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KAPITELWAHL

HAROLD LLOYD - KURZFILME 1918-1922 (USA 1918-1922)

von Florian Widegger

Original Titel. HAROLD LLOYD - KURZFILME 1918-1922
Laufzeit in Minuten. 480

Regie. diverse
Drehbuch. diverse
Musik. diverse
Kamera. diverse
Schnitt. diverse
Darsteller. HAROLD LLOYD . HARRY "SNUB" POLLARD . BEBE DANIELS . MILDRED DAVIS u.a.

Review Datum. 2008-06-26
Erscheinungsdatum. 2008-06-27
Vertrieb. ABSOLUT MEDIEN

Bildformat. 1.33:1
Tonformat. ENGLISCH (DD 2.0)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
DER TYP MIT DER BRILLE.

Charlie Chaplin, Buster Keaton, Stan Laurel und Oliver Hardy, Harold Lloyd… - bitte wer ist Haroly Lloyd? In Sachen "Helden der amerikanischen Stummfilmkomödie" gibt es tatsächlich noch einiges an Aufholbedarf was die Entdeckung ihrer Protagonisten betrifft. Dank des Filmverlags der Spezialisten, Absolut Medien, kann man nun diese Bildungslücke schließen, denn das Label veröffentlicht in Zusammenarbeit mit arte gleich eine Box mit 19 Filmen aus den Jahren 1918-1922.

Doch wer ist dieser Harold Lloyd überhaupt, den man über die vielen Jahre scheinbar vergessen hat? Geboren 1893 in Nebraska entdeckte er bereits in frühen Jahren eine große Affinität zum Theater. 1913 war er Filmstatist und freundete sich mit seinem Kollegen Hal Roach an. Gemeinsam drehten sie erste Filme, Imitationen von Chaplins Tramp, die erst im Laufe der Zeit vom Publikum angenommen wurden. Die Figur des "Lonesome Luke" sollte sich als besonders erfolgreich erweisen und Harold Lloyd den Weg ebnen. Schon bald sollte er eine neue Figur kreieren, den "Jungen von Nebenan", den "Durchschnittsmenschen" – oft auch nur "Harold" genannt. Sein Markenzeichen war die Hornbrille und schnell sollte er seinen "Lonesome Luke" an Popularität übersteigen. Mit dabei seine ständigen Begleiter, den schnauzbärtigen Harry "Snub" Pollard und die Komödiantin Bebe Daniels, die bereits 1910 in einer frühen WIZARD OF OZ-Verfilmung Dorothy verkörperte und später noch unter Cecil B. DeMille eine echte Starkarriere machen sollte.

In dieser Zeit sollte sich auch ein folgenschwerer Unfall ereignen, der Lloyd beinahe das Leben kostete: Als eine Bombenrequisite sich als echt herausstellt und explodiert, verliert der Schauspieler zwei Finger an der rechten Hand, die er fortan mit einem fleischfarbenen Handschuh kaschiert.
Unbeirrt sollte Lloyd nach seiner Rekonvaleszenz wieder weiter an atemberaubenden Stunts arbeiten – selbst der Anbruch des Tonfilms Ende der 20er Jahre sollte der Popularität Lloyds keinerlei Abbruch tun. Sein erster Tonfilm WELCOME DANGER verbuchte Rekordergebnisse. Dennoch waren die darauf folgenden sieben Tonfilme immer unpopulärer und scheiterten wohl an der Unbekümmertheit Lloyds Charaktere.

Schließlich folgte der Rückzug Lloyds aus dem Filmgeschäft, Ende der 40er Jahre. 1953 erhielt er als erster Filmkomiker den Ehren-Oscar als "meisterhafter Komödiant und vorbildlicher Staatsbürger". Anfang der 60er entstanden noch zwei Kompilationsfilme mit Material aus seinen frühen Langfilmen, die aber wenig erfolgreich waren. Erst nach seinem Tod am 8. März 1971 sollte Harold Lloyd wieder für kurze Zeit etwas mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden.

Auf vier DVDs gibt es nun Harold Lloyd fürs heimische Wohnzimmer. Die 19 Filme geben einen Einblick in die Entwicklung des Komödianten und seiner Hauptfigur, den "Jedermann", der sich nicht vor halsbrecherischen und wagemutigen Aktionen scheut, selbstverständlich (fast) immer, um ein Mädchen zu beeindrucken. Die ersten Filme aus der Box sind dabei noch Einakter mit einer Laufzeit von ca. 10 Minuten, mit fortschreitender Jahreszahl sollten auch die Filme immer länger werden. Den Abschluss macht sein erster Langfilm, der gleichzeitig auch seinen absoluten Durchbruch markieren sollte – GRANDMA'S BOY aus dem Jahr 1922 – ein Feuerwerk an quirligen Gags!

DVD.
Die vier DVDs aus der Stummfilmedition von Absolut Medien/Arte stecken im stabilen Digipak mit Schuber. Die Bildqualität der 19 Filme ist recht unterschiedlich – restauriert wurde zwar, allerdings sind immer noch zahlreiche altersbedingte Verschmutzungen und Drop-Outs zu sehen. Aber das ist schon ganz gut so, schließlich sollte man ja auch ein bisschen spüren, aus welcher Zeit diese Filme stammen. Die musikalische Untermalung stammt aus dem Jahr 2004 und empfindet mehr als passend und vor allem mit Stil die Musik der 20er Jahre nach. Das Bonusmaterial erstreckt sich über einige Trailer zur Stummfilm Edition hin zu einem sehr ausführlichen Interview mit Serge Bromberg von Lobsterfilm, der in einem ca. 20 minütigen Feature Lloyds Werk kommentiert und auch Einblicke in die frühe Phase des Schauspielers gibt. Außerdem ist der Box ein recht ausführliches Booklet mit biographischen Texten sowie ausführlichen Filmbeschreibungen beigelegt.








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