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KAPITELWAHL

DIE SCHLANGENGRUBE (USA 1948)

von Matthias Mahr

Original Titel. THE SNAKE PIT
Laufzeit in Minuten. 103

Regie. ANATOLE LITVAK
Drehbuch. MILLEN BRAND . FRANK PARTOS
Musik. ALFRED NEWMAN
Kamera. LEO TOVER
Schnitt. DOROTHY SPENCER
Darsteller. OLIVIA DE HAVILLAND . LEO GENN . MARK STEVENS . HELEN CRAIG u.a.

Review Datum. 2006-05-28
Erscheinungsdatum. 2006-02-23
Vertrieb. MC-ONE

Bildformat. 1.33:1
Tonformat. DEUTSCH (DD 2.0) . ENGLISCH (DD 2.0)
Untertitel. keine
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Olivia de Havilland spielt in diesem klassischen Hollywood-Drama eine Frau, die nach einem Nervenzusammenbruch in völliger Agonie lebt und in einer staatlichen Nervenheilanstalt möglichst schnell und kostengünstig geheilt werden soll. Die vom Covertext der DVD vollmundig versprochene These hier einen der ersten Filme zu präsentieren, der sich ernsthaft mit dem Thema Psychotherapie auseinandersetzte ist nicht wirklich haltbar. Dafür setzt man ein wenig zu sehr den Schwerpunkt auf scheinbar spektakuläre Methoden wie Elektroschocks, Hypnose und als Höhepunkt die titelgebende (aber nicht wortwörtlich zu verstehende) "Schlangengrube", die klassische Analyse in Form von langen Gesprächen wird recht vernachlässigt. Heikel, wenn auch bei einer Hollywoodproduktion von 1948 weniger überraschend, dass das Thema Sexualität vollkommen ausgespart wird und das obwohl sich als Auslöser der Probleme ein schwelender Vaterkomplex der Patientin erweist. GEHEIMNISSE EINER SEELE von G.W. Pabst war in beiden Aspekten 22 Jahre früher um einiges ehrlicher.
Die Skepsis, die man in Hollywood noch in den Siebzigern aufbrachte (man denke an die sadistische Louise Fletcher im KUCKUCKSNEST oder gar der Arzt im EXORCISTEN, der Ellen Burstyn davon abrät mit ihrer Tochter einen Psychiater zu konsultieren, weil man mit seinen Pillen die Sache besser regeln könne) ist auch in der SCHLANGENGRUBE spürbar. Vor allem die Krankenschwestern sind oft unfreundlich bis niederträchtig oder wurden vom Wahnsinn mit dem sie zu tun haben gar bereits angesteckt. Lediglich der engagierte Arzt (Genn), dessen Fall glücklicherweise Virginia (de Haviland) ist beweist das nötige Einfühlvermögen, neben einer fast geheilten Patientin, die in der Anfangszeit eine große Stütze ist.

Auch wenn so die Handlung etwas kolportagehaft und trotzdem prüde wirkt ist der Film handwerklich ausgesprochen gelungen. Die Geschichte bleibt spannend, der Einstieg ist wirklich brillant und auch später gibt's immer wieder Gustostückerl, wie die herzlich skurrile "Teppichszene" oder wenn ein Satz aus einem Schreibmaschinenprotokoll durch eine Überblendung vervollständigt wird. Vor allem aber wird eine großartige Leistung von de Havilland geboten. Sie allein wäre es schon wert diesen Film zu sehen.

DVD.
Die Bildqualität ist erstklassig. Man sieht, das hier keine abgenudelte Theaterkopie abgetastet wurde, sondern ein Negativ oder wahrscheinlicher (sporadisch scheint kurzzeitig das Bild leicht bläulich) ein Intermed-Positiv. Keinerlei Kratzer oder Verunreinigungen, lediglich fallweise ein paar weiße oder schwarze Fischchen trüben das scharfe Bild, ansonsten eine Qualität die nur durch die Technologie der DVD limitiert wird. Deutscher und Englischer Ton wurden remastered, Passagen, die in der Synchro fehlten mit (automatisch aber nur hier) untertitelten O-Ton überbrückt. Die Schriftgröße könnte aber gerade für ältere Semester, die meist mehr Probleme mit dem Englisch haben etwas klein geraten sein und geschriebene Worte, etwa die Protokolle der Elektroschocks bleiben, egal welche Fassung man ansieht, unübersetzt.

Mit Extras wird man nicht unbedingt verwöhnt. Die Bildergalerie mit Aushangphotos und Plakaten ist schön, besonders die Poster sind aber, da nur ein Bruchteil des Bildschirms genutzt wird, recht klein, die meisten Bilder zudem rechts abgeschnitten. Dazu gibt's noch recht ausführliche Biographien zu de Havilland, Genn, Stevens und Litvak, Trailer aber nur zu anderen Filmen. Angesichts der sehrguten Bildqualität dennoch eine beispielhaft gute Veröffentlichung.








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