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KAPITELWAHL

NITE TALES (USA 2008)

von André Becker

Original Titel. DEON TAYLORS NITE TALES
Laufzeit in Minuten. 90

Regie. DEON TAYLOR
Drehbuch. DEON TAYLOR . DIANA ERWIN
Musik. GRIND HARD ENTERTAINMENT
Kamera. KEITH L. SMITH
Schnitt. LANE BAKER
Darsteller. FLAVOR FLAV . TONY TODD . STICKY FINGAZ . DANTE BASCO u.a.

Review Datum. 2010-10-09
Erscheinungsdatum. 2010-07-08
Vertrieb. WGF/SCHRÖDER MEDIA

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1/DD 2.0) . ENGLISCH (DD 2.0)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Episodenfilme können im Horror-Genre auf eine lange Tradition zurückblicken. Insbesondere in den achtziger und neunziger Jahren bedienten sich zahlreiche Regisseure der kinematographischen Ausdrucksform des Episodenfilms, um dadurch in einem Werk möglichst viele horrorfilmspezifische Schauwerte unter zu bringen. Oftmals wurde auf die Darstellung blutiger Splattersequenzen gesetzt, wobei innovative Ideen oder inszenatorische Finesse häufig auf der Strecke blieben. Viel geändert hat sich auch im neuen Jahrtausend nicht. Auch in der Low-Budget Produktion NITE TALES sucht man einfallsreiche Ideen oder überraschende Plottwists vergeblich. Stattdessen bekommt der Zuschauer zwei banale Geschichten vorgesetzt, die lediglich bereits dutzendfach durchgekaute Horrorklischees variieren und in denen weder Spannung noch Atmosphäre aufkommt.

Das einzig Erwähnenswerte an NITE TALES stellt die für einen Episodenfilm ungewöhnliche Tatsache dar, dass nicht gleich drei oder vier Storys in einen abendfüllenden Film gepackt wurden, sondern lediglich zwei. Leider bieten aber beide Episoden nur halbgare Horrorkost ohne nennenswerte Höhepunkte. Äußerst uninspiriert und in dramaturgisch mangelhafter Weise reiht NITE TALES zweimal klassische Motive und Personenkonstellationen des modernen Horrorfilms aneinander, ohne auch nur ansatzweise eigenständige Ideen zu integrieren.

Da gibt es in der ersten Episode KARMA die skrupellosen Bankräuber die in die Fänge einer degenerierten Hinterwäldlerfamilie geraten und letztendlich doch ihre gerechte Strafe erhalten. In der zweiten Geschichte STORM müssen wiederum innerhalb der kläglichen Alibihandlung rund um die fatale Beschwörung eines jahrhundertealten Geistes die üblichen, schablonenhaft gezeichneten, Collegestudenten für den überschaubaren und sterbenslangweiligen Bodycount herhalten. Während sich KARMA fast gänzlich auf die Präsentation einer vermeintlich originellen Schlusspointe fokussiert und in diesem Kontext mit gängigen Backwood-Movie Figuren arbeitet, orientiert sich STORM deutlich sichtbar an der Ästhetik neuerer japanischer Horror-Streifen und der Erzählweise des traditionellen Slasherfilms. Das alles jedoch auf dermaßen unausgegorene und amateurhafte Weise, dass NITE TALESwie das fehlgeschlagene Projekt eines unerfahrenen Regiestudenten aussieht.

Hinzu kommen die megapeinlichen Auftritte von Hip-hop Ikone Flavour Flav der am Anfang und zwischen den beiden Episoden als Lückenfüller fungiert und selten dämliche Ansagen zum Besten gibt. Erwartungsgemäß unterirdisch sind natürlich auch die schauspielerischen Leistungen aller Beteiligten. Als halbwegs routiniert in Szene gesetzt, müssen hingegen die sparsam eingesetzten Effekte und Masken bezeichnet werden. Alles schön handgemacht und old-school. Auf Effekte aus dem Rechner wurde glücklicherweise komplett verzichtet. Aber was nutzt das schon, wenn der Rest dermaßen defizitär ausfällt.

NITE TALES schafft es zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise für kurzweilige Unterhaltung oder ein Mindestmaß an Suspense zu sorgen. Selbst anspruchsloseste Allesgucker und Horror-Nerds dürften daher ziemlich schnell entnervt abschalten und sich den Crypt-Keeper herbeisehnen. Insgesamt gesehen also ein weiterer überflüssiger Videothekenschnellschuss über den möglichst schnell der Mantel des Schweigens gehüllt werden sollte.

DVD.
Auf der technischen Ebene verortet sich der Film allerdings im oberen Mittelfeld. Die Farben sind schön kontrastreich und auch in Bezug auf die Tonqualität leistet sich die DVD-Auswertung keine großartigen Patzer. Erschreckend unprofessionell fällt dagegen die miserable Synchronisation aus. Etwas mehr Sorgfalt wäre in diesem Zusammenhang durchaus wünschenswert gewesen.








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