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KAPITELWAHL

THE HIT LIST (USA 2011)

von Hasko Baumann

Original Titel. THE HIT LIST
Laufzeit in Minuten. 86

Regie. WILLIAM KAUFMAN
Drehbuch. CHAD LAW . EVAN LAW
Musik. MARK SAYFRITZ
Kamera. MARK RUTLEDGE
Schnitt. PATRICK MCMAHON
Darsteller. CUBA GOODING JR. . COLE HAUSER . JONATHAN LAPAGLIA . GINNY WEIRICK u.a.

Review Datum. 2011-10-28
Erscheinungsdatum. 2011-06-23
Vertrieb. SONY PICTURES

Bildformat. 1.78:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH . ENGLISCH . TÜRKISCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Zwei Männer. Der eine ein Loser, er hat Spielschulden, die dringend nötige Beförderung geht an den verhassten Konkurrenten, seine Frau schläft mit dem Kumpel. Der andere hat nicht mehr alle Nadeln an der Tanne und ist außerdem Profikiller. Die zwei Männer treffen sich in einer Bar. Der Killer fragt den Loser, wen er gern aus dem Weg geräumt hätte. Der Loser schreibt den Gläubiger, den Konkurrenten, den Kumpel und seine Frau auf die Liste. Der Killer nimmt die Liste und ward nicht mehr gesehen. Weil er ja die Liste abarbeiten muss.

Klingt wie eine typische Larry Cohen-Idee: Ganz lustiger Einfall, kann man was draus machen, aber Larry Cohen hatte meistens nur die Idee und nicht so recht Lust (oder das Können), das Ganze ordentlich bis zum Ende zu entwickeln. So verhält es sich mit THE HIT LIST leider auch; die bekloppte Prämisse ist fast so hohl wie die von Michael Manns Schlocker COLLATERAL und die küchenpsychologische Motivation des Killers ("Stop Me") gemahnt an Rutger Hauers dämonischen John Ryder in THE HITCHER, nur traut sich William Kaufmans kleiner Reißer gar nicht erst in diese Untiefen hinein. Das ist kein Todesurteil für diese etwas flache, entschieden unkomplexe Herangehensweise, nur weiß man auch, dass in den 80ern etwa Jack Sholder einen schnellen Knaller oder William Lustig einen authentischen Strassenkrimi daraus gemacht hätten. Kaufmans Regie ist so einfallslos wie lahm, insbesondere in Gesprächssituationen lässt er die Hosen komplett runter. Gerade die entscheidende Begegnung der zwei Männer in einer Bar ist völlig frei von Intensität oder Flair. Die völlig sinnentleerten Beauty Shots von Seattle haben zu diesem Zeitpunkt aber schon längst für lange Gesichter gesorgt, und die Sets sind selbst für das schmale 6 Mio.-Dollar-Budget zu leer und kahl.

Was den Film dennoch zu einem leidlich unterhaltsamen Zeitverschwender macht, ist die unspektakuläre, aber gut dosierte Action - und die beiden Hauptdarsteller. Hauser ist okay als Verlierer mit Hang zum Schmierlappen und unternimmt nicht den Versuch, sich die Sympathien des Publikums zu erspielen. Cuba Gooding Jr. sieht wie immer so aus, als wäre er schon recht traurig über seinen konsequenten Abstieg vom Oscar zum go to-guy für B-Thriller. Aber er gibt dem Killer die richtige Mischung aus eitler Arroganz und geistiger Schieflage, ohne auch nur einmal in Gehampel zu verfallen. Für einen Schauspieler, der eigentlich erst so richtig gut wird, wenn er aus sich raus kann, eine durchaus beachtliche Leistung. Zusammen geben die beiden ein gediegen trashiges Doppel ab und bringen THE HIT LIST trotz inszenatorischer und dramaturgischer Schwächen über die Ziellinie. Nicht ohne Blessuren allerdings.

DVD.
Gutes, wenn auch nicht eben überragendes Bild; die Tonspur scheint einer Kinomischung aufgesessen zu sein, so wie hier immer die Knallereien reinbrezeln. Die Synchro ist in Ordnung, aber auch recht frei; die Untertitel gehen dann nochmal lässiger mit dem Gesagten um, was nicht besonders schön ist. Kein Bonusmaterial.








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