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FILM.
Die 90er waren wohl die beste Zeit für Marvel-Cartoon-Serien: Nicht nur die wirklich hervorragende X-MEN-Serie aus dieser Zeit überzeugte, auch viele andere Marvel-Helden erlebten damals ihre besten TV-Auftritte - so auch der Hulk, dessen Abenteuer wohl nie wieder so adäquat umgesetzt wurden wie in dieser ersten Staffel der TV-Serie aus den 90ern.
Ähnlich wie der zweite Kinoauftritt des Hulk beginnt auch diese Serie mit Bruce Banner auf der Flucht vor General Ross, der den Hulk für eine Gefahr hält, die es zu vernichten gilt. Die Origin-Geschichte wird zwar in Rückblenden erzählt, doch allzu viel Zeit wird nicht darauf verwendet. Der Fokus der Serie liegt auf Banners Versuchen, unterstützt von seiner Geliebten Betty Ross und seinem Freund Rick Jones, sich vom Hulk zu befreien oder wenigstens, seine Kraft zu kontrollieren. Damit geht die Serie genau den richtigen Weg, legt sie doch den Fokus auf die interessantesten Aspekte der Comic-Reihe. THE INCREDIBLE HULK wird getragen von seinen Charakteren und für eine Cartoon-Reihe erstaunlich pointierten, authentischen Dialogen. Der Voice-Cast leistet hier im Original wie in der Synchro ganze Arbeit und haucht den Figuren überzeugend Leben ein.
Die Action ist wohldosiert und weit entfernt von den oftmals eher komödiantischen Actionszenen der schwächeren Marvel-Serien. Sei es General Ross und die US-Armee oder Villains wie Abomination oder Dr. Doom - der Hulk steht immer einer echten Bedrohung gegenüber, der Ausgang der Kämpfe ist nie vorhersehbar. Damit fügt sich die Action nahtlos in den ohnehin ungewöhnlich dunklen Ton der Serie ein: Hier herrscht am Ende einer Folge nie Harmonie, die Cliffhanger zwischen den einzelnen Episoden (tatsächlich gibt es neben der übergreifenden Handlung oft mehrere Folgen umfassende Arcs) bestenfalls bittersüß. THE INCREDIBLE HULK wird so, zumindest in der ersten Staffel, zu einer der erwachsensten Cartoon-Reihen aus dem Hause Marvel.
Dass Marvel in den 1990ern Versuche anstellte, eine Continuity ähnlich der Comics herzustellen und ein serienübergreifendes Universum zu kreieren, macht sich außerdem durch einige schöne Crossover bemerkbar: Unter anderem haben Iron Man und die Fantastic Four Gastauftritte in THE INCREDIBLE HULK.
Zu beanstanden gibt es hier lediglich den ein oder anderen Handlungsstrang, der nicht zu der ansonsten düsteren Handlung passt und eher ein wenig kitschig wirkt - bestes Beispiel: Der Hulk freundet sich mit einigen Tieren an, die wie er bei der Nuklear-Explosion mutiert sind, was die gesamte Staffel über immer wieder eine Rolle spielt. Solche Ideen sind aber die Ausnahme, meist bleibt THE INCREDIBLE HULK im Geiste der Comics, ohne sich dabei zwanghaft an die Vorlage zu binden - sowohl eine der besten Marvel-Zeichentrickserien als auch der beste Bildschirm-Auftritt des Hulk, der alle anderen Serien sowie die beiden durchwachsenen Verfilmungen ohne Probleme übertrifft.
DVD.
Wie gewohnt bei Marvel gibt es leider keine Extras. Hinzu kommen einige, zum Glück seltene, asynchrone Momente von Bild und Ton, die allerdings nicht wirklich stören. Eine durchwachsene Präsentation, doch immerhin ist anders als bei anderen Marvel-Serien die gesamte Staffel in einer Veröffentlichung enthalten.
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