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KAPITELWAHL

FAST & FURIOUS - NEUES MODELL. ORIGINALTEILE (USA 2009)

von Hasko Baumann

Original Titel. FAST & FURIOUS
Laufzeit in Minuten. 102

Regie. JUSTIN LIN
Drehbuch. CHRIS MORGAN . GARY SCOTT THOMPSON
Musik. BRIAN TYLER
Kamera. AMIR M. MOKRI
Schnitt. FRED RASKIN . CHRISTIAN WAGNER
Darsteller. VIN DIESEL . PAUL WALKER . JORDANA BREWSTER . MICHELLE RODRIGUEZ u.a.

Review Datum. 2009-09-22
Erscheinungsdatum. 2009-09-03
Vertrieb. UNIVERSAL

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1) . TÜRKISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH . ENGLISCH . TÜRKISCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
"Neues Modell - Originalteile". Das ist ein ausgesprochen feinsinniger Werbeslogan für den vierten Teil einer Franchise, der erstmals die vier Hauptdarsteller des ersten Teils wieder zusammenführt. THE FAST AND THE FURIOUS war 2001 gut zu seinen jungen Stars; einer (Vin Diesel) wurde sehr bekannt, drei andere (Paul Walker, Jordana Brewster, Michelle Rodriguez) ein bißchen weniger. Acht Jahre später waren alle vier auf der Suche nach einem neuen Motor für die stark abgeebbte Karriere, und so kam es durchaus zur allgemeinen Verwunderung zum Relaunch einer Serie, die zuletzt mit dem indiskutabklen TOKYO DRIFT immer noch erstaunlich lukrativ gewesen war. Nun muß man ehrlicherweise sagen, daß das Chassis der FAST AND THE FURIOUS-Reihe immer dasselbe war: Illegale Rennen mit häßlich lackierten Autos, schlechte Musik und jede Menge leicht bekleidete Girls ohne jeden Sex Appeal. Irgendwer ist Cop, irgendwer ist Gangster, und zum Ende rasen beide in dieselbe Richtung.

Daran hat sich mit FAST & FURIOUS nicht das Geringste geändert. Vin Diesel, in Teil 1 mirakulös verschollen und für ein Cameo in Teil 3 wieder aufgetaucht, rast immer noch mit getunten Autos dem großen Geld hinterher, während Paul Walker, zuletzt im bis dato erträglichsten Teil 2 gesehen, als FBI-Agent zwischen die Fronten gerät. Ein Todesfall bringt die Kontrahenten gegen einen gemeinsamen Gegner wieder auf Spur, der Rest ist Computeranimation und Blechschaden. Das trifft auch auf die mehr als nebensächlichen Frauenrollen zu: Michelle Rodriguez hat wie immer den Charme eines Blechschadens, und Jordana Brewster sieht verdächtig computeranimiert aus. Vin Diesel, dem man die Frustration über die vergeblichen Versuche, dem eigenen Klischee zu entkommen, förmlich ansehen kann, muffelt sich in gewohnter Manier durch die Szenerie - seltsam nur seine Kostümierung, die den Gerüchten um seine sexuelle Orientierung einen randvollen Futternapf bereit stellt. Paul Walker zementiert indes seinen Ruf als farblosester Langweiler seiner Generation; seine indiskutable Leistung wurde vom Drehbuch aber schon verängstigt antizipiert, denn wenn Diesel mal wieder einen flotten Spruch rausmuffelt, darf Walker nur stimmlos "Yeah" hüsteln.

Wenn also die Originalteile die Maschine nicht zum brummen bringen, muß es die Regie tun. Und ausgerechnet Justin Lin, den man vom TOKYO DRIFT rüber gerettet hat, fährt das Teil mit verblüffend zackigen Ideen ins Ziel: So darf Vin Diesel etwa eine sehr lebendige Unfallrekonstruktion durchleiden, und in der packendsten Sequenz des Films werden die über im Ziel im Dunkel gelassenen Raser per GPS durch das Stadtrennen geführt. Das ist nicht nur ein visuelles Gimmick, sondern schenkt den exzellent geschnittenen Autojagden auch die notwendige Verortung, die das Race erst spannend macht. Eine schön überzogene Pre-Title-Sequenz, in der es Diesel und Rodriguez mit einem überlangen Tanklastzug aufnehmen, und eine finale Jagd durch enge Tunnelschächte tun ihr übriges, um FAST & FURIOUS zum verdienten Blockbuster hoch zu tunen.

Daß wir uns nicht mißverstehen: Natürlich ist FAST & FURIOUS, genau wie die drei Vorgänger, dumm wie 100 Meter Sandstrand. Mit seinen computeranimierten Green Screen-Rennstrecken und dem Arsenal an verschiedensten Autos wirkt der Film eher wie ein aufgemotztes "Need for Speed"-Videospiel. Aber er macht auch genau so viel Spaß.

DVD.
Farben und Sound sind brillant - das war zu erwarten. Diesel und Walker dürfen sich über Synchronsprecher freuen, die sie unverdient veredeln: Nicolas Cage-Stimme Martin Kessler gibt den Vin, und Paul Walker wird mit David Nathan weit über Niveau angesiedelt. So könnten schlichte Gemüter natürlich dem Glauben erliegen, das blondblaue Weichei hätte wirklich einen Funken Charisma. Die Special Features sind vorproduzierte Standard-Featurettes, in denen sich die vier Hauptdarsteller so allerlei Argumente überlegen, warum sie wieder am Start sind (leere Taschen werden nicht erwähnt). Vin Diesel in der Fahrschule muß man nicht gesehen haben, genausowenig eine gemeinsame Reise nach Mexiko. Auch das sogenannte Gag Reel macht wenig Laune und läßt allenfalls Walker noch blöder aussehen. Der Audiokommentar von Justin Lin ist arschkriecherisch. Insgesamt eine durchaus anständige Ausstattung, nur leider ohne Überraschungen.








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