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KAPITELWAHL

PARAGRAPH 78 - DAS SPIEL DES TODES! (Russland 2007)

von Sebastian Moitzheim

Original Titel. PARAGRAF 78
Laufzeit in Minuten. 125

Regie. MIKHAIL KHLEBORODOV
Drehbuch. MIKHAIL KHLEBORODOV
Musik. TOBIAS ENHUS
Kamera. SERGEI KOZLOV
Schnitt. nicht bekannt
Darsteller. GOSH KUTSENKO . WLADIMIR WDOWICHENKO . ANASTASIYA SLANEVSKAYA . GRIGORIY SIYATVINDA u.a.

Review Datum. 2010-11-23
Erscheinungsdatum. 2010-07-15
Vertrieb. EUROVIDEO

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1/DD 2.0) . RUSSISCH (DD 2.0)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Russische Filme finden verhältnismäßig selten den Weg in deutsche Kinos und auch PARAGRAPH 78 - DAS SPIEL DES TODES! ist hier, von Vorstellungen beim Fantasy Filmfest abgesehen, zum ersten Mal auf DVD zu sehen. In diesem Fall hat das aber wohl weniger mit den (vermuteten) Sehgewohnheiten des deutschen Publikums zu tun, denn der Thriller orientiert sich klar an amerikanischen Standards - vielleicht zu sehr. Als Mischung aus DOOM und ALIEN wird der Film auf dem Cover angepriesen und tatsächlich klaut sich Regisseur und Autor Mikhail Khleborodov seinen Plot aus diesen und anderen amerikanischen Thrillern und Horrorfilmen zusammen - man müsste lange suchen, um in PARAGRAPH 78 auch nur eine einzige eigene Idee zu finden:

In naher Zukunft gehören Massenvernichtungswaffen dank internationaler Abrüstungsabkommen offiziell der Vergangenheit an, in Geheimlabors wird allerdings weiter daran geforscht. Als durch einen Unfall in einem solchen russischen Labor ein Notfallsystem in Gang gesetzt wird, das anderen Nationen dessen Ortung erlauben würde, wird Gudvin (Gosha Kutsenko), einst Leiter eines geheimen Militärteams, beauftragt, seine ehemaligen Kameraden wieder zusammenzuführen, um genau dies zu verhindern. Im Labor finden sie fast alle Forscher tot vor und müssen feststellen, dass auch sie nun mit dem dafür verantwortlichen Virus infiziert sind.

Die uninspirierte Story wäre allein noch nicht Grund genug, PARAGRAPH 78 - DAS SPIEL DES TODES! als schlechten Film zu bezeichnen, doch es gibt genügend andere. Am schwersten fällt wohl das nahezu komplette Fehlen von Spannung oder Dramatik ins Gewicht. Was uns der Film in den ersten zwei Dritteln als Suspense verkauft, ist in Wahrheit reine Langeweile - eine ganze Weile schauen wir den Protagonisten dabei zu, wie sie durch die kargen Gänge des Labors laufen, die Waffe ständig im Anschlag, doch es passiert letztlich nichts. Selbst einige wohl als Schockmomente gedachte Szenen können diesen Eindruck nicht ändern, werden sie doch derart plump vorbereitet, dass jegliche Überraschung verloren geht. Noch schlimmer wird es in den letzten 30 Minuten des Films, in der es zwar immerhin ein wenig ordentlich inszenierte Action zu sehen gibt, diese ist jedoch purer Selbstzweck. Selten haben sich Protagonisten eines Films so schnell mit ihrer scheinbar ausweglosen Situation abgefunden, was das Finale zur bloßen Formsache werden lässt.

Auch der Versuch, zwischen den Figuren durch eine Dreiecksgeschichte zwischen Gudvin und seinen Kameraden Skif (Wladimir Wdovichenkov) und Lisa (Anastasiya Slanevskaya) Dynamik und Spannung zu erzeugen, misslingt auf ganzer Linie. Das liegt zum Einen an der platten Charakterzeichnung, die den Figuren weniger eine echte Persönlichkeit als eine bloße Funktion zuweist - alle Charaktere bleiben letztlich austauschbar. Zum Anderen können auch die Darsteller nicht überzeugen, lässt doch keiner von ihnen je Emotionen erkennen.

Dass PARAGRAPH 78 - DAS SPIEL DES TODES! seine dünne Handlung auch noch auf knapp über zwei Stunden ausdehnt, ist nur ein weiterer Grund, den Film zu meiden. Nichts an diesem Film wurde nicht längst schonmal besser gemacht und ohne jede Überraschung oder einen echten Spannungsbogen bleibt er letztlich so uninteressant wie seine Figuren.

DVD.
So schlecht der Film selbst ist, so spärlich ist auch die DVD ausgestattet: Als Extras gibt es lediglich ein Making Of, ein paar Deleted Scenes und ein Musikvideo. Dass sowohl Bild als auch Ton überzeugen können, reicht nicht, um das schwache Gesamtbild zu ändern.








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