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KAPITELWAHL

DIE JAGD ZUM MAGISCHEN BERG (USA 2009)

von Hasko Baumann

Original Titel. RACE TO WITCH MOUNTAIN
Laufzeit in Minuten. 94

Regie. ANDY FICKMAN
Drehbuch. MATT LOPEZ . MARK BOMBACK
Musik. TREVOR RABIN
Kamera. GREG GARDINER
Schnitt. DAVID RENNIE
Darsteller. DWAYNE JOHNSON . CARLA GUGINO . ANNASOPHIA ROBB . GARRY MARSHALL u.a.

Review Datum. 2009-08-14
Erscheinungsdatum. 2009-08-13
Vertrieb.

Bildformat. 2.40:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1) . ITALIENISCH (DD 5.1) . TÜRKISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH . ENGLISCH . TÜRKISCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Andy Fickman, der arme Kerl. Macht Filme für die ganze Familie. Und dann dieser Name. Hoffentlich muß er nie der Vorführung einer seiner Filme in einem deutschen Kino beiwohnen. Da läuft der Vorspann und dann ZACK! Dieser Name. Die Kinder drehen ja durch! "Fickmann" ho ho ho knuff knuff. "Der bist Du!" Der Fickmann wüßte ja gar nicht, wie ihm geschieht. In Deutschland trifft man das ja eher selten, so total säuische Namen. Da hauen dann alle paar Wochen die deutschen Portale wie web.de oder gmx.de das Ganze als Aufmacher raus. "Total verrückte Nachnamen", im Wechsel mit "Kinderstars - was machen sie heute?" und "Promis ungeschminkt - Hätten Sie sie erkannt?" Ist schon ein Trauerspiel, diese Einfallslosigkeit. Womit wir bei der JAGD ZUM MAGISCHEN BERG angekommen wären.

Die gab es nämlich 1975 schon mal, mit Eddie Albert und Donald Pleasence, auch von Disney. In Deutschland kräht kein Hahn nach dieser Science Fiction-Abenteuerplotte rund um zwei außerirdische Kinder auf der Flucht vor Polizei, Geheimdienst und anderen fiesen Gestalten, aber in den USA ist ESCAPE FROM WITCH MOUNTAIN ein nach wie vor beliebter und gemeinhin positiv bewerteter Familienfilm. Eine Fortsetzung fürs Kino gab es auch. Ein Remake fürs Fernsehen auch schon! Fehlt ja eigentlich nur eins, das Remake fürs Kino. Und für eben jenes hat sich besagter Andy Fickman wieder mit dem Star seines Überraschungserfolges THE GAME PLAN zusammengetan: Dwayne Johnson, der seinen Kampfnamen "The Rock" mittlerweile erfolgreich abgelegt hat. Johnson ist für JAGD ZUM MAGISCHEN BERG, wie für so viele seiner Filme, ein echter Glücksfall.

Als glückloser Taxifahrer in Las Vegas, der unfreiwillig zum Chauffeur der geheimnisvollen Blagen aus dem Weltall wird, kann der Ex-Wrestler seinem entspannten Charme freien Lauf lassen. Johnson hat das gute Aussehen eines Filmstars, die Physis eines Actionhelden und das Augenzwinkern eines selbstironischen Komödianten. Er kann um sich hauen, ohne das ganz große Publikum zu verschrecken. Möglicherweise verbaut er sich so langsam den Weg zu knallharten Ballerfilmen, aber nach der Erfahrung mit DOOM ist das vielleicht auch eine bewußte Entscheidung. Ist aber auch nicht schlimm, für die DEATH RACES dieser Welt haben wir ja Jason Statham. Nur Vin Diesel guckt in die Röhre.

Andy Fickmans Neuauflage vom MAGISCHEN BERG wendet sich auf der einen Seite an ein sehr junges Publikum - neben den beiden halbwegs erträglichen Kindern aus dem All muß auch noch ein Hund und eine überspannt aufspielende Carla Gugino an Bord - will aber andererseits die verwöhnte Michael Bay-Klientel nicht verlieren. Ich hätte als Kind jedenfalls ganz schön Hirnsausen bekommen bei dem rasend geschnittenen Vorspann, den unzähligen Autocrashs, den rücksichtslosen Prügeleien und vor allem bei dem etwas über Gebühr ruppigen Finale, in dem schweres Geschütz abgefeuert wird und reihenweise Leute durch Glasfenster geworfen werden. Okay, Fickman will Tempo machen, eine atemlose Hatz über 90 Minuten bieten; das gelingt ihm bis zum allzu klischeehaften Showdown im 08/15-Laborkeller auch. Aber was ich nun wirklich überhaupt nicht mehr verpacken kann, ist Trevor Rabins Soundtrack-Getöse, das unglaublich aggressiv und einfallslos jede Sekunde dieses Films in Grund und Boden hämmern muß.

Nichtsdestoweniger ist der neue WITCH MOUNTAIN ein durchaus akzeptables Stück Hollywood-Entertainment für junge Zuschauer, das etwas zu militant daher kommt, dafür aber mit zügigem Tempo und einem bestens aufgelegten Hauptdarsteller aufwarten kann. Man muß ja nun auch nicht alles runtermachen, also: Das ist schon okay. Ich hab über Whitley Striebers Cameo-Auftritt geschmunzelt Und für die Kids ist doch der Name des Regisseurs schon der erste Lacher.

DVD.
Qualitativ ist hier natürlich nichts auszusetzen. Bild und Ton sind ausgezeichnet. Die deutsche Synchro macht nicht nur die Kids unerträglich, sondern beraubt auch Johnson sämtlicher Nuancen. Schade. Als Bonus gibt's einen ganzen Haufen entfallener Szenen und ein alternatives Ende sowie eine Blooper-Montage, die mal wieder eventuellen Witz komplett einbüßt, eben weil sie eine Montage ist. Leute, reiht die Pannen einfach aneinander, dann ist es auch lustig. Nicht noch groß rumschneiden, das Unfertige ist doch gerade der Gag. Wer will, kann sich noch Trailer für andere Filme aus dem Hause Disney ansehen und dann ist aber auch Zeit fürs Bett!








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