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KAPITELWAHL

SWEET SIXTEEN (Großbritannien/Deutschland/Spanien 2002)

von Stefan Mader

Original Titel. SWEET SIXTEEN
Laufzeit in Minuten. 99

Regie. KEN LOACH
Drehbuch. PAUL LAVERTY
Musik. GEORGE FENTON
Kamera. BARRY ACKROYD
Schnitt. JONATHAN MORRIS
Darsteller. MARTIN COMPSTON . WILLIAM RUANE . GARY MCCORMACK . ANNMARIE FULTON u.a.

Review Datum. 2005-06-20
Erscheinungsdatum. 2004-05-13
Vertrieb. EPIX MEDIA AG

Bildformat. 1.85:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1/DD 2.0) . ENGLISCH (DD 2.0)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Während seine von ihm abgöttisch geliebte Mutter Jean (Coulter) für ihren mit Drogen dealenden Freund Stan (McCormack) sitzt, verdient sich der 15-jährige Liam (Compston) gemeinsam mit seinem besten Freund Pinball (Ruane) den Lebensunterhalt durch Zigarettenverkauf und diverse Gaunereien.
Als Liam von Stan und seinem nicht minder gewalttätigen Großvater vor die Tür gesetzt wird zieht er bei seiner älteren Schwester, der alleinerziehenden Mutter Chantelle (Fulton) ein. Diese versucht verzweifelt, ihren kleinen Sohn vor dem schlechten Einfluss ihrer white trash-Familie zu beschützen und legt somit keinen so großen Wert wie Liam darauf, den Kontakt zu ihrer Mutter aufrecht zu erhalten.
Als sie Stan eines Tages bei einer "Transaktion" beobachten beschließen Liam und Pinball, eine größere Menge Heroin von Stan zu stehlen und selbst zu verkaufen. Somit wollen sie genug Geld verdienen um einen Wohnwagen für Liams Mutter zu kaufen, damit diese nach ihrer Entlassung nicht zu Stan zurückziehen muss. Dummerweise kommen die beiden jugendlichen Kleindealer dabei dem örtlichen Drogenbaron Tony in die Quere, der Liam vor die Wahl stellt, entweder für ihn zu arbeiten oder gewaltsam aus dem Geschäft genommen zu werden. Als Liam das Angebot annimmt stößt dies seinem Kumpel Pinball sauer auf und dieser beginnt, fortan sämtliche Aktionen Liams zu torpedieren. Dies ist wiederum Tony nicht gewillt hinzunehmen und so steht Liam kurz vor seinem sechzehnten Geburtstag an einem Scheideweg, wo er sich zwischen seinem besten Freund und seinem Geldgeber, zwischen seiner überhöht gesehenen Mutter und seiner wohlmeinenden Schwester entscheiden muss.

Der in Schottland spielende Film schildert eindringlich das Fehlen jeglicher Perspektive im Leben des Protagonisten. Von Stief- und Großvater immer wieder auf das Übelste misshandelt geht er dazu über, seine im Knast sitzende Mutter als einzigen Rest seiner Familie zu betrachten und zu einer Heiligen hoch zu stilisieren. Er richtet sein ganzes Handeln darauf aus, sie unterstützen zu wollen – was ihm dabei entgeht ist, dass Jean eigentlich ein Wrack ist, das mit dieser ihr angedachten Rolle absolut nicht zurechtkommt. So reitet Liam sich selbst und andere blindlings in Richtung Abgrund.

Interessanterweise gelingt es Ken Loach mit SWEET SIXTEEN trotz der absolut tristen Thematik einen kurzweiligen Film vorzulegen, der auf guten schauspielerischen Leistungen ruht – und das, obwohl ein großer Teil der Akteure zu Drehbeginn noch keinerlei Erfahrungen vor der Kamera hatte. Nicht umsonst konnte der Streifen 2002 unter anderem den Preis für das beste Drehbuch in Cannes und den Europäischen Filmpreis der Filmkritik abstauben.

DVD.
Bild und Ton gehen durchaus in Ordnung, die Originaltonspur bringt lediglich den Nachteil mit sich, dass die Darsteller nicht Englisch mit leichter schottischer Färbung sprechen, sondern vielmehr breitestes schottisches Englisch. Das klingt zwar lässig, lässt sich jedoch oftmals recht schwer nachvollziehen wenn man nicht wirklich dran gewöhnt ist. Somit sind die Untertitel zwar mitunter recht hilfreich, trotzdem wäre es wünschenswert diese optional auch ausblenden zu können.
Einen wirklichen Griff ins Klo stellen jedoch vor allem die Texttafeln mit Hintergrundinformationen über Produktion und Schauspieler dar, welche in meist farbiger Schrift vor eingefärbten Szenenfotos montiert und somit nahezu unleserlich sind. Zudem wirkt das Schriftbild dadurch flimmernd und man muss sich beinah fürchten, Augenkrebs zu bekommen. Schade um darin eingebetteten Informationen.
Der Film ist deswegen natürlich trotzdem noch sehenswert.








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