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KAPITELWAHL

EIN MANN WIRD ZUR BESTIE (USA 1981)

von Hasko Baumann

Original Titel. DEATH HUNT
Laufzeit in Minuten. 93

Regie. PETER R. HUNT
Drehbuch. MARK VICTOR . MICHAEL GRAIS
Musik. JERROLD IMMEL
Kamera. JAMES DEVIS
Schnitt. KRISTINA BODEN
Darsteller. CHARLES BRONSON . LEE MARVIN . ANGIE DICKINSON . ANDREW STEVENS u.a.

Review Datum. 2011-09-03
Erscheinungsdatum. 2011-06-10
Vertrieb. KOCH MEDIA

Bildformat. 1.85:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 2.0) . ENGLISCH (DD 2.0)
Untertitel. keine
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
First blood: Trapper Albert Johnson (Charles Bronson) kann den Anblick eines gequälten Schäferhundes nicht ertragen und zwingt den fiesen Hazel (Ed Lauter), ihm das arme Tier für 200 Dollar zu verkaufen. Hazel fühlt sich düpiert, behauptet, der Hund sei ihm gestohlen worden und macht sich mit seinen ebenso fiesen Freunden auf, Johnson in dessen Hütte zu überfallen. Als dabei der von Johnson gesund gepflegte Hund erschossen wird, greift auch der in die Enge getriebene Trapper zur Gewalt und bläst dem ersten seiner Häscher das Hirn aus dem Schädel. Jetzt ist Johnson, wie später John Rambo, zum Freiwild geworden und trickst die blutgeilen Hinterwäldler und die von Sgt. Edgar Millen (Lee Marvin) angeführten Mounties nach allen Regeln der Kunst aus. Johnson hat zwar keinen Colonel Trautman, weckt aber in Millen hat mehr und mehr Verständis und Respekt.

Eine sehr frei nacherzählte wahre Begebenheit aus dem Jahr 1932 liegt diesem Männerfilm zugrunde; der echte Johnson tötete jedoch Millen und überlebte selbst die Hatz nicht. Auch der auf den Plan gerufene Flugzeugpilot war nicht so dämlich, auf seine eigenen Männer zu schießen und als Feuerball in der Bergwand zu enden. EIN MANN WIRD ZUR BESTIE aka YUKON ist nämlich vor allem dazu da, zwei großen Alstars nochmal echte Paraderollen zu bieten. Charles Bronson kommt ungewohnt sensibel daher - in der Szene, in der er den Hund verarztet, geradezu rührend - und wirkt mit seinem hellen Stimmchen wie immer weit weniger knarzig, als uns seine brummigen deutschen Stammsprecher Michael Chevalier und Arnold Marquis glauben machen wollten. Wie so oft ist es bei Bronson weniger ein nuanciertes Spiel als vielmehr die schiere Präsenz, die ihn so überzeugend aussehen läßt. Als sein Kontrahent ist das alte Schlachtroß Lee Marvin unglaublich gut. Kantig, knallhart, mit blitzenden Augen voller hintergründigem Humor; ein vom Leben in attraktive Furchen gelegtes Gesicht, aus dem tief empfundene Menschlichkeit schimmert. Mit einer auch in den Nebenrollen erlesenen Besetzung - Andrew Stevens, Carl Weathers, Ed Lauter und eine schlimm verheizte Angie Dickinson - geht EIN MANN WIRD ZUR BESTIE eher als Schauspieler- denn als Actionfilm durch.

Leider zeigt sich erneut, daß Regisseur Peter Hunts meisterhafter James Bond IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT ein Zufallstreffer war. Im Gegensatz zu seinem Schnee-Abenteuer mit 007 fällt Hunt nichts zu den weißen Weiten am Yukon ein, nur selten werden Landschaft und Umgebung zum Vorteil des Films eingesetzt (etwa in der schönen Szene, in der Bronson sich mit einem beherzten Sprung auf eine Tanne aus der Gefahr rettet). Der mitunter recht erstaunlichen Blutrunst wird nicht die Intensität entgegengesetzt, die etwa RAMBO in einer ähnlichen Idee fand. So schön altmodisch dieser fast schon klassische Quasi-Western anmutet, so blaß sähe er doch ohne seine Stars aus. Aber die sind auch wirklich, wirklich gut.

DVD.
In der etwas schlappen Synchro wird Bronson übrigens weder von Marquis, Chevalier oder Wolfgang Hess gesprochen, sondern von Gernot Duda, was irgendwie überhaupt nicht geht. Bild und Ton sind toll, Koch kann es immer wieder. Was Koch auch kann, ist Bonus: Deutscher und englischer Trailer, ein Haufen großartiges altes Werbematerial, alles super, aber jetzt kommt der Knaller: Eine Audioaufzeichnung einer Art Pressekonferenz mit Bronson und Marvin, bei der sich Charlie als pragmatischer Muffelkopp geriert, Lee Marvin aber mit seinem umwerfenden Charme und seiner Selbstironie die Journalisten - und den Zuhörer - um den Finger wickelt! Fantastisch!








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