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FILM.
Die Arbeit am Text mit anderen Menschen kann ein Gewinn für den Autoren sein, wenn es die richtigen Menschen sind. Oft aber hat man nicht so viel Glück, und es bleibt bei Sartre: Die Hölle, das sind die anderen. Diese Erfahrung macht Nachwuchsautorin Miyako Suzuki (Kyoka Suzuki), als das erste Hörspiel der gewohnheitsmäßigen Hausfrau in einer nächtlichen Radiosendung zur Aufführung kommen soll. Das Skript hat keine Chance gegen die Eitelkeiten der Darsteller und die Unfähigkeit der Produzenten. Aus den japanischen Rollen werden im Handumdrehen Mary Jane, Heinrich und Donald MacDonald. Von der heimischen Küste wird die Handlung erst nach New York und dann nach Chicago verlegt. Aus einem Fischer wird ein Pilot, schließlich ein Astronaut. Ein Staudamm muss brechen, ein Raumschiff geht im All verschollen, und irgendwas mit Maschinengewehren ist da auch noch. Dabei handelte es sich doch vor wenigen Momenten noch um ein simples Melodram über eine Frau, die zwischen zwei Männern steht. Apropos: Da ist auch noch Miyakos Ehemann, der plötzlich im Studio auftaucht und wissen will, ob seine Frau Mary Jane und er Heinrich ist.
WELCOME BACK, MR. MCDONALD hat seinen Ursprung im Theater, was man auch der Verfilmung durch Koki Mitani, Autor des Originalstückes, ansieht. Abgesehen von ein paar verzichtbaren Außenszenen spielt der ganze Film im Sendergebäude, und dort größtenteils im Tonstudio. Auf physischen Humor setzt die Inszenierung so gut wie gar nicht, hier wird Situationskomik über Dialoge eskaliert. Das Timing stimmt, die Darsteller haben Chemie, und die Untertitel machen das Beste draus (eine Synchronisation gibt es nicht). Für mehr als eine flotte Schmunzelparade reicht es aber nicht, denn der Film macht denselben Fehler wie die Figuren in ihm: Er hat keine Sympathien für seine Protagonistin. Anfangs ist sie viel zu mausig, später agiert sie eher hysterisch als kämpferisch. Leider wird man auch das Gefühl nicht los, dass ihr Originalskript zwar ganz anders, aber nicht viel besser ist als das, was daraus gemacht wird. Als eine Geschichte über den heldenhaften Kampf für künstlerische Integrität taugt WELCOME BACK, MR. MCDONALD wenig. Für eine ganz große Lachnummer fehlen die ganz großen Gags. Aber für ebenso kurzweilige wie flüchtige Screwball-Unterhaltung mit nostalgischem Sowas-wird-heute-gar-nicht-mehr-hergestellt-Flair ist durchaus gesorgt.
DVD.
Der naturgemäß unspektakuläre Klang ist in Ordnung, das manchmal etwas matschige Bild gerade noch akzeptabel. Extras gibt es keine, nicht mal der auf dem Backcover erwähnte Trailer ist zu finden.
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