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FILM.
Was so alles passieren kann wenn man seine Kompagnons bescheißt:
Die tendenziell zickige und nach einem beinahe tödlichen Autounfall psychisch angeknackste Corinne Findlay (Bisutti) wird von ihrem Ehegespons Guy zu einem Urlaub im tropischen Costa Rica zwangsverpflichtet. Der eigentliche Grund für die Reise ist jedoch weitaus weniger altruistisch, da Guy den Erholungstrip zum Wohle Corinnes lediglich geplant hat, um seine krummen Geschäfte abzuwickeln. Der mit einem Hang zum Geschmacklosen ausgestattete Geschäftsmann hat nämlich seine Partner um mehrere Millionen Dollar betrogen und will sich nun in Costa Rica mit dem mysteriösen Señor Guardia treffen, der mittels undurchsichtiger Grundstücksdeals die Geldwäsche für Guy erledigen soll.
Allerdings sind der psychotische Joaquim (Brunsmann), dessen kleiner Bruder Nicky (Barton-Grimley) und die ebenso durchtriebene wie attraktive Solange (Jones) -die von Guy übers Ohr gehauenen Partner- weit davon entfernt, sich dem schmierigen Kerl geschlagen zu geben und verfolgen die Findlays bis in die Tropen. Dort entführen sie Corinne um Guy zu erpressen und das Geld, um das sie betrogen wurden, zurückzubekommen.
TROPIX ist eine vom amerikanischstämmigen Regisseurs-Ehepaar Angress/Linden realisierte Independent-Produktion aus Costa Rica, die hübsche Damen, bescheuerte Gangster, weniger bescheuerte Gangster und wunderschöne Bacardiwerbungs-Landschaften miteinander verbindet. Das weckt Erinnerungen an den zwei Jahre später entstandenen AFTER THE SUNSET, der sich aus ähnlichen Bestandteilen zusammensetzt, nur dass das Brosnan/Hayek-Vehikel noch um ein bis zwei Grade sexier ist.
Dafür ist TROPIX etwas weniger auf Familienunterhaltung getrimmt und man scheut sich auch nicht davor, den einen oder anderen wichtigen Charakter ins Gras beißen zu lassen. Außerdem wartet dieser Film mit einem nicht uninteressanten Katz-und-Maus-Spiel auf der Beziehungsebene auf, sodass man sich nie ganz sicher kann, wer nun eigentlich gerade mit wem affiliiert ist und wen zu hintergehen plant.
Wie im Making Of angedeutet wird scheint Drehbuchautorin und Co-Regisseurin Livia Linden einen mittelschweren Fußfetisch zu haben, was sich in wiederholten Zooms auf die Füße der Schauspieler niederschlägt. Daraus resultierend werden die Figuren zum Teil bereits über ihre Schuhauswahl charakterisiert, wie etwa Guy mit seinen schwer verdaulichen hellblauen Tretern.
Zudem werden etliche Charakteristika des karibischen Staates eingebaut: Neben den bereits erwähnten Stränden bekommen wir auch den Regenwald Costa Ricas zu Gesicht, wobei manche dieser Aufnahmen eher aus einer Naturdoku als aus einem Spielfilm zu stammen scheinen. Und zu guter Letzt dürften in Costa Rica auch billige Schönheits- und Zahnchirurgie wesentliche Wirtschaftszweige zu sein, was im Film durch den primär von mit dicken Gesichtsbandagen versehenen Touris bevölkerten Pool im Hotelresort indiziert wird.
Wir sehen also: TROPIX ist eine Art Krimi-Komödie, die sich einiger ungewöhnlicher, genrefremder Einflüsse bedient. Leichte Unterhaltung, geeignet für heiße Sommertage.
DVD.
Fotogalerien, haufenweise Trailer (zu sich zum Teil schon sehr lange im Epix-Programm befindlichen Titeln), Biographien von Cast & Crew auf Texttafeln, ein nettes Making Of in angemessener Länge und Outtakes sowie etwa fünf Minuten an entfallenen Szenen runden den Silberling als Extras ab. In Sachen Bild- und Tonqualität gibt es, wie bei Epix üblich, keinen ernsthaften Grund zur Beanstandung.
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