FILM.
Mal wieder zwei Folgen aus Steven SeagalsTRUE JUSTICE-Fernsehserie. Alles beim Alten: Seagal spielt Elijah Kane, Chef einer Polizeispezialeinheit in Seattle (gedreht in Kanada, natürlich). Kane kennt jeden und kann alles, hält sich aber weitestgehend zurück und tritt nur im äußersten Notfall zum Fressepolieren in Aktion. Sein Team aus zwei kernigen Kerlen (weiß/schwarz) und zwei heißen Ladies (blond/brünett) hat erstmal zu ermitteln, dann kommt Papa und leuchtet den Bösen nach Hause. Kane kriegt natürlich auch sämtliche Bitches, die so den Weg säumen.
Dieses Mal gibt's aber auch einiges, was neu ist: Seagal darf mittig zur Bluesgitarre greifen und einen hundsgemeinen Stampfrock runtergniedeln, außerdem hat er jetzt tatsächlich auch sowas wie einen Vorgesetzten, dem er widerwillig Rapport leistet. In der Pathologie wartet George "Sulu" Takei und macht seine Sache nicht schlecht, wenn man sich auch fragt, wann so ein Leichenbeschauer in Seattle denn mal in Pension gehen darf. Die Leichen werden dieses Mal frei Haus geliefert von einem irren Serienkiller, der vorzugsweise sexy Stripperinnen aufs Übelste ins Jenseits schickt und sich danach unsittlich an ihnen vergeht. Das erlaubt dem wieder mal allzu flashy zu Werke gehenden Regisseur Keoni Waxman immerhin die erste t&a-Show nach drei Minuten; das erste Mal aufs Maul von Seagal gibt's dieses Mal schon nach nur weiteren zwei.
Diese Bewegung weg vom nächsten CSI hin zum sabbergeilen Exploiter macht DARK VENGEANCE zu einem recht unterhaltsamen Eintrag in der TRUE JUSTICE-Reihe. Dem freidrehenden Unsinn wird noch eins drauf gesetzt: Teammitglied Sarah (Sarah Lind), eigentlich als etwas reserviert-konservativer Gegenpol zur hemdsärmeligen Kollegin (Meghan Dry) besetzt, fungiert als Killerköder und geht dementsprechend im Stripclub undercover; die arme Frau Lind muß sich also in Overknee-Lackstiefeln an der Stange räkeln und ihr auffälliges Talent dafür mit dem Satz "Irgendwie musste ich mein Studium ja finanzieren" erklären. Wer schreibt sowas? Ach ja: Seagal!
Da Sarah Lind aber ohnehin die interessanteste Figur in Seagals Team verkörpert und dies auch schauspielerisch nicht schlecht macht, bleibt der Daumen oben. Der Meister selbst zeigt sich relativ gut gelaunt, lacht hier und da auch mal unwiderstehlich und haut dem Bösen am Ende mal wieder absolut unvergleichlich die Glocken aus. Fernsehware, natürlich; aber durchaus unterhaltsam.
DVD.
Gutes Bild, satter Ton. Die Synchro ist ordentlicher Fernsehstandard, auch wenn ich Ekkehard Belle für Seagal immer noch ausgesprochen unpassend finde. Dazu noch Trailer.
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