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KAPITELWAHL

SWEAT (Frankreich 2002)

von Stefan Mader

Original Titel. SUEURS
Laufzeit in Minuten. 99

Regie. LOUIS-PASCAL COUVELAIRE
Drehbuch. MICHAEL COOPER . LOUIS-PASCAL COUVELAIRE
Musik. PSACAL LAFA
Kamera. MICHEL ABRAMOWICZ
Schnitt. SYLVIE LANDRA
Darsteller. JOAQUIM DE ALMEIDA . JEAN-HUGUES ANGLADE . CYRILLE THOUVENIN . SAGAMORE STÉVENIN u.a.

Review Datum. 2005-09-24
Erscheinungsdatum. 2005-09-02
Vertrieb. KOCH MEDIA

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DTS/DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1) . FRANZÖSISCH (DD5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Nach einem Coup mit zehn Tonnen Gold als Beute hat der ehemalige Pilot Noh (de Almeida) es eilig, die marokkanische Wüste zu durchqueren. Gemeinsam mit seinen Komplizen, dem Waffennarren Simon (Stévenin), dem LKW-Fahrer Harvey (Anglade) und dessen Mechaniker Victor (Thouvenin) muss er innerhalb kurzer Zeit die Küste erreichen, wenn er seine Beute gewinnbringend wieder loswerden will.
Dieses Vorhaben wird jedoch von einer Reihe ungünstiger Faktoren erheblich erschwert: Einerseits ist dem Quartett natürlich die Polizei auf den Fersen, andererseits machen ihnen die lebensfeindliche Umgebung und damit einhergehend Wassermangel und technische Gebrechen am Fahrzeug zu schaffen – ganz zu schweigen davon, dass die letzte Etappe der Transportstrecke mitten durch vermintes Gebiet führt. Das Aufeinanderprallen äußerst verschiedener Charaktere innerhalb der bunt zusammengewürfelten Truppe ist die logische Konsequenz daraus und eine Eskalation angesichts der bevorstehenden Gefahren ebenso unausweichlich wie unvernünftig.

SWEAT stößt sein Publikum gleich zu Beginn mitten ins Geschehen, mitten in die halsbrecherische Fahrt, um daraufhin seine Handlung ziemlich stringent auszubreiten, also die Reise in Richtung Küste voranzutreiben. Dabei wird das Tempo jedoch nach dem fulminanten Beginn zunächst etwas gedrosselt, um es im Verlauf des Films sukzessive wieder zu steigern. Hier zeigt Regisseur Couvelaire ebenso inszenatorisches Gespür wie beim Wechsel zwischen Totalen und Nahaufnahmen (von Gesichtern ebenso wie von einem Schweißtropfen oder einer brennenden Zigarette). Auch die atmosphärischen, schönen Wüstenaufnahmen und natürlich die ordentlich rumsende Action mit einigen Verfolgungsjagden und Explosionen sind positiv zu vermerken.
Durch den nicht gerade mit übermäßiger Komplexität glänzenden Plot, das Fehlen von Nebenhandlungen und die bei aller Schönheit mit der Zeit etwas eintönig wirkende Landschaft tritt jedoch zunehmend das größte Problem von SWEAT in den Vordergrund – die fehlende Tiefe sämtlicher Figuren, die sich gerade in einem Film mit Pi mal Daumen zehn Akteuren negativ bemerkbar macht. Den Nebenrollen kann dies nicht zur Last gelegt werden, da diese in der Regel kaum fünf Filmminuten überleben, den gewichtigeren Parts hätte man aber durchaus mehr Eigenschaften zugestehen dürfen als die kollektive Skrupellosigkeit. Macht irgendjemand ungefragt das Maul auf – peng – wird er schon erschossen und letztlich wartet jeder nur darauf, alle anderen bei der kleinsten sich bietenden Chance aufs Kreuz zu legen. Unterscheidbar werden die Figuren im Wesentlichen durch die unterschiedlichen Ausprägungsgrade ihrer (derzeit in Gangsterfilmen so modernen) Egotrips, die hier durch den schießwütigen Simon, der in Sachen Reizbarkeit fast schon QTs Rolle des Richard Gecko in Robert Rodriguez' Vampirfilm Konkurrenz machen könnte, auf die Spitze getrieben werden. Für mich sind Skrupellosigkeit und Ego-Eskapaden unterschiedlicher Heftigkeit als einzige Eigenschaften der Protagonisten eigentlich zu wenig, aber abseits dieses nicht unerheblichen Mankos funktioniert der Film ganz gut.

Actionfreunde können (sofern komplexe Charaktere nicht das Um und Auf für sie sind) durchaus mal ein Auge riskieren.

DVD.
Der Hauptfilm lässt hinsichtlich Bild- und Tonqualität keine Wünsche offen und der positive Eindruck wird durch die Möglichkeit, zwischen den verschiedenen Sprachfassungen bzw. dem Audiokommentar hin- und herzuschalten abgerundet. Zudem kann man über Multi-Angle-Funktion immer wieder zwischen Kammeraeinstellungen der englischen und der französischen Fassung (der Film wurde ja "doppelt", also in beiden Sprachen gedreht) wählen.
Die zweite DVD enthält etwa 75 Minuten an Extras, angefangen vom Teaser und Trailer zu SWEAT über diverse Dokus bis hin zu Outtakes und nicht verwendeten Szenen. Zwar kann die Bildqualität der teils mehr, teils weniger brauchbaren Dokumentationen mit jener des Hauptfilms nicht immer ganz mithalten, das fällt bei solch umfangreichem Zusatzmaterial aber nicht ins Gewicht.








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