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KAPITELWAHL

MANCHILD - SPÄTE JUNGS SEASON 1 (Großbritannien 2002)

von Stefan Mader

Original Titel. MANCHILD - SEASON 1
Laufzeit in Minuten. 210

Regie. DAVID EVANS
Drehbuch. NICK FISHER
Musik. SIMON BRINT
Kamera. MATT GRAY
Schnitt. JASON KRASUCKI . BELINDA COTTRELL
Darsteller. NIGEL HAVERS . RAY BURDIS . ANTHONY HEAD . DON WARRINGTON u.a.

Review Datum. 2005-06-29
Erscheinungsdatum. 2005-05-23
Vertrieb. POLYBAND

Bildformat. 1.85:1
Tonformat. DEUTSCH (DD 2.0) . ENGLISCH (DD 2.0)
Untertitel. keine
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
In der im Zuge von polybands Britcom-Reihe veröffentlichten ersten Staffel der BBC-Serie MANCHILD – SPÄTE JUNGS geht es um vier gutsituierte Londoner Männer über 50, die es im Spannungsfeld zwischen Midlifecrisis und "zweitem Frühling" noch einmal so richtig wissen wollen. In sieben halbstündigen Episoden kann man das Leben des junggebliebenen Quartetts verfolgen:

Einerseits ist da der auch als Erzähler fungierende Terry (Havers): Nach 19 Jahren Ehe geschieden, ist der stilbewusste Motor- und Brunch-Fan ständig hinter jüngeren Ladies her. Um die neugewonnene Freiheit nicht überzustrapazieren erlegt er sich selbst eine Regel zur Selbstbeschränkung auf, nämlich sich mit nicht mehr als einem jungen Model pro Woche einzulassen. Wenn jedoch sein classy style von den Gespielinnen (die gerade halb so alt sind wie er) nicht ganz so goutiert wird wie er das gern hätte, indem diese beim Brunch Diätcola und einen Burger ordern statt Martini und Eggs Benedict, oder wenn der neue Klingelton am Mobiltelefon zum Tagesgespräch auserkoren wird – dann, ja dann wird er mitunter trotzdem von seinem Alter eingeholt. Dass er ein gewisses Eifersuchtspotential auf den neuen Freund seiner Ex-Frau, einen Modeschöpfer, entwickelt ist seiner Konfusion dabei nur zuträglich.
Andererseits wäre da noch James (Head), ein ebenfalls geschiedener Zahnarzt (Fachgebiet kosmetische Zahnmedizin), sportlich und nicht uncharmant, dessen Stolz auf und Vertrauen in die eigene Männlichkeit allerdings eines Tages einen empfindlichen Knacks erfährt, als er – gerade im Begriff mit einer 25-jährigen ins Bett zu steigen – erste Erfahrungen mit Erektionsproblemen macht. Er ist eher oberflächlich was die Auswahl seiner Statussymbole betrifft und dabei stets auf größtmöglichen Gewinn und nützlichste Geldanlage bedacht.
Der dritte Mann im Bunde ist Patrick (Warrington), der noch nie verheiratet war und die Herausforderung sucht, was die Verführung betrifft. Als Feingeist, Ästhet und passionierter Kunstliebhaber hat er manchmal so seine Not mit den Kriterien, nach denen James Kunst beurteilt. Seine schwerste Prüfung hat Patrick allerdings zu bestehen, als seine Mutter im Sterben liegt, was ihn seinen Lebenswandel ernsthaft in Zweifel ziehen lässt.
Und zuletzt gibt es Gary (Burdis), den einzigen Verheirateten in der Runde. Der leidenschaftliche Koch, dessen Künste kaum gewürdigt werden, ist Vater eines sommersprossigen Fast Food-Kiddies, das die Gurken aus dem Burger pickt und durch Fritten ersetzt. Unglücklich in seiner Ehe würde er sich nach einem außerehelichen Abenteuer sehnen, stellt sich dabei jedoch reichlich ungeschickt an. Dies unterstreicht, dass er ein bisschen den stereotypen Witzfiguren-Charakter der Serie darstellt: Nicht sonderlich groß, dafür mit Haarausfall und einer amtlichen Plauze gesegnet, die er mithilfe von Schwimmen und Step-Aerobic (!) loswerden will.
In Zigarrenbars und im Dampfbad treffen die vier Freunde einander regelmäßig und diskutieren dabei über sämtliche wichtigen Themen, die einen halt so beschäftigen – also vornehmlich Frauen.

MANCHILD punktet mit britischem Humor, der sich aus der Understatement-lastigen, zielsicheren Verwendung der Sprache ergibt – soweit möglich auch in der Synchro. Die gelegentlich aufgefahrenen, vorsintflutlichen Macho-Sprüche und ausgelutschten Allerwelts-Biologismen (z.B. "Männer sind Jäger") werden jedes Mal insofern umgehend entschärft, als dass all diesen Äußerungen ein unübersehbar selbstironisches Augenzwinkern anhaftet. Zudem wandeln die alternden Hengste ständig an der Grenze zur Lächerlichkeit und überqueren diese auch ab und an, manövrieren sich selbst in peinliche Situationen.
Doch auch für ruhigere, ernstere Momente ist Zeit, etwa als Patricks Mutter im Spital apathisch vor sich hinvegetiert und dem Sohn klar wird, dass er bald Abschied nehmen muss. Leider werden solcherlei Szenen etwas zu rasch abgebrochen, was vermutlich an der knapp bemessenen Zeit pro Episode liegt, aber dennoch unpassend wirkt.
Insgesamt betrachtet durchaus amüsant und kurzweilig.

DVD.
Das Bild ist absolut zufriedenstellend, was Schärfe und Farbintensität betrifft. Sowohl die deutsche als auch die englische Tonspur sind jeweils nur im Stereoton verfügbar – da es sich um eine Fernsehserie handelt braucht man aber auch nicht mit einem 5.1-Mix zu rechnen. Bonusmaterial fehlt leider völlig, zumindest Untertitel wären wünschenswert gewesen.








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