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KAPITELWAHL

DESCENT (USA 2007)

von Marc Zeller

Original Titel. DESCENT
Laufzeit in Minuten. 100

Regie. TALIA LUGACY
Drehbuch. TALIA LUGACY . BRIAN PRIEST
Musik. ALEX MOULTON
Kamera. JONATHAN FURMANSKI . CHRISTOPHER LAVASSEUR
Schnitt. FRANK REYNOLDS
Darsteller. ROSARIO DAWSON . CHAD FAUST . MARCUS PATRICK . VANESSA FERLITO u.a.

Review Datum. 2009-09-22
Erscheinungsdatum. 2009-08-28
Vertrieb. WARNER HOME VIDEO/I-ON NEW MEDIA

Bildformat. 1.85:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DTS/DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Nur wenige Filme werden in den USA mit einem NC-17-Rating, der höchsten Altersfreigabe, bedacht. DESCENT gehört dazu, weil es darin um Vergewaltigung geht, und um Rache – die Rache einer erniedrigten Frau.

Rosario Dawson spielt die Studentin Maya, die nach einem romantischen Date brutal vergewaltigt wird. Ihr Kommilitone Jared (Chad Faust), der ihr das angetan hat, kann ungestört weiterleben, weil Maya keine Anzeige erstattet. Für die junge Frau verändert sich dagegen alles. Sie tingelt monatelang durch Clubs, immer auf der Flucht vor sich selbst und dem Schmerz, der in ihr brodelt. Eines Tages trifft sie Jared wieder – und verspricht ihm eine weitere Nacht mit ihr. Doch dieses Mal ist sie am Zug, denn sie hat nur ein Ziel: Vergeltung ...

Filme, in denen Frauen Rache an ihren Peinigern nehmen, haben im Kino eine lange Tradition. Waren es früher hauptsächlich Exploitation-Streifen ohne allzu ernsten Hintergrund, wird die Thematik jüngst auch tiefgründiger angegangen. Während Neil Jordan mit DIE FREMDE IN DIR den Weg des Thrillers wählte, versucht sich Regisseurin Talia Lugacy an einem kompromisslosen Drama – und scheitert an den hohen Ambitionen des Projekts. Rosario Dawson spielt ihre Rolle als prominentes Zugpferd des Films ihre Rolle mit Bravour und Einfühlungsvermögen, doch konzeptionell ist bei DESCENT einiges im Argen. Die anfängliche Vergewaltigung schockiert, schlimmer noch ist das schwer verdauliche Ende – aber genügt dies wirklich, um dem heiklen Thema gerecht zu werden? Zwischen den beiden Schlüsselsequenzen, die leider unmissverständlich als Kernstücke des Films fungieren, passiert wenig. Zu wenig. Von einer Charakterentwicklung kann während Mayas Club-Odyssee kaum die Rede sein, stattdessen begnügt sich die überforderte Lugacy damit, strukturell nicht eingebettete Momentaufnahmen zu zeigen, die zu einer emotionalen Identifikation mit der Protagonistin nur sehr bedingt taugen. Dawson erzählt in einem Interview auf der DVD, die komplexe Verarbeitung einer Vergewaltigung könne nicht auf einfache, im Film darstellbare Lösungen heruntergebrochen werden. So richtig diese Einschätzung auch sein mag, so wichtig wäre es zugleich gewesen, wenigstens Ansätze oder Perspektiven hierfür aufzuzeigen. Ohne Substanz ist DESCENT nämlich nur ein Strohfeuer, das sich lichterloh in die Sehnerven brennt – und schnell wieder ausgeht, weil der Effekt ganz offensichtlich wichtiger war als eine nachhaltige Beschäftigung mit der brisanten Materie.

DVD.
Die DVD leistet sich kaum Schwächen: Bild und Ton sind völlig in Ordnung, auch wenn ein leichtes Grießeln in dunklen Szenen nicht zu verleugnen ist. Die Boni sind reichlich und aufschlussreich - neben gelöschten Szenen und einer Diskussion mit Lugacy und Dawson wird auch ein Interview mit der Hauptdarstellerin und eine Featurette zum Dreh geboten. Lobenswerte Umsetzung! Nur, ach ja, liebe Menüdesigner: Der Film heißt DESCENT, nicht DECENT.








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