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KAPITELWAHL

HONG KONG CRIME SCENE (Hong Kong 2005)

von Matthias Mahr

Original Titel. SAN CHA HAU
Laufzeit in Minuten. 101

Regie. BENNY CHAN
Drehbuch. IVY HO
Musik. ANTHONY CHUE
Kamera. ANTHONY PUN
Schnitt. CHI WAI YAU
Darsteller. AARON KWOK . DANIEL WU . EKIN CHENG . ERIC TSANG u.a.

Review Datum. 2006-09-29
Erscheinungsdatum. 2006-06-06
Vertrieb. KOCH MEDIA

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DTS/DD 5.1) . KANTONESISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Der Polizist Suen (Kwok) leidet sein 10 Jahren unter dem Verschwinden seiner Verlobten. Als ein von ihm begleiteter Kronzeuge von einem Killer (Wu) beseitigt wird, muss er feststellen, dass die Frau des Anwalts (Chen) des Mafiosos, gegen den das Opfer aussagen sollte, der Vermissten ausgesprochen ähnlich sieht.

Polizeifilme aus Hongkong der letzten Jahre müssen (oder gar: wollen?) sich am enorm populären INFERNAL AFFAIRS messen. Ist so vielleicht die launige Aussage des Killers gegenüber dem Cop als Reverenz zu verstehen, es wäre doch lustig, wenn sie mal die Rollen tauschen würden? Wurde deshalb Eric "Sam" Tsang in eine (eher unnötige) Nebenrolle gesteckt?
Wie dem auch sei und wie auch immer man zur doch etwas stark gehypten Trilogie steht, der letztendlich zu stark divergierende HONGKONG CRIME SCENE kann ihr sicher nicht das Wasser reichen. Zuviel trieft die schmalzige Musik des Nebenplots mit der vermissten Braut in den Rest der Handlung. Officer Suen scheint laut Script ein rechter Macho, tituliert die Freundin gewissermaßen als "sein Eigentum" und sieht es als gegeben an, dass er einen Sohn gezeugt hat, als sie ihmgegenüber nur erwähnt, schwanger zu sein. Kwoks Softiedarstellung passt da wie die Faust aufs Auge. Dafür markiert er aufs Peinlichste den Punk, als er wegen der fehlgeschlagenen Zeugenüberführung aufs Eis gelegt wird. Dennoch hat er einige der interessantesten Filmmomente zu verbuchen: das Attentat und vor allem der wirklich feine Kampf in der Markthalle gemeinsam mit Wu und seine einzige Dialogszene mit der Advokatengattin. Die interessante Prämisse, ein Dreigespann Cop-Killer-Strafverteidiger ins Zentrum zu stellen wird konterkariert durch den Umstand, dass Chengs Rolle über weite Strecken nur durch seine Ehefrau definiert wirkt. Selbst sein Mandant, dem der Sohn entführt wird, scheint weit mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. So überrascht es dann auch kein bisschen, wenn der Anwalt gegen Ende über einen der vielen weiteren, lang nur dahinplätscherten, Nebenstränge mehr Gewicht kriegt. Auf dem Papier wirkt die Mischung durchaus interessant konstruiert, so richtig zünden will sie in der Praxis aber nicht.

DVD.
Technisch ist die Veröffentlichung auf der Höhe: Bild und Ton sind guter DVD-Standard, die Synchro weitgehend unpeinlich. Originalton ist auch vorhanden, Untertitel optional, auch wenn sie sich halt an der Synchro orientieren.
An Extras gibt's neben dem Originaltrailer zwei weitere, deutsch untertitelte, Promo-Reels aus Hongkong. Footage of Gala Premiere zeigt die Stars am Podest im Scheinwerferlicht und ca. 103 Zuschauer nach der Vorstellung, die schwärmen, wie toll sie war und dass sie den Film allen ihren Freunden empfehlen werden. Das sogenannte Making of braucht fast 2/3 seiner 15 Minuten Laufzeit um den Begriff DIVERGENCE und die Hauptcharaktere des Films zu definieren. Was die Personen betrifft wird dabei auch wirklich nichts gesagt, was man jemandem, der den Streifen kennt, wirklich erklären müsste, sieht man von der (schlicht falschen) "Enthüllung" ab, die Frage ob die vermisste Frau des Polizisten und die Gattin des Anwalts ein und die selbe Person sei, würde nie wirklich geklärt. Noch peinlicher in dieser Phase aber die überkandidelten "Verhörszenen" mit den drei Hauptdarstellern. Es könnte ja wer diese extra gedrehten Einschübe auf Dokudrama-Niveau für Ausschnitte aus dem Film halten. Mit Sicherheit niemand, den man dann noch am Ticketschalter angetroffen hätte. Gegen Ende sieht man dann doch noch ein paar Bilder, die man von einem "Making of" erwarten könnte, wie Aaron Kwok für eine Einstellung in der Markthalle kurz mal angezündet wurde z.B. Um Missverständnissen vorzubeugen: solche Extras haben durchaus ihre Berechtigung. Es ist sogar immer wieder interessant und schön zu sehen, wohin das Marketing-Budget der Filme geflossen ist. Man darf sich nur keinen tiefschürfenden Blick hinter die Kulissen von derlei erwarten.








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