FILM.
Ein Robot-Rottweiler hetzt im Jahr 2014 einen Strafgefangenen durch Gestrüpp? Da gehen die Trashsirenen aber mal ganz laut in den Heulmodus. Aber wenn's wild wird, braucht man einen Mann wie Brian Yuzna. Zugegeben, die Karriere dieses nach Cronenberg größten Intellektuellen unter den Gedärmfummlern kann keine Stringenz in Sachen Qualität bieten. Seit er in Spanien lebt, ist es nicht besser geworden: Die ganz wilden Dinger wie SOCIETY liegen lange zurück. Aber selbst ein schwacher Yuzna ist immer noch wesentlich interessanter als der handelsübliche B-Schlock.
ROTTWEILER ist da keine Ausnahme. Yuzna läßt uns anfangs so sehr im Unklaren, was die Hauptfigur Dante (William Miller) verbrochen haben könnte und in was für einem totalitären Staat wir uns befinden, daß man schon glauben könnte, das hier sei seine Variante von Loseys FIGURES IN A LANDSCAPE. Ist aber nicht so. Bei der Flucht wird Dante an einen schwarzen Mithäftlling gekettet wie weiland Tony Curtis, und dann wird dem armen Mann der Arm vom Mecha-Rottweiler abgebissen. Und was weiß ich nicht noch alles. Fürderhin taucht der scheinbar unsterbliche Köter immer wieder da auf, wo Dante sich in Sicherheit wiegt, und zerfetzt gnadenlos alles, was ihm zwischen die Zähne kommt.
Nach und nach wird dabei in Dantes Flashbacks erzählt, was zu seiner Verhaftung führte und wieso er so verzweifelt nach seiner Freundin sucht. Es kristalliert sich immer mehr heraus, worum es eigentlich geht, wofür der fiese Kläffer wirklich steht und welche Schuld Dante sich tatsächlich auferladen hat. Und das ist es, was diesen Film - der auch als Blutkeule recht deftig daherkommt - interessant macht, und was Yuzna wohl daran interessierte.
Ein gnadenloser, nicht uninteressanter Reißer - nicht gerade der volle Hundenapf, aber auch kein Gejaule aus der Hütte.
DVD.
Der Anbieter stellte nur die Presseversion zur Verfügung. Die konnte in Bild und Originalton allerdings absolut überzeugen.
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