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KAPITELWAHL

FROSTBITE (Schweden 2006)

von Stefan Mader

Original Titel. FROSTBITEN
Laufzeit in Minuten. 90

Regie. ANDERS BANKE
Drehbuch. DANIEL OJANLATVA
Musik. ANTHONY LLEDO
Kamera. CHRIS MARIS
Schnitt. KIKO SJÖBERG
Darsteller. EMMA ÅBERG . CARL-ÅKE ERIKSSON . GRETE HAVNESKÖLD . PETRA NIELSEN u.a.

Review Datum. 2007-06-03
Erscheinungsdatum. 2007-03-26
Vertrieb. LEGEND FILMS

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . SCHWEDISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Unter Filmfreunden gilt Schweden als ein Land, das immer wieder durch gute bis sehr gute Produktionen aufzufallen weiß – seien es die Sozialdramen eines Lukas Moodysson oder die klamaukigen Komödien Josef Fares'. Als eine Hochburg des europäischen Horrorfilms ist das Drei-Kronen-Land allerdings nicht unbedingt bekannt.
Ob sich das in Zukunft großartig ändern wird sei dahingestellt, Tatsache ist aber, dass mit FROSTBITE von Anders Banke im letzten Jahr ein durchaus akzeptabler Genrefilm veröffentlicht wurde.

In FROSTBITE begleiten wir die Ärztin Annika Wallén (Nielsen) und deren Tochter Saga (Havnesköld), die soeben in die nordschwedische Provinz Norrbotten übersiedelt sind. Annika tritt dort eine Stelle in einem kleinen Krankenhaus an, wo der bekannte Professor Beckert (Eriksson) damit beschäftigt ist, Komapatienten zu therapieren.
Eher unterbeschäftigt sind dafür offenbar die Turnusärzte, die sich mit allerlei Blödsinn bei Laune halten – zum Beispiel mit dem Verkauf von gestohlenen Medikamenten an Teenager. So gelangen mysteriöse rote Pillen aus dem Fundus Beckerts auf eine Komatrink-Party (haha!), auf die auch Annikas Tochter Saga von Vega (Åberg), einer zur Borderline-Störung tendierenden Schulkollegin, eingeladen wurde.
Dass Beckerts Wunderpillen akute Allergien gegen Sonnenlicht, Knoblauch und Kreuze hervorrufen, gegen die nur der eine oder andere Liter Blut hilft, merken die jugendlichen Trip-Werfer natürlich erst, als es schon zu spät ist.

Im Klappentext der DVD findet sich ein Zitat, welches FROSTBITE attestiert, dem Splatter-Genre zugehörig zu sein. Dies ist allerdings irrführend, da es sich zwar um einen Vampirfilm mit entsprechend exzessivem Aufkommen an roter Lebensmittelfarbe handelt, aber nicht wirklich derb gesplattert wird. Doch auch wenn die Gore- und Gedärm-Kelle nicht übermäßig spektakulär kreist, können sich die Effekte in FROSTBITE sehen lassen. Sowohl die CGIs (z.B. in der "Vampirsicht") als auch das Make-up der Blutsauger und vor allem die Verbindung beider Elemente sind gelungen und brauchen den Vergleich mit Übersee nicht zu scheuen.
Lediglich inhaltlich ist eine Kleinigkeit zu bemängeln: Der 1944 spielende Prolog, in dem SS-Schergen in der Ukraine auf Vampire treffen, will so gar nicht zum in der Gegenwart stattfindenden Rest des Filmes passen. Erst sehr spät wird dessen (absehbare und nur mäßig originelle) Verknüpfung zur Haupthandlung offenbart. Schon weit origineller ist die Idee, die Vampire nördlich des Polarkreises hausen zu lassen, da die Polarnacht ihnen eine moantelange Auszeit von der tödlichen Sonne ermöglicht.
Außerdem kann FROSTBITE mit einem gewissen Maß an ironischer Selbstdistanz punkten und Anhänger von Alternative-Klängen können sich über im Film vorkommende Songs von Danko Jones, Millencollin und The Hives freuen.

Auch wenn FROSTBITE den Horrorfilm natürlich nicht revolutioniert, so ist er doch kurzweilig und gut gemacht.

DVD.
Die Schärfe des Bildes und die satten Farben lassen ebenso wie der Ton keine Wünsche offen. Es sei lediglich angemerkt, dass die Ungebungsgeräusche und Soundeffekte auf der schwedischen Tonspur um einiges lauter sind, während der Dialog in der Synchro weiter in den Vordergrund gemischt wurde, was die akustische Verständlichkeit erhöht.

Der Umfang der Extras ist ebenfalls nicht schlecht: Insgesamt ca. 85 Minuten nehmen sie ein und reichen so fast an die Laufzeit des Hauptfilms heran.
Mit Ausnahme des Trailers sind alle Extras auf Schwedisch mit dt. Untertiteln, wobei das Making Of und eine detaillierte Featurette über (wie könnte es anders sein?) die Spezialeffekte mit jeweils etwa einer halben Stunde den Löwenanteil der Spielzeit ausmachen. Der Rest setzt sich aus nicht verwendeten Szenen, Pannen beim Dreh, Probeaufnahmen und Kurzdokus zum Art Design sowie der Musik zusammen.








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