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FILM.
Wenn Du keine Kohle hast, aber trotzdem unbedingt einen zünftigen Horrorfilm drehen willst, denk Dir nicht lange was aus. Hol die hübschesten Frauen, die Du kennst, und die dümmsten Typen, such Dir einen Platz im Wald und dreh den Slasherfilm, den schon Fantastilliarden vor Dir gedreht haben. So geht's immer noch am Besten.
Hat sich Boon Collins auch gedacht, und Recht hat er. Zwar fängt SLEEPOVER NIGHTMARE irreführend in einem Transporter für geistesgestörte Kriminelle an, aber die ersten Dialoge künden schon davon, wohin die Reise geht. "Ich hab echt Bock, eine zu qualmen." - "Mein Nacken bringt mich um." - "Bei mir isses ein Nierenstein." Wie lange feilt man an solchen Zeilen? Schon kracht's, und der irre Ron beißt den Nackenmann tot.
Flugs sucht sich Ron die nächstbeste Party am See, bei der man leichtbekleidete Teenager meucheln kann. Ron sieht aus wie Prollsänger Andrew W.K., so daß man immer ein harziges "I Get Wet" oder "Party Hard" erwartet, aber nie bekommt. Ein Flashback klärt die Sache: Ron war einst ein Rocker (Andrew W.K.?), dessen Mädchen sich unvorsichtigerweise von einem anderen bumsen ließ (ja, hier wird mal richtig gebumst, wenn auch Männe wie einst in den 70ern die Hose beim Knattern anbehält). Ron haut dem Behosten die Rübe zu Klump und will mit der Untreuen davonrasen. Dabei semmelt er aber die Karre übers Lagerfeuer, was für den klassischen B-Film-Autodreher sorgt und die Dame der Finsternis anheim gibt. Seitdem hat sich's erledigt mit "Party Til You Puke".
Zurück in der Gegenwart: Daß bei der Baggerseeparty jeder mit jedem fummeln will, versteht sich von selbst, aber Ron vertreibt die Lust am Leben mit diversen Mordinstrumenten, u.a. einem Außenborder. Der sogenannte Body Count ist beträchtlich, dank preiswerter Effekte aber unaufgeregt. Wie erwartet, handelt es sich bei SLEEPOVER NIGHTMARE um ein auf Video gedrehtes Amateurmachwerk, das einem nichts, aber auch gar nichts Neues, Aufregendes oder gar Einfallsreiches bieten kann. Immerhin war Collins mutig genug, einen Großteil der Handlung tagsüber anzusiedeln, anstatt in trübem Nachtblau herumzudämmern, und für ein paar direkte Begegnungen Mann vs. Auto hat's auch gereicht. Am Ende kriegt Ron so lange auf die Mütze, wie es geht. Und dann gucken wir uns das alles wieder von vorn an, mit einem anderen Titel und anderen Gesichtern, aber demselben Spaß. Keinem.
DVD.
Leider lag nur das Presse-Exemplar zur Ansicht vor, und das konnte nicht überzeugen. Allerdings kann man auch von diesem matschigen DV-Quatsch nichts erwarten. Die Synchro ist erträglich. Als Extra soll's den Trailer geben.
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