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KAPITELWAHL

POWDER BLUE (USA 2009)

von Stefan Mader

Original Titel. POWDER BLUE
Laufzeit in Minuten. 102

Regie. TIMOTHY LINH BUI
Drehbuch. TIMOTHY LINH BUI
Musik. DIDIER RACHOU . AARON ZIGMAN
Kamera. JONATHAN SELA
Schnitt. LEO TROMBETTA
Darsteller. JESSICA BIEL . RAY LIOTTA . EDDIE REDMAYNE . FOREST WHITAKER u.a.

Review Datum. 2009-10-16
Erscheinungsdatum. 2009-10-23
Vertrieb. SUNFILM

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DTS/DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Es ist kurz vor Weihnachten in L.A. und vier Menschen stehen vor den Trümmern ihrer Existenzen: Rose-Johnny (Biel) strippt in einem grindigen Schuppen, um die Spitalskosten für ihren im Koma liegenden Sohn bezahlen zu können. Jack (Liotta) kommt nach 25 Jahren unheilbar krank aus dem Gefängnis und sucht seine Tochter, die er noch nie gesehen hat. Dem schüchternen Bestatter Qwerty (Redmayne) wachsen die Schulden über den Kopf und die Zwangsexekution seines Betriebs ist nur noch eine Frage der Zeit. Charlie (Whitaker) wiederum wünscht sich seit dem Unfalltod seiner Frau nichts sehnlicher, als selbst zu sterben und blendet dabei alles, was das Leben lebenswert machen könnte, aus.
Teils mehr, teils weniger zufällig verflechten sich diese vier Schicksale jedoch ineinander und während sich für manche eine Tür öffnet, schließt sie sich für andere.

Wenig Licht und viel Schatten, so gestaltet sich Timothy Linh Buis zweiter Film – zumindest in Hinblick auf die Geschichte, die der gebürtige Vietnamese uns erzählt. Was den Film an sich angeht, so sind die Vorzeichen zu vertauschen: Viel Licht und wenig Schatten, denn mit POWDER BLUE wird uns ein schöner, kleiner Film präsentiert, der über weite Strecken überzeugen kann.
Dabei beginnt POWDER BLUE eher ambivalent: Ein schneller Zoom aus Ray Liottas Auge heraus und ein Schwenk um den am Meer stehenden Darsteller herum (erinnert irgendwie an das Musikvideo zu Thomas Ds "Liebesbrief") als Eröffnung des Films machen zwar was her, gleichzeitig beschleicht einen aber der Verdacht, als wolle Linh Bui an dieser Stelle gleich mal die Regiemuskeln spielen lassen. Im weiteren Verlauf des Films wird dieses Gefühl noch hin und wieder auftauchen, doch damit erschöpfen sich die Kritikpunkte an POWDER BLUE auch schon, wenn man von ein paar kleineren Löchern im Plot absieht. Angesichts des unter dem oberflächlichen Brimborium in seiner Essenz eher auf leise Töne setzenden Drehbuchs und der durchweg guten Leistungen der Darsteller fällt dies aber auch leicht. Biel, Liotta und Redmayne wissen jederzeit zu gefallen und auch Whitaker, der mit dem Einsatz seines leidenden Dackelblicks zu Beginn noch eher grenzwertig ist, kriegt bald genug die Kurve, um seine Performance solide heimzufahren. Auch die Nebenrollen sind zum Teil mit recht bekannten Namen wie Kris Kristofferson, Lisa Kudrow und Patrick Swayze besetzt, die ihren Job zufrieden stellend erledigen.
Außerdem vermeidet POWDER BLUE das all zu sleazige Ausweiden der Tatsache, dass Jessica Biel eine Stripperin gibt. Ganz ohne Selbstzweck sind diese Szenen zwar nicht eingebaut, wer darob auf audiovisuelle Begleitung der autoerotischen Abendandacht hofft, wird aber eher enttäuscht werden. Linh Buis gekonnte Zeichung von emotional dysfunktionalen Figuren und deren Versuchen, ihre Leben in den Griff zu bekommen, steht zu jedem Zeitpunkt im Vordergrund und funktioniert.
Eine positive Überraschung!

DVD.
Bild und Ton sind (wie man bei Filmen neueren Datums erwarten darf) absolut zufrieden stellend. An Extras gibt es ein Wendecover, den Trailer des Hauptfilms auf Deutsch und Englisch, eine Fotogalerie, ein Making Of (ca. 17 Minuten) und einen Aufiokommentar von Regisseur und Produzentin.
Einziger Wermutstropfen ist wieder einmal die Bewerbung des Films, konkret dass Patrick Swayze (zuungunsten Eddie Redmaynes) wegen seines Todes aufs Cover gerutscht ist, obwohl sein Part echt winzig ist und dies durch einen aufdringlichen Sticker noch penetranter hervorgehoben wird.








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