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KAPITELWAHL

GEGEN JEDEN ZWEIFEL (USA 2009)

von Hasko Baumann

Original Titel. BEYOND A REASONABLE DOUBT
Laufzeit in Minuten. 104

Regie. PETER HYAMS
Drehbuch. PETER HYAMS
Musik. DAVID SHIRE
Kamera. PETER HYAMS
Schnitt. JEFF GULLO
Darsteller. JESSE METCALFE . AMBER TAMBLYN . MICHAEL DOUGLAS . JOEL MOORE u.a.

Review Datum. 2010-12-25
Erscheinungsdatum. 2010-09-24
Vertrieb. KOCH MEDIA

Bildformat. 1.85:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DTS/DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Zu Anfang denkt man noch: Au weia. Das von Regisseur Peter Hyams gewohnte und so geschätzte Breitwandformat wird dieses Mal von seinem Haus- und Hofkameramann (ebenfalls Peter Hyams) nicht genutzt. Und was sich hier so im Bild tut, sorgt auch für Stirnrunzeln; sowohl das sehr ungelenk inszenierte und schwach gespielte Balzen des jungen Reporters C.J. (Jesse Metcalfe) um die noch jüngere Assistentin des Staatsanwaltes (Amber Tamblyn) wie auch die sehr überschaubar arrangierten Gerichts- und Interviewszenen rund um Staatsanwalt Mark Hunter (Michael Douglas). Während der zuverlässige Douglas anfangs auch auf Sparflamme noch zu überzeugen vermag, stolpert der Rest der Belegschaft (einschließlich des doch einst so souveränen Hyams) ziemlich planlos durch dieses Remake von Fritz Langs Film Noir aus den 50er Jahren. Aber nach etwa 20 Minuten kommt gottlob Druck in den Kessel. Der junge Reporter ist nämlich der festen Überzeugung, daß der aalglatte Hunter mittels gefälschter Beweise seine Prozesse gewinnt und damit seine politische Karriere etwas beschleunigen will. Doch wie soll man ihm das nachweisen? C.J. hat die ebenso zündende wie komplett bescheuerte Idee, sich einfach selbst einen Mord anzuhängen. Er besorgt sämtliche Beweise einfach selbst und plant die große Enthüllung im erwartbaren Prozeß. Allerdings hat er Hunter da etwas falsch eingeschätzt. Der hat nämlich keine Lust, sich vorführen zu lassen.

Natürlich ist das noch nicht alles, und da Peter Hyams allzu offensichtlich die Heringe verteilt, kann man sich schon ziemlich bald ausmalen, wo der Film am Ende hin will. Das Bemerkenswerte dabei ist, daß GEGEN JEDEN ZWEIFEL selbst dann noch auf sehr rudimentäre, aber umso ehrlichere Weise einfach Spaß macht. Das liegt zum einen an der zunehmend sicheren Regie, in der man im Verlauf des Films auch noch den alten Hyams wiederfinden kann: Auf eine typisch halsbrecherische Autojagd mit subjektiven Geschwindigkeitseindrücken folgen die patentierten Dialogszenen mit starkem Hintergrundlicht oder grasgrüner Farbstimmung - Peter Hyams weiß noch zu erfreuen. Zum anderen liegt es an teils recht trockenem Humor und der überraschenden Entwicklung Amber Tamblyns, die sich vom allzu mausigen Hingucker zur veritablen Heldin hochspielt. Hauptsächlich liegt es aber an Michael Douglas, der hier genüßlich und so konzentriert wie lässig den herablassenden Bösewicht gibt, wie es eben nur Michael Douglas kann.

Fritz Langs Film hinterfragte die moralischen Implikationen der Todesstrafe, Peter Hyams hingegen hat überhaupt keine Fragen. Er wollte einen "modernen Film Noir machen, aber mit jungen Leuten"; gemacht hat er einen schmal finanzierten Kassenflop, der auf anspruchslose, aber nicht beleidigende Art und Weise unterhält. Das ist gar nicht mal so wenig. Und Michael Douglas ist immer noch eine Bank.

DVD.
Das Bild ist etwas grünstichig, sonst aber fein, wie auch der Ton. An der deutschen Synchro kann man mäkeln, muß man aber nicht. Volker Brandt als Michael Douglas ist eh das Wichtigste. Das Bonusmaterial wirkt üppig, aber das täuscht ein wenig. Die Interviews sind jene fürs EPK und bieten dementsprechend wenig Erkenntnisse für jemanden, der sich den Film doch gerade angesehen hat, denn der weiß ja, worum es geht. "Behind the Scenes" ist B-Roll, aber immerhin von der Autoexplosion, also gar nicht so uninteressant; ein kurzer Beitrag gibt Einblick in die Forensik und dann noch den Trailer obendrauf; das "Making Of" ist übrigens nur unwesentlich länger. Einen Extrapunkt gibt es aber für den informativen und sympathischen Audiokommentar von Meister Hyams selbst, der neben Jesse Metcalfe Platz genommen hat und wertvolle Einblicke in seine Arbeit als Regisseur verschenkt.








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