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KAPITELWAHL

THE SON OF NO ONE (USA 2011)

von Hasko Baumann

Original Titel. THE SON OF NO ONE
Laufzeit in Minuten. 90

Regie. DITO MONTIEL
Drehbuch. DITO MONTIEL
Musik. DAVID WITTMAN . JONATHAN ELIAS
Kamera. BENOIT DELHOMME
Schnitt. JAKE PUSHINSKY
Darsteller. CHANNING TATUM . RAY LIOTTA . JULIETTE BINOCHE . AL PACINO u.a.

Review Datum. 2011-12-28
Erscheinungsdatum. 2011-11-17
Vertrieb. STUDIO CANAL

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
"Ein knallhartes Copmovie, das zu den Höhepunkten des Sundance Film Festival 2011 zählte". So bewirbt der Verleih den Film THE SON OF NO ONE, und was soll man sagen, das Wort "Höhepunkt" ist natürlich Auslegungssache. Sicherlich war es einer der Höhepunkte in Sundance, daß zwei Drittel des Publikums die Vorführung eines Films mit namhafter Besetzung lange vorm Abspann verließen; ein Highlight sicher auch der Schlußapplaus, der von genau einem Zuschauer bestritten wurde. Nun könnte man aus diesen Höhepunkten ableiten, daß THE SON OF NO ONE vielleicht kein so guter Film ist, aber damit läge man daneben: Es ist ein unfaßbar beschissener Film.

Verantwortlich ist Dito Montiel und sonst keiner, der ahnungslose Glatzkopp hat nämlich Drehbuch und Regie verbrochen. Er erzählt von einem jungen Cop (schwach: Channing Tatum), der als kleiner Junge zwei Männer mehr oder minder schuldlos ins Jenseits beförderte, vom ermittelnden Polizisten (Al Pacino tattert selbst in den Rückblenden wie ein uralter Mann ins Bild) verschont wurde und nun mit den Geistern seiner Vergangenheit konfrontiert wird. Das war's eigentlich auch schon; Ray Liotta darf als sein wütender Boss mal wieder etwas altes Feuer entfachen, Katie Holmes spielt seine Frau und sieht mittlerweile aus wie ein Junkie, und eine als New Yorker Zeitungsjournalistin krass fehlbesetzte Juliette Binoche macht das beste aus dem, was nicht da ist. Tracy Morgan, bekannt als Ulknudel aus der total überschätzten Serie 30 ROCK und natürlich als schwulenfeindlicher Komiker, spielt den geistig behinderten Jugendfreund und macht das ganz ordentlich.

THE SON OF NO ONE nimmt sich grundlos ungeheuer wichtig, schnulzt jeden betont dramatischen Moment mit betont dramatischen Streichern zu und verärgert als Vorzeigebeispiel katastrophalen Storytellings. Der Film ist so unterversorgt mit Plot Points, daß er die 90 Minuten-Marke nur erreicht, indem er mehrfach dasselbe erzählt. Der zweite Dialog zwischen Tatum und Morgan hat beinahe denselben Inhalt wie der erste, bringt die Story keinen Millimeter weiter als der erste und ist dennoch genauso lang und genauso schwach. Solche Momente gibt es viele in diesem unerträglich pathetischen Müll, der sich nach einem als Gipfel der Sinnlosigkeit planlos hingeschluderten Showdown über den Dächern von Queens auch noch einen völlig idiotischen "Twist" leistet. Dieser lahmarschige Schrott ist eine echte Zumutung.

DVD.
Technisch gibt's nichts zu maulen, die Synchro allerdings kann man vergessen; besonders Tatum klingt wie eingeschlafenes Sackhaar. Frank Glaubrecht hatte als Pacino entweder einen im Tee oder rechtmäßig keinen Bock. Das Making Of ist schon fast belustigend, wenn die Besetzung (Pacino erfreut durch Abwesenheit, wird schon gewusst haben, wieso) Montiel so abfeiert. Die Interviews sind nur Soundbites, und der Trailer tut so, als gäb's was zu sehen.








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