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KAPITELWAHL

KILLING ZELDA SPARKS (USA/Kanada 2007)

von Marc Zeller

Original Titel. KILLING ZELDA SPARKS
Laufzeit in Minuten. 87

Regie. JEFF GLICKMAN
Drehbuch. JOSH BEN FRIEDMAN
Musik. JIM MCGRATH
Kamera. RHETT MORITA
Schnitt. KERRY DAVIE . GARETH C. SCALES . ALEX SHUPER
Darsteller. VINCENT KARTHEISER . SARAH CARTER . GEOFFREY AREND . COLM FEORE u.a.

Review Datum. 2009-03-15
Erscheinungsdatum. 2009-03-19
Vertrieb. ATOMIK FILMS/ASCOT ELITE

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
"Bring on the bad girls", lockt das auf Sixties getrimmte Cover von KILLING ZELDA SPARKS, und ein Pressezitat vermeldet einen "schwarzen Thriller", was auch immer das heißen mag. Zweimal falsch, einmal richtig: Es wird mit Sicherheit im Film nur ein bad girl auftreten, und auch einen Thriller wird man vergeblich suchen. Aber schwarz sehen, ja, das ist schier unvermeidlich.

Das angesprochene böse Mädchen ist eine Frau namens Zelda Sparks (Sarah Carter), die allen Männern in New Essex den Kopf verdreht. Allen voran dem Schläger Craig Blackshear (Vincent Kartheiser), der seit seiner Jugendzeit in Gedanken nicht mehr von ihr loskommt. Wegen ihr ist er der notgeile und beziehungsunfähige Versager geworden, der da jeden Tag als Lagerist einer Metallfirma arbeitet. Als wäre dieses verpfuschte Leben nicht genug, taucht Zelda plötzlich nach jahrelanger Abwesenheit wieder in der Stadt auf und dreht Craigs Leben mit ihrer sexuellen Anziehungskraft wieder durch den Fleischwolf. Doch dieses Mal ist Craig zu allem entschlossen: Mit seinem Freund Terry (Geoffrey Arend) sinnt er auf Rache. Mit einem gefälschten Zeitungsartikel, der Zeldas Ermordung zum Inhalt hat, wollen sie ihr einen Schock verpassen. Schlechtes Timing: Am Erscheinungstag des Artikels wird Zelda tatsächlich umgebracht – und Craig und Terry haben die Polizei am Hals …

Wer auf der Suche nach vertanen Chancen ist, muss sich KILLING ZELDA SPARKS unbedingt ansehen. Nein, gemeint ist nicht die Lebensgeschichte des unsympathischen Losers Craig Blackshear, sondern eher der Film an sich. Und wer aus Lust auf Indie sich das hier reinzieht, dem wird wohl bald eher nach Indy sein. Dabei fängt alles nett an – schön mit Rückblenden und mehreren Handlungsebenen und so, was man eben so macht, wenn man als Drehbuchautor zu viele Tarantino-Filme gesehen hat. Aber – ist es wirklich schon so spät? – nach 10 Minuten nervt der Brei von debilem Geschwätz, lachhaften Charakteren und einer uninteressanten Geschichte schon tierisch. Manches an diesem Film soll lustig sein, ist es aber nicht. Manches will cool wirken, tut es aber nicht. Manche Optik- und Schnittspielereien versuchen die Langeweile brechen, funktioniert aber nicht. Ach ja, und die titelgebende Zelda Sparks soll natürlich heiß sein, aber … okay, da kann man geteilter Meinung sein. Trotzdem: KILLING ZELDA SPARKS soll so vieles sein und ist so wenig. Wovon der Film dummerweise aber genug bietet, ist ein seltsam verqueres und beinahe unverantwortliches Frauen- und Männerbild, das nicht einmal in den 1980er Jahren modern war und das einem dann schon fast wieder verständlich macht, warum Katy Perry im 21. Jahrhundert immer noch so peinlich berührt darüber singen muss, dass sie – oh Schreck – ein Mädchen geküsst hat. Und wenn die beiden Protagonisten am Ende symbolisch mit jener alten Lebensvorstellung, die knapp neunzig Minuten lang vorherrscht, abschließen, möchte man sich ihnen am liebsten anschließen – und diesen Film gewordenen Würgereflex ganz unsymbolisch in die Tonne kloppen.

DVD.
Die DVD ist technisch in Ordnung: Das Bild weist zwar eine etwas zu grelle Farbgebung auf, ist dafür aber scharf und gibt sich auch in dunklen Einstellungen kaum eine Blöße. Der Ton klingt satt, aber wenig effektreich – schade, dass die einzige Szene, die aufhorchen lässt, ausgerechnet die ist, in der ein Betrunkener aus dem hinteren linken Lautsprecher ein Kotzgeräusch vernehmen lässt. Die Extras sind mager: Es gibt eine Behind the Scenes-Featurette und ein paar Trailer sowie einen Audiokommentar. Letzteren hätte man sich aber sparen können – denn ein zweites Mal werden sich diesen Film wohl die wenigsten Zuschauer antun wollen.








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