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KAPITELWAHL

DIE INSEL DES DR. MOREAU (USA 1977)

von Hasko Baumann

Original Titel. THE ISLAND OF DR: MOREAU
Laufzeit in Minuten. 96

Regie. DON TAYLOR
Drehbuch. AL RAMRUS
Musik. LAURENCE ROSENTHAL
Kamera. GERRY FISHER
Schnitt. MARION ROTHMAN
Darsteller. MICHAEL YORK . BURT LANCASTER . BARBARA CARRERA . RICHARD BASEHEART u.a.

Review Datum. 2009-12-15
Erscheinungsdatum. 2009-11-05
Vertrieb. CONCORDE

Bildformat. 1.85:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 2.0) . ENGLISCH (DD 2.0)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Die vorliegende Verfilmung von H.G. Wells' Klassiker THE ISLAND OF DR. MOREAU ist die zweite von drei Adaptionen dieses Sci-Fi/Horror-Stoffs von 1896. ISLAND OF LOST SOULS hiess Erle C. Kentons 1932 erschienene Version mit Charles Laughton in der Titelrolle, die sich der Vorlage als moralische Fabel näherte und an den Kinokassen Schiffbruch erlitt, obwohl christliche Gruppen den Film werbewirksam als "gotteslästerlich" verteufelten. John Frankenheimers THE ISLAND OF DR. MOREAU von 1996 ist vor allem für seine katastrophale Produktionsgeschichte bekannt und wurde in Deutschland unter dem abartigen Titel DNA - EXPERIMENT DES WAHNSINNS als Videothekenkost verramscht. Kentons Film mißfiel Wells schon aufgrund seiner überdeutlichen Horror-Elemente, die wüste Frankenheimer-Version - in meinen Augen stark unterschätzt - ließ ihn mit den unkontrollierten Stars Val Kilmer und Marlon Brando vermutlich im Grab rotieren.

Die hier rezensierte Verfilmung aus dem Jahr 1977 gibt sich keinerlei Exzessen hin, weder schauspielerischen noch genrespezifischen, denn auf dem Regiestuhl saß ein Routinier: Don Taylor, der neben seinen mittelprächtigen Sequels DAMIEN: OMEN II und ESCAPE FROM THE PLANET OF THE APES insbesondere für seinen in Deutschland enorm erfolgreichen Film THE FINAL COUNTDOWN bekannt ist. Michael York, damals in den letzten Zügen seiner erfolgreichen Jahre, spielt den schiffbrüchigen Braddock (im Buch: Pendrick), der nach langen Tagen auf See die Rettung auf der titelgebenden Insel sucht. Dr. Moreau (mit latenter Bedrohlichkeit dargestellt von Burt Lancaster) nimmt Braddock auf, will ihn aber verdächtig vehement von den Inselbewohnern fernhalten. Obwohl die Schönheit von Moreaus Mündel Maria (immer willkommen: Barbara Carrera) ihn ablenkt und schließlich auch zu sexuellen Handlungen hinreisst, setzt sich Braddocks Neugier durch. Er findet heraus, daß Moreau in seinem Labor an Menschen herumexperimentiert und diese zu tierähnlichen Wesen zurückentwickelt. Seinen animalischen Hofstaat führt er mit strengen Regeln und rücksichtslosen Foltermethoden. Kein Wunder also, daß ihm Braddocks Schnüffelei nicht in den Kram passt und dieser daher ebenfalls zum Versuchskaninchen werden soll.

Dank Taylors routinierter, unauffälliger Regie ist diese MOREAU-Version eher als Abenteuerfilm mit phantastischen Elementen einzuordnen. Der immer recht blasse Michael York darf schauspielerische Qualitäten zeigen, wenn er um seine Menschlichkeit ringt, und zeigt Braddock im Vergleich zur Romanfigur als recht aktiven Charakter. Ähnlich wie in seinem Buch THE TIME MACHINE legt H.G. Wells seinen Protagonisten als passiven Beobachter an, der Tod und Teufel geschehen läßt und sich nur zwangsweise mit einem Lügengerüst vor den immer aggressiveren Tiermenschen schützt, bis er schließlich resignierend auf einen Ausweg wartet. Michael Yorks Braddock sucht die Konfrontation und führt den Film in ein konventionelles, aber durchaus unterhaltendes Feuer-und-Fäuste-Finale. Da sowohl die Masken der Tiermenschen überzeugen als auch und besonders einige beeindruckende Stunts mit Tierbeteiligung zu sehen sind, qualifiziert sich diese etwas oberflächliche Verfilmung als ansehnliches Sonntagabend-Programm.

DVD.
Das schöne alte Plakatmotiv ziert das Cover dieser Veröffentlichung. Die Bildqualität ist erstaunlich und hat nur mit leichten Unschärfen zu kämpfen. Die Originaltonspur drückt die Zerrgefahr der Stimmen runter und ist daher nicht optimal verständlich. Die deutsche Version hat auf der anderen Seite eine wunderbare 70er-Jahre-Synchro mit Michael Yorks Feststimme Thomas Danneberg und dem auf Lancaster zwar ungewohnten, aber sehr ausdrucksstarken Heinz "Darth Vader" Petruo zu bieten, eiert aber stark, was die Musik in Mitleidenschaft zieht. Oben drauf gibt es den schicken Trailer von einst, ein Feature, das ich besonders schätze.








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