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KAPITELWAHL

LAST EXIT (Dänemark 2003)

von Stefan Mader

Original Titel. LAST EXIT
Laufzeit in Minuten. 97

Regie. DAVID NOEL BOURKE
Drehbuch. DAVID NOEL BOURKE
Musik. JACOB MOTH
Kamera. ANDRÉ MOULIN
Schnitt. DAVID NOEL BURKE . ANDRÈ MOULIN
Darsteller. GRY BAY . MORTEN VOGELIUS . JETTE PHILIPSEN . PETER OTTESEN u.a.

Review Datum. 2005-11-01
Erscheinungsdatum. 2005-09-01
Vertrieb. CULT MOVIES ENTERTAINMENT

Bildformat. 1.33:1
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1/DD 2.0) . ENGLISCH (DD 2.0)
Untertitel. keine
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Kennt ihr das Gefühl, wenn die Zeit sich zu dehnen scheint? Wenn man nach einer Stunde wieder einmal auf die Uhr sieht und feststellen muss, dass erst zehn Minuten vergangen sind...
Falls ihr so was noch nie erlebt habt und es einmal ausprobieren möchtet oder falls ihr aus irgendwelchen Gründen (z.B. weil einem dann das eigene Leben viel länger vorkommt) Fans dieses Phänomens seid, dann sei euch LAST EXIT ans Herz gelegt.
Leute, die sich von einem Film jedoch Unterhaltung und Kurzweil erhoffen werden an diesem Streifen, der sich zieht wie ein Kaugummi unter dem U-Bahn-Sitz, keine Freude haben. Die ohne große Höhepunkte vor sich hin dümpelnde Handlung und die in die Richtung von britischen Splatterfilmen wie Alex Chandons CRADLE OF FEAR gehende Optik werden auch durch die durchaus vorhandenen ungewöhnlichen stilistischen Mittel nicht aufgefettet, eher im Gegenteil: Wenn das Bild bei einem der Monologe Jimmys gelb eingefärbt wird oder der Sprecher dabei mit irgendwelchem anderen Bildmaterial überblendet wird wirkt das ebenso bemüht extravagant wie die bunten fernöstlichen Schriftzeichen, die in einer Sexszene auf das kopulierende Paar projiziert werden. Letztlich wirken all diese stilistischen Kapriolen aber eher schwindelerregend als besonders kreativ – ein Eindruck, der sich in Kombination mit der schwindsüchtigen Story noch stärker aufdrängt. Außerdem stimmt es verdrießlich, dass immer wieder einzelne Handlungsfäden völlig unmotiviert fallen gelassen werden, nur um ganz ähnlich gelagerte (oder sind es doch die selben? – man weiß es nicht) nach einiger Zeit ebenso unmotiviert wieder aufzunehmen, so etwa die Sache mit Tanyas verheultem Anruf. Ebenso fragt man sich, weshalb die Figur des bereits erwähnten Jimmy überhaupt vorkommt. Er hat zwar ganz klar den Skurrilitätsbonus, bringt den Film aber überhaupt nicht weiter, sondern dient vielmehr nur dazu, ihn mit seinen metaphysischen Monologen zu dehnen.
Aber worum geht es eigentlich? LAST EXIT erzählt die Geschichte des Engländers Nigel (Vogelius), der gemeinsam mit seiner fixenden Frau Maria (Philipsen) nach Dänemark zieht, um seine Gläubiger und die kriminelle Vergangenheit hinter sich zu lassen. Von ständiger Geldnot geplagt begibt er sich letztlich aber erst recht wieder in die Niederungen nicht wirklich legaler Geschäfte und heuert bei einem schlicht President genannten "Geschäftsmann" (Ottesen) an, für den er zunächst heiße Ware zwischenlagert. Um den neuen Handlanger an sich zu binden stellt er Nigel gleich die -euphemistisch gesagt- ziemlich "unkomplizierte" Tanya (Bay) zur Seite, die ihn prompt in die Kiste schleppen will. Nigel wehrt sich zunächst, doch da es in seiner Ehe mit Maria ohnehin schwer kriselt lässt er sich schließlich auf die intensive Affäre mit Tanya ein – was das Verhältnis zu seiner Ehefrau naheliegenderweise nicht gerade verbessert.
Als Maria ihrem Mann in Zeiten höchsten emotionalen Ungleichgewichts dann auch noch unterbreitet, sie sei schwanger, dreht Nigel durch...
Gegen Ende wird LAST EXIT also noch halbwegs heftig, überschreitet die Grenze zum Splatter jedoch nie. So gibt es zwar viel blutverschmierte Kleidung (und einmal sogar eine putzige abgetrennte Hand) zu sehen, der Gore-Faktor hinsichtlich detaillierter anatomischer Einblicke ist aber in jeder beliebigen Folge von CSI höher.

DVD.
Der Begriff "Videoqualität" wird zur Umschreibung optischer (Minder-)Güte einer DVD zwar oft strapaziert, dürfte jedoch selten besser zutreffen als hier: Bildrauschen, Blockungen, teilweise Unschärfe und immer wieder auch ziemlich übersättigte Farben lassen kein ernsthaft positives Urteil zu. Beim Originalton wiederum fragt man sich ernsthaft, ob dieser direkt vom Set weg auf die DVD gespielt wurde – immer wieder sind Umgebungsgeräusche lauter als der Dialog oder überlagern diesen zumindest empfindlich, sodass die rein akustische Verständlichkeit der englischen Originalfassung nur stellenweise gegeben ist. Auf Deutsch gibt es dieses Problem zwar nicht, dafür konnten hier einzelne (Timing-) Mängel hinsichtlich der Synchronisation festgestellt werden (vor allem, beim President).
Die Extras setzen sich aus drei unverständlicherweise ins Letterbox-Format gequetschten Trailern, einer Bildergalerie und einem sieben Minuten langen Feature aus deleted scenes zusammen.











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