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KAPITELWAHL

RECYCLO TRANSFORMERS (Philippinen 2007)

von Jenny Jecke

Original Titel. RESIKLO
Laufzeit in Minuten. 108

Regie. MARK A. REYES
Drehbuch. MARK A. REYES
Musik. ARNOLD BUENA . ALLAN FELICIANO
Kamera. JAY LINAO
Schnitt. JAY HALILI . ALEKS CASTANEDA
Darsteller. RAMON 'BONG' REVILLA JR. . DINGDONG DANTES . JENNYLYN MERCADO . ELLA CRUZ u.a.

Review Datum. 2009-09-05
Erscheinungsdatum. 2009-07-24
Vertrieb. SUNFILM

Bildformat. 1.85:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DTS/DD 5.1) . FILIPINO (DD 2.0)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Eins vorweg: Transformers im eigentlichen Sinne sucht man in Mark A. Reyes Film vergeblich. Als ansehnliche Alternative zu Michael Bays Hasbro-Epen ist RECYCLO TRANSFORMERS, dessen Originaltitel auf den Marketing Gag verzichtet, daher nicht geeignet. Die Kampfroboter des für philippinische Verhältnisse teuren Films verwandeln sich zwar weder in Autos noch in Jets, aber – und da trifft der Titel sogar teilweise zu – sie sind umweltfreundlich. Nachdem nämlich ein Großteil der Welt den verheerenden Folgen einer Alien-Invasion zum Opfer gefallen ist, sind die überlebenden Widerständler nicht nur beim Bau von Kampfmaschinen auf's Recycling angewiesen. In Paraiso haben sie sich niedergelassen; einer Art Zion - nur ohne endlose Techno-Parties. Auch sonst verlässt sich Reyes auf allerhand Anleihen aus westlichen Blockbustern. Die Aliens sehen aus, nun ja, als wären sie ALIEN entsprungen, kommen aber meist ganz altmodisch in Gummi-Form daher. Zwecks Effizienz assimilieren sie Menschen wie einst gewisse STAR TREK-Bösewichte, um aus ihnen düstere Emo-Handlanger zu machen, die sich bei Tageslicht nur mit Hilfe von verdunkelten Schwimmbrillen und auf verkleideten Strandbuggies fortbewegen können. Was zunächst als B-Charme und Hommage abgetan werden kann, steigert sich im Finale zu einer abgepausten Version eines nicht unbekannten STAR WARS-Films.

Wie diesen Worten bereits anzumerken ist, mag RECYCLO TRANSFORMERS für die philippinische Filmindustrie ein teurer Spaß sein, an Hollywood erprobten Augen biedert sich der Streifen v.a. durch seine billigen Qualitäten an. Übertriebene Zeitlupen-Shootouts, in denen Hauptdarsteller Ramon 'Bong' Revilla Jr. zum Chow Yun-Fat-Epigonen mutiert, sind da noch ein marginaler Pluspunkt. Wer glaubt, dass auf Film verewigte BMX-Gangs in den letzten zwanzig Jahren unterrepräsentiert waren, wird hier endlich auf seine Kosten kommen. Bis zum großen Roboter-Clash amüsiert Reyes' Film gerade durch seinen selbst gebastelten Look. Grobmüll-Kostüme und -Kulissen lassen die Post-Apokalypse schließlich nicht allzu beängstigend wirken. Noch dazu scheint sich das Drehteam meist auf zwei Locations beschränkt zu haben: Ein altes Rollfeld für Außenaufnahmen. Eine alte Fabrik für Innenaufnahmen. Bombastische Effektorgien auf höchstem Niveau sollte man daher nicht erwarten, gleichen doch die CGI-Hintergründe und recycelten Roboter eher einem Videospiel anno 1999.

Dem angestrebten Ziel, familienfreundliche Sci-Fi-Unterhaltung abzuliefern, für welches die süßen Kinder, lustigen Kerle und weitgehend blutarme Action bürgen, wird Reyes jedoch nicht wirklich gerecht. Mehr als alle Defizite im Budget vermindert erzählerisches Unvermögen durchgängiges Entertainment. Schwerfällige Expositionen via Flashback und die vollkommene Abwesenheit eines Gespürs für Rhythmus und Dramaturgie werfen den Film gänzlich auf seine Low Budget-Vorzüge zurück. Erheblich reduziert wird dadurch noch einmal die Zahl derjenigen Zuschauer, welche die recycelten Nicht-Ganz-Transformers als zufrieden stellend im Gedächtnis behalten wird. Doch auch toleranten Genre-Kennern sei gesagt, dass die Action nur bedingt gefallen wird. So manche entscheidende Einstellung vermisst man, weil vermutlich die Rechnungen nicht zu bezahlen waren. Letzten Endes ist RECYCLO TRANSFORMERS höchstens ein großer Spaß für Freunde filmischer Mängelexemplare. Eines muss man Mark A. Reyes allerdings zu Gute halten: Sein harmloser Blockbuster hat mehr Seele als alles, was Michael Bay in seiner gesamten Karriere auf die Leinwand geschmissen hat.

DVD.
Bild und Ton überzeugen, auch wenn hier und da etwas mehr Schärfe ratsam gewesen wäre. Neben der für solch einen Film akzeptablen deutschen Synchro findet sich entgegen der Coverangaben statt einer englischen, die Orginalfassung (DD 2.0) auf der DVD. Die Extras sind in Form von ein paar Trailern leider mau ausgefallen. Ein Making Of wäre wünschenswert gewesen, schließlich sind Einblicke in die philippinische Filmindustrie hierzulande eher selten zu finden.








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