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KAPITELWAHL

POWERPLAY (USA 1990)

von Hasko Baumann

Original Titel. THE FOURTH WAR
Laufzeit in Minuten. 90

Regie. JOHN FRANKENHEIMER
Drehbuch. KENNETH ROSS
Musik. BILL CONTI
Kamera. GERRY FISHER
Schnitt. ROBERT F. SHUGRUE
Darsteller. ROY SCHEIDER . JÜRGEN PROCHNOW . TIM REID . HARRY DEAN STANTON u.a.

Review Datum. 2011-01-18
Erscheinungsdatum. 2010-06-18
Vertrieb. S.A.D.

Bildformat. 1.77:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 2.0) . ENGLISCH (DD 2.0)
Untertitel. keine
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
"Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen."
So sprach einst Albert Einstein. Eines der weisesten Zitate des an klugen Bonmots nicht eben armen Schlauis! Mit diesen Worten schließt auch John Frankenheimers POWERPLAY, der dementsprechend im Original THE FOURTH WAR heißt. Ein Kalte-Krieger-Film, der schon zum Zeitpunkt seines Erscheinens anachronistisch wirkte, was allerdings weniger daran liegt, daß er Gorbatschows damalige Entspannungspolitik nicht thematisiert, sondern an seiner anachronistischen Hauptfigur.

Colonel Jack Knowles (Roy Scheider) ist nämlich ein knallharter Hund, der schon lange den Anschluß verloren hat, nicht nur beruflich, sondern vor allem auch privat. Dementsprechend frustriert kommt der vielfach ausgezeichnete Betonkopp an der deutsch-tschechischen Grenze an, wo sein Ego im tiefen Schnee nochmal so richtig heiß läuft. Eine unschöne Begegnung mit Oberst Valachev (Jürgen Prochnow) von der Gegenseite sorgt zunächst nur für den beherzten Austausch von Schneebällen, rummelt sich aber dank Knowles' geradezu kindischer Wütereien zu einem veritablen Kleinkrieg hoch. Du wirfst Granaten in meinen Garten, ich mach Deinen Jeep kaputt. Fassungslos sehen Knowles' Vorgesetzter (ein seltsam deplatzierter, aber sehr charismatischer Harry Dean Stanton) und sein nächster Offizier (Tim Reid) dem Treiben zu, bis die gefährlichen Kindsköpfe zu weit gehen.

Frankenheimers Film ist kein Actionfilm - obwohl der Altmeister natürlich einige konzentrierte Krawallszenen unterzubringen weiß - und als metaphorischer Antikriegsfilm zu wenig subtil, was auch an Bill Contis erstaunlich anstrengender Getösemusik liegt. Aber der Film unterhält auf einem durchaus ansprechenden Niveau, macht sehr guten Gebrauch von den Schneelandschaften und gibt Roy Scheider die Möglichkeit, wieder einmal sehr uneitel zu glänzen. Daß der überflüssige Konflikt von ihm initiiert wurde, steht außer Frage; das zwingt allerdings Prochnow auch zur Funktion als reiner Stichwortgeber, der hin und wieder ein wenig rumblafft und erst gegen Ende zeigt, daß er eher mit dem Skalpell agiert als mit der Streitaxt. Doch am Schluß reduziert sich alles auf einen gloriosen Showdown auf dem Eis, den keiner zu gewinnen in der Lage ist.

DVD.
Es lag leider nur ein Rezensionsexemplar vor, das hoffentlich nicht dem fertigen Produkt entspricht.



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