraten werden soll.

Insgesamt also ein schwer unterhaltsamer Eastern, bei dem sicherlich keine Langeweile aufkommt und den man aufgrund der Schauwerte durchaus den leider in der letzten Zeit leicht inflationär eingesetzten Stempel Grindhouse-Cinema aufdrücken kann. Fans des Genres kommen insofern voll auf ihre Kosten und auch Einsteiger können einen Blick riskieren, denn DEADLY IRONFIST - DER KARATEBOMBER atmet ebenfalls den Anything goes Ansatz der siebziger Jahre, wodurch sich die Produktion auch als B-Film für Nostalgiker empfiehlt.

DVD.
Die Neuauflage kommt ungekürzt (frühere VHS-Auswertungen waren geschnitten) und mit FSK-Aufdruck, inklusive Wendecover. Bild- und Tonqualität sind akzeptabel und angesichts des Alters des Films absolut in Ordnung. Die Synchronisation (Original-Kinosynchro aus den siebziger Jahren) ist natürlich wieder der Oberhammer und lohnt allein schon den Kauf. Das Cover ist allerdings mehr als fürchterlich. Keine Ahnung wer sich davon angesprochen fühlen soll, aber für Sammler wirkt das ganze eher abschreckend.








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