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FILM.
Dies ist der letzte Film der "Millennium"-Serie, der dritten und letzten GODZILLA-Reihe, die 1999 begann. Die alteingesessene Toho-Produktion ließ verkünden, FINAL WARS sei auch für mindestens ein Jahrzehnt der letzte GODZILLA-Film, wohl wegen der enttäuschenden Einspielergebnisse der letzten, künstlerisch sehr zufriedenstellenden Filme.
Für den Abgesang der Riesenechse sollte es etwas Besonderes sein, und so verpflichtete man Japans jungen Wilden, Ryuhei Kitamura (VERSUS, AZUMI), als Regisseur. Dieser entschied sich, dem Publikum zum Abschied ein gewaliges Monster Mash zu bieten. Und so dürfen sich Toho-Fans auf der ganzen Welt die Hände reiben, denn neben den Dauergästen Mothra und King Ghidorah gibt es ein Wiedersehen mit Angirasu, Radon, Gigan, Kumonga, Manda und Gimantis und so ziemlich jedem anderen Monstrum aus dem Toho-Universum. Der einzige Neuzugang, Monster X, entpuppt sich in einer der schönsten Szenen des Films als die computeranimierte Version Godzillas aus Roland Emmerichs furchtbarem US-Film von 1998. Das einzige CGI-Monstrum in FINAL WARS läßt sich dann von Godzilla auch folgerichtig in Rekordzeit die Fresse polieren.
Für die Story dieses Irrsinnsspektakels muß man die Augen noch etwas weiter zudrücken als in den seligen 70ern. Japan hat eine Monster-Verteidigungsmannschaft namens "Earth Force" aufgestellt, die sich ausschließlich mit der Bekämpfung der gewaltigen Kaputtmacher beschäftigt. Die "Earth Force" wird aber arbeitslos, als friedfertige Außerirdische auftauchen und alle Monstren einfangen. Erst als die Erdenkämpfer dahinterkommen, daß die extraterrestrischen Besucher nichts Gutes im Schilde führen, zeigen die "Xilians" ihr wahres Gesicht. Nun werden alle fiesen Trampler wieder auf die Erde losgelassen, und Godzilla muß erweckt werden, um sie abzuwehren.
In diesen Auflauf wirft Kitamura auch noch alles andere rein, was ihm in den Sinn kommt. Ein Angriff auf das Mutterschiff der Aliens ist eine mit schlechten Digitaleffekten exakt nachgestellte Kopie der Todesstern-Sequenz aus RETURN OF THE JEDI, die anderen Angriffsszenen winken aus INDEPENDENCE DAY, und als einer der jungen "Earth Force" sich als "Auserwählten" erkennt, werden ganze Sequenzen THE MATRIX nachempfunden. Der Schauspieler sieht sogar aus wie ein asiatischer Keanu Reeves!
Viele der angenehm altmodischen Monster-Zerstörungssequenzen sehen jedoch fantastisch aus. Da FINAL WARS sich an Schauwerten stets selbst überbietet, geht dem Remmidemmi nie die Luft aus. Der Kampf gegen Riesenkrebs Ebirah etwa bringt hochexplosive Action ins Haus. So stellt Kitamura die Fans von rasanter Knallerei ebenso zufrieden wie jene, die einst in der Sonntagsnachmittagsvorstellung im Kino saßen. Wenn Godzillas Sohn auftaucht, kommt alles zusammen.
FINAL WARS hat nicht die Klasse von GMK, aber als Überwältigungskino überzeugt er ebenso wie als Godzilla-Best of. Und Peter Jacksons Möchtegernspektakel KING KONG tritt er kräftig in den haarigen Arsch.
DVD.
Auf dem vorliegenden Exemplar findet sich leider kein Bonusmaterial. Der Ton kann in beiden Versionen (die Synchro ist zufriedenstellend ausgefallen) überzeugen, das Bild leidet jedoch unter leichten Unschärfen.
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