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KAPITELWAHL

MARSCHIER ODER STIRB (Großbritannien/USA 1977)

von Stefan Mader

Original Titel. MARCH OR DIE
Laufzeit in Minuten. 102

Regie. DICK RICHARDS
Drehbuch. DAVID ZELAG GOODMAN
Musik. MAURICE JARRE
Kamera. JOHN ALCOTT
Schnitt. STANFORD C ALLEN . O NICHOLAS BROWN . JOHN C HOWARD
Darsteller. GENE HACKMAN . TERENCE HILL . CATHERINE DENEUVE . IAN HOLM u.a.

Review Datum. 2007-08-09
Erscheinungsdatum. 2007-04-12
Vertrieb. NEWKSM

Bildformat. 1.78:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. keine
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Frankreich, unmittelbar nach Ende des ersten Weltkrieges: Die Truppen kehren heim und der unehrenhaft aus der US-Army entlassene und nun in der Fremdenlegion dienende Major William Sherman Foster (Hackman) erfährt wegen des Einsatzes seiner Truppe rundherum große Lobpreisungen. Den Kriegsveteranen kann dies aber nicht erfreuen, schließlich wurde ein Großteil seiner Männer im Kampf aufgerieben. Aus diesem Grund rekrutieren die Franzosen auch gleich am Bahnhof wieder neue Leute für die Fremdenlegion: Neben einigen jungen Abenteurern sind es vornehmlich Kriegsgefangene und Verbrecher, die sich ködern lassen.
Zur letztgenannten Gruppe gehört auch der auf frischer Tat geschnappte Juwelendieb Marco Segrain (Hill), der sich durch den Eintritt in die Legion der Gerichtsbarkeit entzieht. Marco wird Major Fosters Mannschaft zugeteilt, die auch sofort wieder ausgesandt wird. Sehr zum Missfallen des Majors sollen seine Männer eine archäologische Ausgrabung unter der Leitung des Kunsthistorikers Francois Marneau (Max von Sydow) beschützen. Dieser sucht nämlich in der Wüste Marokkos einen wertvollen Goldsarg, der auch von marokkanischen Aufständischen beansprucht wird.
In Begleitung von Marneau, dessen Assistenten und Simone Picard (Deneuve), der Tochter eines von Aufständischen entführten Forschers, begibt sich Fosters Kompanie also nach Marokko, wo die neuen Rekruten zunächst einmal von einem brutalen Schleifer "kampftauglich" gemacht werden – so eine Art Light-Version von FULL METAL JACKET, inklusive letaler Konsequenzen.
Während des Einsatzes als Bodyguards des Ausgrabungsteams bekommen sie es dann mit El Krim (Holm) zu tun, dem Anführer der marokkanischen Widerstandskämpfer. Und der hat einen entscheidenden Vorteil: Er war einmal ein enger Freund von Major Foster...

MARSCHIER ODER STIRB ruft zwiespältige Gefühle hervor: Einerseits funktioniert er mitunter gar nicht mal schlecht, andererseits lässt er aber auch weder richtige Spannung noch eine wirkliche Beziehung zu seinen Figuren zustande kommen. Aber der Reihe nach...
Terrence Hill spielt im Wesentlichen... Terrence Hill. Zwar ist der Bodycount in MARSCHIER ODER STIRB ungleich höher als in den Spencer/Hill-Vehikeln, für die er heute noch geschätzt wird, aber seine Figur des Marco ist der selbe Typ, den er auch in jedem x-beliebigen Streifen mit Bud Spencer spielt: Der Juwelendieb ist ein leicht selbstverliebter, aber eigentlich herzensguter Draufgänger. So pinkelt er zwar den Ranghöheren auch gern mal ohne besonderen Grund dezent ans Bein, legt sich aber auch für seine Kameraden heftig ins Zeug und nimmt sogar gravierende Strafmaßnahmen mit einem Lächeln in Kauf, um diese die unmenschliche "Ausbildung" überstehen zu lassen. Hill ist es auch, der mit der Kletterpartie über die fahrende Eisenbahn eine der dynamischsten Szenen des Films bestreiten darf.
Im Gegensatz zu diesem strahlenden (Frauen-)Helden ist Gene Hackmans Rolle des Major Foster deutlich ambivalenter. Als von den Schrecken des Krieges Gezeichneter ist dieser von dem ihm befohlenen Himmelfahrtskommando zugunsten eines alten Sargs nämlich alles andere als überzeugt. Trotzdem folgt er den Befehlen bedingungslos. Auch bei den überaus harten Disziplinarmaßnahmen gegenüber Marco lässt er, obwohl er dem Haudegen gegenüber offenbar eine latente Sympathie hegt, keine Milde walten. Letztlich ist er ein blinder Befehlsempfänger und stellt so einen Gegenpol zu Marco dar – und umso reaktionärer wirkt deshalb schließlich das Ende des Films nach der großen Wüstenschlacht.
Wer sich, anders als der Rezensent, für die "Romantik" militärischer Kameradschaft oder die Légion Étrangère im Speziellen erwärmen kann, wird diesen Film vielleicht ganz brauchbar finden. Wer sich aber eigentlich einen gepflegten Abenteuerfilm in sandiger Umgebung vergönnen will, dem sei eher die (erneute) Sichtung des vier Jahre später erschienenen RAIDERS OF THE LOST ARK ans Herz gelegt.

DVD.
Zur Rezension lag leider nur die abgespeckte Presseversion vor, das im Handel erhältliche Paket soll jedoch ganze zwei DVDs umfassen. Meinen Recherchen zufolge dürfte die eine DVD dabei den Film in 16:9 enthalten (Letterbox), während er auf der anderen im Bildformat 4:3 vertreten zu sein scheint. Eigentlich eher unverständlich, denn wer schaut sich freiwillig einen künstlich auf Vollbild aufgeblasenen Film an? Das Rezensionsexemplar ist zwar in Hinblick auf Bild und Tonqualität wohl kaum mit dem Endprodukt ident, aber die nervige Streckung des Bildes im TV-Format dürfte wohl auch bei den im Handel erhältlichen Exemplaren die selbe sein.
Extras: Laut Angaben des Herstellers finden sich auf beiden DVDs der deutsche Trailer, eine Bildergalerie und Bio- sowie Filmographien auf Texttafeln.








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