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FILM.
Mal was ganz Neues: Mutanten à la THE HILLS HAVE EYES, die zugleich noch Hinterwäldler Marke TEXAS CHAINSAW MASSACRE sind. Ganz klar, für diese tolle Idee – sprich: für so viel Mut zur geistlosen Verknüpfung zweier tausendmal durchgekauter Horrorstandards – gibt es den Amateurfilm-Kreativitätspreis. Und der geht an – tusch! – ALBINO FARM.
Vier Schulkameraden, zwei Mädels und zwei Jungs, fahren durch eine wenig bewohnte Gegend. Ihr Ziel ist es, für die Schule etwas über die Geschichte des Landstrichs und die dortigen Bräuche zu erfahren. Zufällig hören sie von einem Ort namens Albino Farm, an dem in früheren Zeiten all die ausgestoßenen Missgebildeten lebten, die unter den gläubigen Menschen der umliegenden Orte nicht erwünscht waren. Als die vier Freunde eben jene Albino Farm aufsuchen, stellen sie fest, dass dort noch Menschen leben – durch Inzucht zu grauenvollen Kreaturen mutiert. Ein Kampf ums Überleben beginnt.
Wie groß der Antrieb mancher Leute, um jeden Preis einen Film zu drehen, sein muss, lässt sich an ALBINO FARM gut beobachten. Ohne Plan, ohne finanzielle Mittel, ohne anständiges Team und, vielleicht am Schlimmsten, ohne einen Funken Verstand drehen sie Quark wie diesen – und haben vermutlich sogar noch leidlichen Erfolg damit, weil das Horrorgenre im Gegensatz zu allen anderen Filmgattungen einen derart treuen und wohlwollenden Fanstamm hat, dass so gut wie alles ein paar Käufer findet. Aber irgendwo ist Schluss, und zwar genau hier, denn die Grenzen des Erträglichen überschreitet ALBINO FARM in fast jeder Hinsicht. Wie die überforderten Schauspieler versuchen, diese debile Frechheit von einem Drehbuch zum Leben zu erwecken, ist schon fast süß – und mit Sicherheit tragisch, weil vollkommen vergeblich. Keiner dieser vier Kandidaten hat das Zeug, auch nur im Rudel einen Film zu tragen, weshalb mit dem Ableben einzelner Charaktere alles nur noch beschämender wird. Die einzige positive Anmerkung dieses Reviews haben die Masken und die Special Effects verdient: Diese sind ansehnlich gelungen – das heißt, wenn sie trotz der dilettantischen Kameraführung und dem katastrophalen Schnitt mal kurz zu sehen sind.
DVD.
Das Bild der DVD ist durch ständig auftretende Bewegungsunschärfen eine Zumutung; die deutsche Synchronfassung ebenso, weil die Sprecher es meisterhaft verstehen, die emotionslose Leier des Originals noch zu verschlimmern. Die Trailer, die als einziges Extra spendiert werden, kann man sich getrost schenken.
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