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KAPITELWAHL

DIE RACHE DER WIKINGER (Italien/Frankreich 1961)

von Stefan Mader

Original Titel. GLI INVASORI
Laufzeit in Minuten. 86

Regie. MARIO BAVA
Drehbuch. MARIO BAVA . ORESTE BIANCOLI
Musik. ROBERTO NICOLOSI
Kamera. MARIO BAVA . UBALDO TERZANO
Schnitt. MARIO SERANDREI
Darsteller. CAMERON MITCHELL . GIORGIO ARDISSON . ALICE KESSLER . ELLEN KESSLER u.a.

Review Datum. 2007-05-17
Erscheinungsdatum. 2006-11-16
Vertrieb. MC-ONE

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 2.0) . ENGLISCH (DD 2.0) . ITALIENISCH (DD 2.0)
Untertitel. keine
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Britannien lebt in ständiger Angst vor den immer wieder aus dem Norden einfallenden Wikingern. Der König Britanniens schickt Lord Ruthford, um mit Wikingerkönig Harald in Friedensverhandlungen einzutreten, doch der Unterhändler braut sein eigenes Süppchen und tötet zunächst Harald und, als dieser Bruch diplomatischen Gebarens auf wenig Gegenliebe bei seinem Souverän stößt, auch den Britenkönig Lotar. Im Laufe des Scharmützels werden die Söhne Haralds getrennt und während Eron (Mitchell) mit den Wikingern zurück nach Skandinavien kehrt, findet die Witwe Lotars den tot geglaubten Erik (Ardisson) und nimmt ihn an Kindes statt zu sich.
20 Jahre später brennt Eron darauf, den Verrat an Harald und den vermeintlichen Tod seines Bruders zu rächen und zieht erneut gegen die Briten zu Felde – nicht zuletzt auch, weil er als siegreicher König seine Geliebte, die Odinspriesterin Daya (E. Kessler), ihres Keuschheitsgelübdes entheben könnte.
Zeitgleich bereitet man sich allerdings auch in Britannien auf den Einfall der Nordmänner vor, indem Erik, der über seine Abstammung nichts weiß, von der Königin den Oberbefehl über die Marine erhält, während der Verräter Ruthford im Hintergrund weiter seine Ränke schmiedet.
Es kommt wie es kommen muss: Die beiden Brüder müssen einander im Kampf um Liebe, Macht und Herrschaft gegenüber treten.

Mario Bava, einer der bekanntesten italienischen B-Film-Regisseure seiner Zeit, ist den meisten durch seine Gialli und Horrorfilme ein Begriff. Daneben betätigte er sich beizeiten aber auch in anderen Genres, wie dem Historienschinken DIE RACHE DER WIKINGER aus dem Jahre 1961. Natürlich kann und darf man diesen Film rein von den dem Team zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht mit monumentalen US-Produktionen der selben Ära vergleichen, aber dennoch ist es beeindruckend, wie viel Bava aus den bescheidenen Mitteln hervorzubringen vermochte. Zum einen liegt dies wohl an seinen beeindruckenden Fähigkeiten als Techniker (wie ein Blick in die Extras beweist), dank derer er mit simplen Tricks einen maximalen Effekt erzielen konnte. Zum anderen zeichnet dafür aber auch sein künstlerisches Gespür verantwortlich, das ihn immer wieder wundervoll stimmige und farbenprächtige Bilder finden ließ, vor allem auch in ruhigen Szenen ohne großes Tamtam.

Genau diese Punkte sind es auch, die den Film sehenswert machen. Die Handlung ist nämlich auch für einen Kostümfilm aus den 60ern eher lückenhaft und abgesehen von den Protagonisten sind die Charaktere hochgradig stereotyp gezeichnet. Die Hauptfiguren erhalten zumindest dadurch Profil, dass sie –obschon beide Brüder Sympathieträger sind– auf verschiedenen Seiten stehen.
Wer sich zudem auf einen „richtigen“ Wikingerfilm einstellt dürfte zunächst damit zu kämpfen haben, dass historische Akkuratesse bestenfalls ansatzweise zu erahnen ist. Und so stellt sich bei den Rollen der Kessler-Zwillinge als so eine Art Odins-Vestalinnen (die Kostüme würden ja passen) ebenso leichtes Befremden ein wie bei der wiederholten Ansicht des one-fits-all Sets für fast alle Aufnahmen in Skandinavien.
Selbstverständlich ist ein solcher Abenteuerfilm aber keineswegs als Dokumentation gedacht und von daher sollte man die gelegentlichen Anfälle von cheesiness geflissentlich übersehen und sich stattdessen auf die imposante Bildsprache konzentrieren. Dann unterhält DIE RACHE DER WIKINGER nämlich auch ganz gut.

DVD.
Die Bildqualität der DVD ist erstaunlich gut. Obwohl der manchmal etwas antiquiert anmutende Kontrast der Technicolor-Färbung nach wie vor ersichtlich ist, sind die Farben in DIE RACHE DER WIKINGER überwiegend kräftig. Dazu kommt, dass das Bild praktisch keine Verschmutzungen, Verpixelungen, Blockungen oder sonstige unangenehme Eigenschaften aufweist.
Nicht ganz so umwerfend ist der Ton, dem man sein Alter eher anmerkt. Zwar liegt er in drei Sprachen vor, aber jeweils nur in Mono 2.0, was der Tonqualität im Fernsehen ausgestrahlter alter Filme entspricht. Bei einem Film diesen Alters geht das allerdings in Ordnung. Deutsche Untertitel sind jederzeit ein- und ausblendbar.

Die Extras beschränken sich auf den deutschen Trailer des Hauptfilms und ein interessantes, knapp 50 Minuten langes Feature unter dem Titel Mario Bava Speaks, in dem Bavas Weggefährte Luigi Cozzi über den Regisseur und dessen internationale Bedeutung sinniert. Daneben kommen in umfangreichen Ausschnitten aus einer uralten Fernsehsendung auch FX-Experte Carlo Rambaldi (ALIEN, E.T.) sowie Bava selbst zu Wort und enthüllen, wie banal so mancher Effekt zustande kam.








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