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KAPITELWAHL

BULLETPROOF GANGSTER (USA 2011)

von Hasko Baumann

Original Titel. KILL THE IRISHMAN
Laufzeit in Minuten. 102

Regie. JONATHAN HENSLEIGH
Drehbuch. JONATHAN HENSLEIGH . RICK PORRELLO . JEREMY WALTERS
Musik. PATRICK CASSIDY
Kamera. KARL WALTER LINDENLAUB
Schnitt. DOUGLAS CRISE
Darsteller. RAY STEVENSON . VAL KILMER . VINCENT D'ONOFRIO . LINDA CARDELLINI u.a.

Review Datum. 2011-05-29
Erscheinungsdatum. 2011-05-26
Vertrieb. UNIVERSAL

Bildformat. 1.78:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DTS/DD 5.1) . FRANZÖSISCH (DD 5.1) . SPANISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH . ENGLISCH . FRANZÖSISCH . NIEDERLÄNDISCH . SPANISCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Mal wieder ein Gangsterfilm, mal wieder eine wahre Geschichte - oder, wollen wir doch mal ehrlich sein, eine real existierende Figur. Es geht um Danny Greene, der vom Arbeiter zum Gewerkschaftsrebellen zum Mafiaschergen zum eigenverantwortlichen Verbrecher wird. Der Soloflug des irischen Schlägers gefällt dem Mob überhaupt nicht, und so so explodieren 1976 in Cleveland 36 Bomben, von denen keine ihr Ziel erfüllt. Greene scheint unsterblich, kugelsicher, "bulletproof" also; der schöne Originaltitel "Kill the Irishman" hat es daher nicht aufs deutsche Cover geschafft. Der Film erzählt, immerhin anders als die meisten anderen Gangsterfilme, in denen die Hauptfigur im Verbrechen die Seele verliert, von einem Mann, dessen Statur und Selbstvertrauen stetig wächst, je mehr er sich brutal seinen Widersachern entgegen stellt. Das ist zumindest die Story von Danny Greene, aber in den Händen von Regisseur Jonathan Hensleigh (THE PUNISHER) wird daraus eine reichlich eindimensionale Veranstaltung.

Im Grunde ist der Drops schon gelutscht, als noch vor den Credits das Auto von Greene explodiert; keine schlechte Szene, die uns schon mal auf die Unzerstörbarkeit dieses Mannes vorbereitet, aber die Explosion an sich ist so kreuzübel digital aufgemotzt, daß sich die Balken biegen. Danach fällt es schon schwer, sich wieder reinzufinden in die ausgesprochen handelsübliche Biografie des ruppigen Iren. Auch an Ray Stevenson mit lichtem roten Haar muss man sich gewöhnen, wobei er zumindest die Physis für den Part mitbringt. Auf dem Weg nach oben, hübsch ausgestattet von der Veteranin Patrizia von Brandenstein, darf er sich mit so manch bekanntem Gesicht auseinandersetzen - nur neigt Hensleigh heftig zum Verheizen. Walken als jüdischer Gangster ist genau wie Walken in seinen letzten 15 Filmen, allerdings mag man sich das immer noch ansehen, während man Paul Sorvino und ein halbes Dutzend anderer Mafiadarsteller nun schon wirklich nur noch als Standard wahrnehmen kann. Vinnie Jones ist als Mann fürs Grobe mal wieder total überfordert, Val Kilmer als Cop (und Off-Erzähler) vor allem grotesk aufgedunsen, Robert Davi Staffage. Einzig Vincent D'Onofrio kann mit seiner Rolle etwas anfangen.

Hensleigh bleibt uns den Beweis für irgendeinen Reiz seiner Hauptfigur bis zum Schluss schuldig. Immer wieder gibt es aufs Maul, unglücklich mit schmissiger Musik unterlegt, bis es schließlich nur noch darum geht, irgendwelche Rohr-, Brief- und Autobomben zu zünden - teils mit fast schon unverschämt billigen Digitaleffekten, teils mit Stock Footage aus anderen Filmen und einmal mit Wumms, wobei dem Wumms eine katastrophale Digitalrückpro vorausgeht (ich sage nur, Typ auf Pier neben Containern). Das redundante Treiben kann man beim besten Willen nicht ernst nehmen, schon gar nicht, wenn sich auf der Tonspur ein irisches Heldenthema einen wegsülzt. Einfallslos, schwach gespielt, langweilig.

DVD.
Lasche Synchro, ohne Flair und Druck, flach gemischt. Bild und Ton sind in Ordnung. Als Extra gibt es eine Art Behind-The-Scenes-Reel, in dem sich auch die Schauspieler über ihre Rollen auslassen. Die "Deleted Scenes" sind so kurz wie uninteressant.








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