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FILM.
Hach, in den 70ern durfte sogar Chuck Norris die Hauptrolle in einem Verschwörungsthriller spielen. Regisseur Ted Post (MAGNUM FORCE) setzt den Mann mit dem sagenhaften Pornobalken ins mal mehr, mal weniger rechte Licht und läßt ihn, schon mal vorbereitend, als Vietnamveteranen gegen seinen späteren MISSING IN ACTION-Gegner Soon-Tek Oh antreten. Aber halt, zu Beginn des Films hat Chuck noch keinen Schnurrbart, sondern führt als John Booker eine Spezialeinheit nach Vietnam, um Kriegsgefangene zu befreien. Aber es gibt doch immer einen fiesen Schreibtischtäter irgendwo, der einen verarscht. James Franciscus darf in diesem Fall den fiesen Schreibtischtäter geben und verarscht Chuck und seine Crew nach Strich und Faden. Daß es die Crew um Booker (die "schwarzen Tiger", verstehste?) in weiten Teilen wieder nach Hause schafft, war nicht Teil des Plans, und so geht es den Tigern Jahre später an den Kragen. Booker ist mittlerweile Lehrer und testet Rennwagen oder neckt Girls in engen Hosen. Und hat sich einen walroßartigen Schnurrbart stehen lassen. Ist also insgesamt ruhiger geworden. Doch als er erfährt, daß seine Einheit einer nach dem anderen ausgeknipst wird und sich auch noch eine ausgesprochen sexy Anne Archer als Reporterin an seine Fersen und in sein Bett heftet, kommt der Chuck zurück in den Norris. Da wird dann auch mal ein fieser Möpp abserviert, indem man einen Kick durch die Windschutzscheibe eines fahrenden Autos platziert (geile Szene).
Allerdings köchelt das Geschehen doch eher auf kleiner Flamme und so richtig kräftig gewürzt wurde auch nicht. Der geheimnisvolle Killer kann zwar offenbar von überall seine Ziele erledigen, nutzt aber nie die Gelegenheit, den immer genau daneben stehenden Norris gleich mit ins Jenseits zu befördern. Und das, obwohl der ihn doch nerven muß wie eine lästige Schmeißfliege! Dann mal lieber die sexy Anne Archer abservieren, selbst wenn man dafür ein voll besetztes Passagierflugzeug in die Luft sprengen muß. Chucks darstellerische Leistung stand auch 1978 wahrscheinlich nicht auf den Waschzetteln der Academy-Mitglieder, und selbst der schönste Roundhouse-Kick kann einen nicht für den grünen Skianzug und die Pudelmütze entschädigen.
Alles in allem ein gelegentlich unterhaltsames Stück 70er, das aber nicht genug Zug hat und nicht so richtig aus dem Arsch kommt - auch wenn Skiverfolgungen und ein um sich tretender Norris immer gern gesehen sind. Aber mal ehrlich, wie hier der Bösewicht am Ende ausgeschaltet wird, das kann doch nicht euer Ernst sein!
DVD.
Hübsches Cover, aber Jennifer O'Neill spielt hier nicht mit, auch wenn man sie gleichwertig neben Chucks Namen positioniert hat. Der Verfasser des Rückentextes gehört windelweich geprügelt, erst einmal wegen seines sehr laxen Umgangs mit der deutschen Sprache und dann insbesondere wegen des flapsigen Tons, der wohl lustig sein soll, es aber überhaupt nicht ist. Die laut Cover "bestmögliche" Qualität des Bildes variiert stark, in dunklen Szenen sieht man herzlich wenig, in hellen sieht's teilweise schick aus. Die Synchro klingt klarer als der Originalton, ist aber für damalige Verhältnisse erstaunlich schlecht (und hier auch noch irre laut draufgemischt). Als Extra kann man Chuck in seiner Hochphase sehen - und zwar in einem Video, in dem er Selbstverteidigung für Frauen lehrt. Leider mit deutschem Voiceover.
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