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KAPITELWAHL

SLEEPWALKER (Schweden/Norwegen 2000)

von Jan Zeleny

Original Titel. SLEEPWALKER
Laufzeit in Minuten. 91

Regie. JOHANNES RUNEBORG
Drehbuch. JOHAN BRÄNNSTRÖM
Musik. MORITZ DENIS . EIKE HOSENFELD
Kamera. HÅKAN HOLMBERG
Schnitt. JOHANNES RUNEBORG
Darsteller. RALPH CARLSSON . EWA CARLSSON . TUVA NOVOTNY . ANDERS PALM u.a.

Review Datum. 2007-05-03
Erscheinungsdatum. 2006-11-06
Vertrieb. EPIX MEDIA AG

Bildformat. 1.85:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 2.0) . SCHWEDISCH (DD 2.0)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Schlafwandler und ihre mehr oder weniger seltsamen nächtlichen Umtriebe, immer wieder ein gern genommenes Thema für Fernsehsendungen im Geiste von "Galileo Partywissen". Dieses Potential hat anscheinend auch die schwedische Filmindustrie erkannt und versucht nun, mit diesem hingerotzten Reisser ein paar Kronen daraus zu schlagen.

SLEEPWALKER beginnt unvermittelt bis krude, aber durchaus vielversprechend: Der gesetzte Architekt Ulrik Hansson (Ralph Carlsson, FUCKING ÅMÅL) wacht eines Morgens in seinem blutbesudelten Bett auf und muss feststellen, dass seine gesamte Familie verschwunden ist. Die schwedische Polizei sieht interessanterweise erstmal keinen direkten Handlungsbedarf, und so nimmt Hansson die Sache selbst in die Hand. Da er bereits früher nicht näher spezifizierte "Probleme" schlafwandlerischer Natur hatte, keimt ein schrecklicher Verdacht in ihm. Also befestigt er die heimische Videokamera auf der Schulter und legt sich schlafen. Am nächsten Morgen wacht er auf, findet seine schlammverkrusteten Stiefel im Schrank und sieht sich in einer der stärksten Sequenzen des Films (was zu grossem Teil Carlssons Charisma zu verdanken ist) die Aufzeichnung an, auf der er sein Bett verlässt, ins Auto steigt, aus der Stadt herausfährt und zwei Pakete in einen Brunnen wirft...

Damit ist das dezent absurde Setting auf dem Niveau einer besseren TWILIGHT ZONE-Folge etabliert und das Interesse des Zuschauers geweckt - mehr als diese gnädigstenfalls "nett" zu nennende Grundidee haben Regisseur Runeborg und Drehbuchautor Brännström aber leider nicht im Ärmel, und so wird´s dann auf Spielfilmlänge schonmal reichlich dröge, wenn auf Teufel komm raus nicht vorhandene Handlung zerdehnt wird. Was z.B. Hanssons bereits flügge gewordene Tochter und der bescheuerte Goa-Hintergrund, den ihr das Drehbuch andichtet, im Film zu suchen haben, weiss allein die schwedische Polizei.

Am Ende stellt sich dann vor allem eins heraus, nämlich dass Runeborg & Brännström offensichtlich keinen blassen Schimmer hatten, wie sie ihr Knäuel entwirren sollen. Und so gibt´s dann noch hastig eine Fahrt auf dem Twistkarussell mit dem kleinen, roten Feuerwehrauto spendiert, bei der man mit runtergelassenen Pyjamahosen gar schlockige Gefilde durchquert, inkl. in den Brunnen geschmissener Mädels und appen Köppen. Und die siebzehnte oder achtzehnte, jetzt-aber-wirklich "Schlusspointe" kommt dann schliesslich dermassen abgeschmackt um die Ecke gewankt, dass man sie aus Mitleid gleich selber mit dem Spaten erschlagen und in den Brunnen werfen möchte. Eher ein Fall für´s ZDF-Montagskino als die heimische DVD-Sammlung.

DVD.
Kryptisch verstiegene Sprach- und Untertitelwahlmenüs erschweren das wunschgemässe Abspielen des Hauptfilms; darüberhinaus gibt es weder an Bild noch Ton grossartig etwas zu mäkeln. Bitratenfetischisten kaufen wohl ohnehin andere Scheiben.








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