FILM.
Mit zweijähriger Verspätung erscheint nun auch hierzulande das Thrillerdrama AFTER.LIFE. Trotz publikumswirksamer Starbesetzung (Liam Neeson und Christina Ricci teilen sich die Hauptrollen) allerdings lediglich als Direct-to-DVD Release, denn ein Kinostart erschien dem Verleih höchstwahrscheinlich einfach nicht rentabel genug. Das ist auch vollkommen nachvollziehbar, denn der Film erweist sich schon nach der ersten halben Stunde als ziemlich unausgegorene und zudem hoffnungslos spannungsfreie Mixtur aus Thriller, Drama und völlig sinnfreien Horrorelementen.
Nach einem schweren Unfall in einer regnerischen Nacht erwacht die junge und psychisch instabile Lehrerin Anna (Christina Ricci) paralysiert in einem sterilen Raum. Schnell erkennt Anna, dass sie sich auf einem Tisch in einer Leichenhalle befindet und der Bestatter Elliot (Liam Neeson) sie bereits für ihre eigene Beerdigung vorbereitet. Von Panik erfüllt versucht sie sich an die Geschehnisse der letzen Nacht zu erinnern und eine Erklärung für ihre Situation zu finden. Der eigene Tod erscheint angesichts der noch vorhandenen Sinneswahrnehmungen unvorstellbar. Auch als Elliot ihr offenbart, dass er eine übernatürliche Gabe besitzt und mit den Toten für eine kurze Zeit interagieren kann glaubt sie nicht an ihr Ableben. Anna versucht zu fliehen, doch der undurchsichtige Elliot ist ihr immer einen Schritt voraus. Währenddessen wird ihr, von tiefer Trauer erfüllter Freund Paul (Justin Long) von alptraumhaften Visonen, die er als übersinnliche Nachrichten von Anna interpretiert, heimgesucht. Paul beginnt schließlich den Tod Annas anzuzweifeln und begibt sich auf den Weg zu Elliot. Im Leichenschauhaus spitzt sich derweil die Lage zu und Anna beginnt zu zweifeln, ob sie tatsächlich den Unfall überlebt hat.
AFTER.LIFE schafft es zu keinem Zeitpunkt eine halbwegs interessante Rahmung für die lieblos zusammen gezimmerte Handlung zu konstruieren. Bereits nach kürzester Zeit ist relativ klar, wie die Auflösung aussieht und welche falschen Fährten ausgelegt werden. Daraus folgt, dass jede auch nur im Ansatz aufkeimende Spannung von vornherein ins Leere läuft. Vollkommen deplatziert wirken auch die unmotiviert eingesetzten Horroreinschübe, die so gar nicht zu der ansonsten recht ruhigen Erzählweise passen wollen und dementsprechend fehl am Platz sind.
Ein wenig Tiefgang kann natürlich auch nicht schaden und so baut Regisseurin Agnieszka Wojtowicz-Vosloo zusätzlich noch ein paar philosophische Fragestellungen als Subtext ein. Das Ganze dann leider ziemlich plump und mit dem Holzhammer, um bitte auch niemanden zu überfordern. Als ebenso überflüssig, weil klischeebeladen und unglaubwürdig erzählt, erweist sich schließlich auch die in einem weiteren Handlungsstrang angerissene Beziehungskrise zwischen Anna und Paul. Darüber hinaus fallen auch die schauspielerischen Leistungen eher dürftig aus. Liam Neeson sah man selten so lustlos seine Sätze runterrattern, Justin Long ist mit seiner Rolle heillos überfordert und Christina Ricci wirkt unendlich gelangweilt. Was die ständigen Nacktszenen für eine Relevanz für die Handlung haben bleibt ebenfalls schleierhaft und soll hier nur mal so als Fußnote stehen bleiben.
AFTER.LIFE versagt wirklich auf fast allen inszenatorischen Ebenen. Lediglich die recht stimmige Atmosphäre kann als kleiner Pluspunkt gewertet werden, reißt es aber im Endeffekt auch nicht mehr raus. Insofern ein ziemlicher Totalausfall ohne jeden Unterhaltungswert.
DVD.
Bild- und Tonqualität sind makellos und durchweg überzeugend. Das Bild ist gestochen scharf und auch der 5.1 Ton bietet absolut phantastische Qualität. Das Bonusmaterial (Audiokommentar, Making-of und eine Handvoll Trailer) ist nicht gerade ausufernd, aber insgesamt noch vollkommen zufrieden stellend. Technisch gesehen also eine recht solide Veröffentlichung, die auch in Bezug auf die Covergestaltung und das Artwork soweit alles richtig macht.
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