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KAPITELWAHL

THE DEAD (Großbritannien 2010)

von Hasko Baumann

Original Titel. THE DEAD
Laufzeit in Minuten. 104

Regie. HOWARD J. FORD . JON FORD
Drehbuch. HOWARD J. FORD . JON FORD
Musik. IMRAN AHMAD
Kamera. JON FORD
Schnitt. HOWARD J. FORD
Darsteller. ROB FREEMAN . PRINCE DAVID OSEI . DAVID DONTOH u.a.

Review Datum. 2012-04-19
Erscheinungsdatum. 2011-10-07
Vertrieb. SAVOY FILM/SUNFILM

Bildformat. 1.78:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Der Anfang: Ein Mann schleppt sich eine Düne hinauf, seine schwarze Kutte schützt ihn vor der sengenden Sonne Afrikas. Auf der Kuppe der Düne hält der Mann inne. Eine andere Gestalt nähert sich, ein schwarzer Mann, doch die Haut ist grau wie Asche; sein groteskes Humpeln kann nicht von seinen leblosen Haifischaugen ablenken. Aus seinem Bein ragen die gebrochenen Knochen heraus, das Blut der offenen Wunden ist längst getrocknet. Dieser Mann ist tot. THE DEAD.

Zombies in Afrika also. Fraglos ein wirkungsvolles Bild, das diesen Film einläutet; trotz der dem geringen Budget geschuldeten fürchterlichen Video-Ästhetik ein Anfang, der neugierig macht. In den folgenden zehn Minuten wird man an George Romeros Untoten-Urknall ZOMBIE erinnert wie lange nicht oder vielleicht sogar noch nie. Der weisse Mann vom Anfang sitzt mit anderen Weissen in einem Flugzeug, sie wollen raus, nur weg aus Afrika; einer der anderen liegt am Boden und verreckt. Doch sofort, noch bevor er mit einem Kopfschuss endgültig ins Reich der Toten geschickt werden kann, schlägt er die Augen als Zombie wieder auf und fängt an zu beissen. Der Flieger ist eh gerade im Absturz begriffen. Gleichzeitig werden wir Zeuge, wie ein afrikanisches Dorf von hungrigen Untoten förmlich überrannt wird, ein nachtschwarzer Alptraum voller zerstörter Zombieköpfe und rausgerissenem Menschenfleisch. Alles befindet sich in Auflösung, Bilder einer Apokalypse, die bereits in vollem Gange ist. Alles etwas unbeholfen inszeniert, aber das gilt auch für die erste Viertelstunde von Romeros Meisterwerk.

Danach trennt sich aber schon die Spreu vom Weizen. Der Mann ist amerikanischer Söldner, er hat den Flugzeugabsturz überlebt und strandet an der Küste; das Meer spült ihn in die Arme der herannahenden Zombies. Murphy (Rob Freeman) schlägt sich mit den verbliebenen Waffen ins Landesinnere. Fortan folgt eine "Gerade nochmal geschafft"-Sequenz auf die andere, irgendwann ist es einem herzlich egal, ob Murphy es gerade noch über die Mauer schafft und ob das Auto anspringt oder nicht. Nach dem zehnten Bild der Karre, deren Reifen im Schneckentempo über den roten Schotter knirschen, will man sich eh nur noch die Kugel geben. Schließlich findet Murphy im desertieren Soldaten Daniel Dembele einen Mitstreiter. Nun schafft man es eben zu zweit ganz knapp über die Mauer oder kriegt gerade noch diese verdammte Karre in Gang.

THE DEAD ist mal wieder einer dieser Zombiefilme, die absolut nichts zu erzählen haben, von jungen Menschen, die keine Filme machen können. Das Setting ist reizvoll, aber nach einer Dreiviertelstunde redundanter Ödnis auch einerlei. Wer hier allen Ernstes einen "politischen Subtext" zu erkennen glaubt, ist auch schon auf den kindischen Pipikacka-Blödsinn A SERBIAN FILM reingefallen. Wenn überhaupt Subtext, dann ist hier ein weisser Mann zu sehen, der reihenweise Schwarze abknallt. Und ein Schwarzer, der es mal wieder nicht schafft. Am Ende fällt ein schwarzer Junge dem weissen Mann in die Arme. Noch Fragen? Wenn schon Zombie-Langeweile in sonnigen Gefilden, dann Fulcis WOODOO, der ist wenigstens wahnsinnig.

DVD.
Der Anbieter verkauft den Film als sensationelles 2 DVD-Ereigniskino; es sei ihm gegönnt, das hat sowas schön Krekeliges. THE DEAD sieht nach Video aus, da gibt es eh nichts schön zu reden. Die Synchro ist doch eher zu vernachlässigen. Auf der Bonus-DVD findet sich ein Making Of, das sich aber wieder mal als reine B-Roll entpuppt. Die recht kurzen Interviews mit dem Regieduo und den Darstellern hauen auch nicht die Wurst vom Teller. Die Bildergalerie, naja, Fotos vom Set halt. Und dann sind da aber noch die Bonusfilme: Zum einen wäre da REVOLT OF THE ZOMBIES aus dem Jahr 1936, eine Quasifortsetzung von WHITE ZOMBIE; kein allzu aufregender Film, der aber insofern zu THE DEAD passt, als das er auch von einem Brüderpaar realisiert wurde. Und dann noch ein "unvollendeter" Amateurschrott aus den frühen 80ern namens ZOMBIE - DAS TOR ZUR HÖLLE - kein Film, nur eine mehrminütige Ansammlung von unbrauchbaren Super 8-Aufnahmen.








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