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FILM.
Schultert die Gewehre, auf und zack und Marsch zur sechsten Runde dieser wohl einmaligen Blödelparade in einem deutschen Kriegsgefangenenlager. Und, siehe da, zur letzten Staffel gibt's sogar eine Neuerung, die mit einer dermaßenen Leck-Mich-Am-Arsch-Attitüde eingeflochten wird, dass man nur noch Staunen kann: Dafür, dass einfach so ohne jede weitere Erklärung Ivan Dixon (Sgt. James "Kinch" Kichloe) gegen Kenneth Washington (Sgt. Richard Baker) ausgetauscht wurde hätten die Macher heutzutage den weltweiten Logikfehler-Lynchmob am Hals. Ivan Dixon hatte jedenfalls die Schnauze voll von seinen Mitspielern Crane, Klemperer und Dawson, denen der Ruhm allmählich zu Kopf stieg und beschloss, das Handtuch zu werfen. Damals wohl ganz simpel: Der eine geht, der andere kommt. Juckt nicht.
Da passt auch ganz prima ins Bild, dass EIN KÄFIG VOLLER HELDEN einfach so ausläuft. Es gibt kein Abschiedsspecial oder eine anderweitige Thematisierung innerhalb der Serie, nur eine reguläre Folge und fertig. Allerdings ist das mal nicht die Schuld der Macher, Hogans Helden liefen bis zuletzt sehr erfolgreich, wurden aber Opfer der von den amerikanischen Fernsehkanälen zwischen 1969 und 1972 durchgeführten, umstrittenen "rural purge", einer Generalüberholung des Programms mit dem Ziel, das Programm für junge Städter (und damit gleichzeitig auch für potentielle Werbekunden) interessanter zu machen. Infolgedessen wurden zahlreiche Sendungen mit ländlichem Bezug - ungeachtet der zum Teil hervorragenden Einschaltquoten - gecancelt, aber auch Sendungen wie EIN KÄFIG VOLLER HELDEN, bei denen man das Gefühl hatte, dass das Zielpublikum zu alt ist, mussten weichen.
TV-Verantwortliche, egal welcher Nation, egal in welchem Jahrzehnt, sind wohl grundsätzlich etwas seltsam.
Inhaltlich bewegt sich die Abschiedsseason auf gewohntem Level. Es ist auf eine gewisse Weise schon erstaunlich, was die Macher aus ihrem begrenzten Produktionsmitteln und den im Kern immer gleich ablaufenden Geschichten rausgeholt haben. Ein paar mehr Orts- (die Folge "Kapitulieren Sie!" spielt größtenteils im Zug) und auch Seitenwechsel (in "Das gemeinsame Ziel" ziehen Hogan und Klink an einem Strang) tun ihr Nötiges um einen auch hier wieder bei der Stange zu halten, aber der gewichtigste Grund für diese wunderbare Serie sind nach wie vor die tollen, tollen Schauspieler, die in den Rezensionen zu den Vorgänger-Staffeln schon ausgiebig gewürdigt wurden und die liebevolle deutsche Bearbeitung.
DVD.
Die 24 Episoden wurden auf drei DVDs gepackt, diese wiederum befinden sich im gewohnten Digipack zum Blättern, welches in einem Schuber steckt. Der vierseitige Episoden-Guide fehlt auch dieses Mal nicht und Extras gibt es leider Gottes auch in der letzten Season keine.
Ein Tick schlechter ausgefallen ist die technische Seite: Stellenweise finden sich deutliche Verunreinigungen und blasse Farben, das sind aber nur kurze Aussetzer, ansonsten schließt man qualitätsmäßig an die Vorgängerstaffeln an.
Gleich gleich geblieben ist die Qualität der Tonspuren: Die originale Spur flötet deutlich schwachbrüstiger aus den Boxen als die perfekt abgemischte, wesentlich kräftigere deutsche Synchro.
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