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FILM.
Es ist wieder einmal Zeit für eine Doku. YOUR MOMMY KILLS ANIMALS setzt sich mit der amerikanischen Tierrechtsbewegung und deren Methoden auseinander, wobei sowohl Mitglieder und Sympathisanten der Gruppen, als auch Kritiker zu Wort kommen.
Dazu muss angemerkt werden, dass Tierrechtsaktivisten, den im Film gebotenen Informationen zufolge, anno 2005 vom FBI als die bedeutendsten domestic terrorists der USA definiert wurden. Wenn man sich beispielsweise die wegen terroristischer Akte vor Gericht stehenden Köpfe von SHAC ansieht, erscheint dies nur bedingt nachvollziehbar, da diese beiden sich als sehr sanftmütig wirkende junge Männer entpuppen, denen die Prävention von brutalster Tiermisshandlung am Herzen liegt. Andererseits stellen sich die für den noblen Zweck angewendeten Methoden mitunter als sehr problematisch heraus, erinnern sie doch auch oftmals an die Methoden militanter Abtreibungsgegner.
Eine andere Aktivistengruppe, ALF, begann ihr "terroristisches" Werk damit, sich Zutritt zu Labors zu verschaffen und Beweise für besonders grausame und gesetzeswidrige Tierversuche zu sammeln. Einzelne ALF-Zellen rühmen sich heute aber eher rücksichtsloser Vandalenakte und Brandanschläge, und auch die Aktivitäten der sattsam bekannten und von vielen Promis unterstützten PETA werden sehr kritisch beleuchtet.
Kein Wunder, dass diese Gruppen also auch von anderen, gemäßigteren Tierschutzorganisationen scharf kritisiert werden, die nicht ohne Grund die Meinung vertreten, Aktionen wie die genannten würden ein schlechtes Licht auf ihr eigentlich unterstützenswertes Anliegen werfen. Einige der interviewten Aktivisten entpuppen sich in der Darlegung ihrer Perspektiven außerdem als blauäugige Romantiker: auf den Einwand, viele Firmen würden im Zweifelfall ihre Labors in den USA dicht machen und die Tierversuche eben nach Ostasien auslagern, wird entgegnet, dass man dann eben Chinesisch lernen und in Peking demonstrieren werde.
Andererseits wird im Umgang mit den zweifellos fragwürdigen Methoden mancher Tierrechtsaktivisten aber auch massiv übers Ziel hinausgeschossen. So wird ein Fall dokumentiert, wo ein Großaufgebot der Homeland Security einen Tiertransfer vor einer handvoll minderjähriger, mit Spruchbändern "bewaffneter" Demonstranten schützen musste.
Regisseur Curt Johnson bietet in YOUR MOMMY KILLS ANIMALS (der Titel wurde von einem von PETA herausgegebenen Comic entlehnt) beiden Seiten Platz, ihre Argumente vorzubringen und versucht, die feine Linie zwischen Ausübung der Redefreiheit auf der einen und Terrorismus auf der anderen Seite nachzuziehen – ein schwieriges Unterfangen, das sich auch nicht gänzlich realisieren lässt, da wir uns zu sehr auf die natürlich subjektiv gefärbten und einander widersprechenden Aussagen der jeweiligen Parteien verlassen müssen.
DVD.
Aufgrund des teilweise recht alten und unprofessionell gefilmten Materials aus den Archiven verschiedener Organisationen variieren Bild- und Tonqualität stark, das von der Filmcrew gedrehte Originalmaterial ist jedoch zufrieden stellend. Als Tonspur liegt, wie bei Dokumentarfilmen eigentlich Standard, nur die englische Originalfassung vor, deutsche Untertitel sind aber jederzeit zuschaltbar.
Extras gibt es, wenn man vom Trailer des Hauptfilms absieht, keine.
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