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KAPITELWAHL

THE UNBORN (USA 2009)

von Hasko Baumann

Original Titel. THE UNBORN
Laufzeit in Minuten. 88

Regie. DAVID S. GOYER
Drehbuch. DAVID S. GOYER
Musik. RAMIN DJAWADI
Kamera. JAMES HAWKINSON
Schnitt. JEFF BETANCOURT
Darsteller. ODETTE YUSTMAN . GARY OLDMAN . CAM GIGANDET . MEAGAN GOOD u.a.

Review Datum. 2009-10-08
Erscheinungsdatum. 2009-08-27
Vertrieb. UNIVERSAL

Bildformat. 2.40:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1) . RUSSISCH (DD 5.1) . TÜRKISCH (DD 5.1)
Untertitel. diverse
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Distinktionsgewinn ist wichtig, vor allem angesichts der gegenwärtigen Flut an PG 13-Horrorfilmen, die entweder ein Remake eines japanischen Horrorfilms sind oder wie ein japanischer Horrorfilm aussehen. David Goyers THE UNBORN ist da keine Ausnahme. Also hat man sich in der Marketingabteilung gedacht "Sex sells" und ein Plakatmotiv gewählt, das Hauptdarstellerin Odette Yustman in knappen Slip vor einem Gruselspiegel stehend zeigt. Das wirkte doch sehr wie ein ehrgeiziger Anwärter auf den Preis "Verzweifeltste Kampagne des Jahres", denn der über jeden Zweifel erhabene Hintern Yustmans drängt den Gruselanteil des Motivs lässig in den Hintergrund. Wenn man sich aber den Film ansieht, muß man zugeben, daß Goyer keine Gelegenheit ausläßt, die körperlichen Vorzüge Yustmans zu zelebrieren. Knappe Unterhosen, enge Klamotten und am Ende sogar softe Bondage-Fantasien: Lechzend gleitet die Kamera an Yustmans gefesseltem Körper hinab, wenn sie sich verzweifelt windet, und das auch noch mit sexy Knebel im Mund. Goyer, die alte Sau.

Es sei ihm gegönnt, aber so richtig dringend nötig hat THE UNBORN diesen sleazigen Touch eigentlich gar nicht. Natürlich hat man das alles schon sehr sehr oft gesehen; die schöne Odette wird von Visionen gequält, in denen ein böses Kind ihr ans Leder will, also wird viel rumgeschlichen und urplötzlich BAMM! und BUH! gemacht. Die geisterhafte Bedrohung geht, wie es aussieht, von einem bösen ungeborenen Zwilling aus und läßt die verzweifelte junge Frau schließlich einen Exorzisten (Gary Oldman) aufsuchen. Das ist nicht originell, aber gut gemacht und mit seinen paßgenauen Schocks ganz auf Effizienz hin inszeniert. Was THE UNBORN von der Konkurrenz unterscheidet, ist schlußendlich nicht sein "Lechz!"-Faktor, sondern eine exquisite Kameraarbeit, die den winterlichen Locations eine beunruhigende Aura verleiht.

Leider haut Goyer so richtig ins Mett, als er dreist den Holocaust für seine Gruselplotte ausbeutet: Auschwitz und Mengele als Schreckgespenster in einem Durchschnittsgrusler, das geht nicht in Ordnung. Als hätte er das selbst gewußt, wechselt Goyer plötzlich die Tonlage und schmeißt alles zusammen, was mal Erfolg hatte in der bunten Welt des Horror: DER EXORZIST und POLTERGEIST standen im wilden Finale Pate, und dann kann das Böse auch noch fröhlich Körper tauschen wie einst THE HIDDEN. Aber warum auch nicht? Langeweile sieht anders aus. Nur der Anblick des offenbar beschämten Oldman, wie er einen Dämon durch vom Blatt abgelesene Bannsprüche ins Jenseits befördern will, der ist dann doch etwas peinlich.

Als in Bild und Ton ausgeklügelter Grusler geht THE UNBORN in Ordnung; der geschätzte Komponist Ramin Djawadi hat großen Anteil daran. Wer sich nicht jede Woche einen amerikanischen Horrorstreifen ansieht, wird nicht ins Gähnen kommen. Und die Szene, in der Oldman einem Pitbull mit umgedrehten Kopf begegnet, macht sich in Showreels garantiert nicht schlecht.

DVD.
In Bild und Ton hervorragend; Extras allerdings nur entfallene (und sehr überflüssige) Szenen.








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