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FILM.
Na, da will wohl einer die Neunziger wiederhaben? Regisseur Jesse V. Johnson erweist sich in Sachen "möglichst simpler Actionkrams" als Wiederholungstäter. Und warum auch nicht, schließlich erinnert sich der Autor dieser Zeilen nur allzu gern an die wiederholte Plünderung der Videothek auf der Suche nach Geballer und Geknalle, immer dasselbe, mal besser, oft schlechter, eben mit Daniels oder Paré oder Gruner oder Speakman oder oder oder... oder eben Dacascos, nicht wahr?
Mark Dacascos, dem man nach Filmen wie CRYING FREEMAN, PAKT DER WÖLFE und der Rakete DRIVE eine große Karriere vorauszusagen versucht war, hat seine Versprechen nie einlösen können. In ALIEN AGENT hat man ihn in unvorteilhaft sitzende Anzüge gesteckt und sein zurückgehendes Haar streng zurückgegelt, so daß sein ohnehin eher ausdrucksarmes Gesicht ziemlich nach Fanto-Maske aussieht. Das geht hier aber okay, spielt er doch einen außerirdischen Agenten, der hinter fiesen Aliens her ist. Diese Aliens versuchen ein Wurmloch herzustellen, um ihre Kumpel aus der Heimat zwecks Invasion zur Erde zu holen. Um nicht so schlimm aufzufallen, holt man sich menschliche Wirtskörper und macht ausschließlich im ländlichen Amerika Ärger. Für den fiesen Oberboß des extraterrestrischen Kroppzeugs muß ein dummes Landei den Körper hergeben, und der sieht aus wie Billy Zane. Mit dem dummen Landei fühlt sich Zane ganz wohl, als Fiesling läßt der immer etwas augenzwinkernde Zane aber ganz schön den Hugh Grant raushängen. Was soll man machen - ALIEN AGENT ist nicht THE HIDDEN und Dacascos und Zane sind nicht Kyle MacLachlan und Michael Nouri. Nicht so schlimm: Dafür ist Zanes rechte Hand (Amelia Cooke) sexy und gewaltgeil und feuert die ganz großen Wummen ab. Schon nach drei Filmminuten fräst eine Rakete das erste Auto vom Freeway, Dacascos pustet einem Kloppstock vom Planeten Centauri 18 die Rübe weg und ein blutjunges love interest findet sich auch.
Billy Zane muß die meiste Zeit in einem Fabrikkeller den völlig übersteuerten Kim Coates ertragen und kriegt so nichts davon mit, daß Jesse V. Johnson mal wieder einen preisgünstigen, nichtsdestotrotz ordentlichen Beitrag zum Revival der 90er-Action geleistet hat. Da stören weder die lausigen Spezialeffekte noch die mehr als notdürftige Handlung: Flotte Sache, das.
DVD.
Das Bild ist etwas zu grünstichig, der Ton aber dafür besonders in der 2.0-Fassung zufriedenstellend. Das kann man über die deutsche Synchro leider nicht sagen, besonders Zane kackt völlig ab. Extras: Trailer.
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