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KAPITELWAHL

ZEBRAMAN (Japan 2004)

von Thorsten Hanisch

Original Titel. ZEBURÂMAN
Laufzeit in Minuten. 115

Regie. TAKASHI MIIKE
Drehbuch. KANKURÔ KUDÔ
Musik. KÔJI ENDÔ
Kamera. KAZUNARI TANAKA
Schnitt. YASUSHI SHIMAMURA
Darsteller. SHO AIKAWA . KYOKA SUZUKI . TERUYOSHI UCHIMURA . YUI ICHIKAWA u.a.

Review Datum. 2006-08-08
Erscheinungsdatum. 2006-04-11
Vertrieb. I-ON NEW MEDIA

Bildformat. 1.85:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . JAPANISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
"Ze-bu-râ...Ze-bu-râ...Ze-bu-râ...": Wer nach ZEBRAMAN nicht mindestens für zwei Tage breit grinsend das fröhliche Titelthema intonierend durch die Straßen läuft, kennt überhaupt keine Freude mehr im Leben oder hat die Kindheit völlig aus dem kalt gewordenen Herzen verdrängt.
Regie-Ass Takashi Miike zeigt sich in ZEBRAMAN mal wieder von einer ganzen anderen Seite und liefert einen unglaublichen herzigen Familienspaß, der gleichzeitig auch ein wenig als Anschauungsobjekt dient: So hat ein durch und durch gelungener Superheldenfilm auszusehen. Trotz grüner Schleimmonster, Krebsmutanten mit Fetisch für BHs und anderen Absonderlichkeiten verirrt sich Miike nie im Freak-Labyrinth sondern bewahrt Bodenhaftung:
Er nimmt -und das ist in diesem Genre leider nicht unbedingt Standard- seine Figuren ernst. Und genau deswegen verkommt die Geschichte um den gebeutelten Grundschullehrer Shinichi (glänzend gespielt von Miike-Spezi Sho Aikawa), der sich mehr und mehr in die Welt von ZEBRAMAN, einer erfolglosen Serie aus seiner Kindheit, flüchtet, eines Tages selbst Superkräfte freisetzt und diese im Kampf gegen eine Horde grüner Schleimaliens, die von der örtlichen Sporthalle aus die Welt erobern möchten, auch bestens gebrauchen kann nie zum notdürftigen Zusammenhalt der Spezialeffekte und der Actionsequenzen wie in so vielen anderen Filmen.

Da ZEBRAMAN aber auch eine liebevolle Huldigung und Parodie auf die japanischen Superhelden-Filme der 60er und 70er Jahre ist, haben die Effekte natürlich ihren speziellen Touch und so wird in vielen Szenen auf Pappmaché gesetzt, erst im letzten Drittel wird der CGI-Koffer immer weiter geöffnet, aber auch hier wird immer der Charme des Unperfekten gewahrt.

ZEBRAMAN erzählt allerdings nicht nur vom Kampf gegen außerirdische Invasoren, sondern auch von den Hürden des Alltags, dem Wert der familiären Struktur und von der Macht die Dinge zu verändern, wenn man nur fest daran glaubt und niemals aufgibt.
Naiv? Vielleicht, aber herzerwärmend und gerade in heutigen Zeiten dringend nötig!
Und jetzt alle:"Ze-bu-râ...Ze-bu-râ...Ze-bu-râ...".

DVD.
Ein wunderschöner Film auf einer leider nicht so schönen DVD:
Der Covertext macht den Anfang: Bei ZEBRAMAN handelt es sich eben nicht um den hundertsten Film des Regisseurs, sondern um das hundertste Werk des Hauptdarstellers. Schön wäre auch, wenn I-ON endlich auf die scheußlichen, grauen Cover-Rahmen verzichten könnte. Wenigstens fehlt dieses Mal der obligatorische, lachhafte "Direcor's Cut" - Hinweis.
Auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat man sich beim Menü: Der Anbieter hätte einen Gutschein für den Augenarzt beilegen sollen, die Schrift ist irrsinnig klein und nur mit optimaler Sehschärfe des Konsumenten zu entschlüsseln.
Die Bildqualität ist -wie bei leider vielen Veröffentlichungen des Labels- eher suboptimal. Die Schärfe lässt zu Wünschen übrig, bei schnellen Bewegungsabläufen gibt es oft Wischeffekte und besonders in dunklen Szenen macht sich ein leichtes Bildrauschen bemerkbar.
Zufrieden stellend hingegen die Tonspuren: Nicht unbedingt Hollywood-Big-Budget-Standard (was aber in der Natur des Films liegt), doch sehr gut und und kräftig, die deutsche Abmischung ist sogar noch etwas druckvoller, was uns auch gleich zur Synchronisation bringt: Diese ist überraschenderweise recht gut gelungen. Die Stimmenauswahl passt größtenteils und die Sprecher sind halbwegs bei der Sache. Nicht schlecht und leider immer noch alles andere als selbstverständlich.
Die Extra-Sektion verwirrt mit unnötig vielen Unterpunkten: Die ersten neun bilden zusammen ein langes, kommentiertes, durchaus interessantes"Making Of" welches von der Vorabbesprechung über den Drehstart bis hin zur Nachbearbeitung am Computer den kompletten Produktionsprozess abdeckt. Unterbrochen wird die Doku immer wieder durch Interview-Segmente, in denen Miike oder andere Beteiligte Statements abgeben.
Zu guter Letzt findet sich noch Trailer und TV-Sports auf der DVD. Insgesamt eine runde Sache.








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