FILM.
Mit Comicverfilmungen ist das ja bekanntlich so eine Sache. Selten gelingt es die Stimmung und besondere Ästhetik der Vorlage adäquat in ein goutierbares 90 Minuten-Kinoformat zu übertragen. Oftmals bleiben auch von der Story nur Fragmente übrig. Übernommen werden häufig lediglich Ideen und Grundpfeiler der Geschichten. Gänzlich misslungene Beispiele gibt es zuhauf, insofern ist es müßig hier das stupide Auszählen zu beginnen. Ein Paradebeispiel für die Kategorie "Verzichtbare Comicverfilmung" ist auch der von Kinowelt veröffentlichte DYLAN DOG: DEAD OF NIGHT. Vollkommen zu Recht hierzulande ohne Kinoauswertung erweist sich Kevin Munroes bereits nach den ersten zehn Minuten als hoffnungslos in den Sand gesetzte Leinwandkatastrophe.
Der Privatdetektiv Dylan Dog (überfordert: Brandon Routh) hat sich eigentlich auf das Übernatürliche spezialisiert, doch seit dem Tod seiner Freundin verspürt der Schnüffler nur noch wenig Lust sich mit Vampiren, Werwölfen und anderem Getier herumzuschlagen. Wie es der Zufall so will übernimmt er schließlich doch noch einen Fall, der ihn schneller als erwartet wieder mit den Dämonen der Unterwelt konfrontiert. Um den mysteriösen Fall zu lösen, muss er alte Kontakte auffrischen und sich unter die zahllosen Geschöpfe der Nacht mischen. Dylan muss sich zudem um seinen, als Zombie wieder auferstandenen, Beinahe-Partner kümmern, der mit der eigenen Verwesung zu kämpfen hat und dementsprechend Beistand braucht.
DYLAN DOG: DEAD OF NIGHT möchte gerne ein unterhaltsames Fantasyaction-Spektakel mit humoristischer Schlagseite sein. Es stellt sich allerdings nach kürzester Zeit heraus, dass es sich dabei um reines Wunschdenken handelt, denn der Film könnte nicht weiter von kurzweiliger Unterhaltung entfernt sein. Es ist wahrhaft schwer alle Kritikpunkte aufzuführen, die sich mit geradezu beharrlicher Hartnäckigkeit im Filmverlauf einschleichen. Aber alles der Reihe nach.
Ein folgenschwerer Fehler war es sicherlich Brandon Routh als Hauptdarsteller zu verpflichten. Bereits im sagenhaft öden SUPERMAN RETURS glänzte der Amerikaner nicht gerade mit beeindruckenden schauspielerischen Leistungen, aber was Routh in DYLAN DOG: DEAD OF NIGHT darstellerisch abzieht, spottet wirklich jeder Beschreibung. Hinzu kommt dass es dem Film fatalerweise gelingt trotz stattlichem Millionenbudget auszusehen wie eine billige Fernsehproduktion. Für gelungene Effekte war jedenfalls offenkundig kein Geld zum Verpulvern mehr da.
Größter Kritikpunkt sind aber die zahlreichen Längen die der Film auch nicht in den (spärlich gesäten) Actionszenen abschütteln kann. Gähnende Langeweile macht sich breit und das bis zum Abspann. Weiterhin fällt das konsequente Vergeigen von Möglichkeiten auf. Es ist schon erstaunlich mit welcher Regelmäßigkeit hier Regisseur Munroe versagt. Besonders exemplarisch ist die Szene als Dylan Dog sich bis an die Zähne bewaffnet um in der Unterwelt aufzuräumen und es dann statt einem ordentlichen Knall, nur unspektakuläres 5 Sekunden Geballer in einer Einstellung gibt.
Letztendlich hinterlässt DYLAN DOG: DEAD OF NIGHT einen schlichtweg miserablen Gesamteindruck. Unter den Comicverfilmungen der letzen Jahre auf jeden Fall der absolute Bodensatz, gegen den selbst Nieten wie THE SPIRIT wie Meisterwerke aussehen.
DVD.
Technisch gesehen ist die DVD von Kinowelt dagegen sehr vorbildlich. Gestochene scharfe Farben, ein von Verschmutzungen freies Bild, satter Sound mit dem nötigen Wumms und eine saubere Synchronisation.
|